Börse | Geld | Vermögen – April 2024

Kaufen, halten, verkaufen? Intromantra: Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Geduld ist die oberste Tugend des Investors (Benjamin Graham, Lehrer von Buffet)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! Solow hat nachgewiesen, daß das Wachstum einer Volkswirtschaft zu 80 % vom techn. Fortschritt abhängt. In dieser Postille werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Keynes, der zunächst ein erfolgreicher Investor war und dann im Crash von 1929 fast sein ganzes Vermögen verlor, hatte schon erkannt, dass es auf das Wissen um die Märkte gar nicht ankommt, sondern entscheidend ist zu wissen, was die anderen Marktteilnehmer planen. Misstrauen Sie also allen noch so gutgemeinten Empfehlungen – oder anders gewendet, wenn jemand vermeintliches Wissen um Kursentwicklungen hat, wieso sollte er es weitergeben und nicht selber nutzen? Durch Front Running will er andere zum Kauf von Titeln animieren, die er vorher selbst gekauft hat und nun verkaufen will. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Pardon für dieses Mantra, es ist wichtiger denn je, wo jeder noch so gutmeinende Schreiberling oder Bankenvertriebler meint, er sei im Besitz des Wissens um nachhaltige Kursentwicklungen; alles Stuss. Themen: Ökonomische Großwetterlage für Investoren, das Dilemma der Einzelwerte und Themenfonds, was macht den Nasdaq 100 sicher, Risiken der US-Verschuldung und Gold. Die ök. Großwetterlage ist weiterhin durch das Goldlöckchen-Szenario geprägt. Die Metapher geht auf das im englischen Sprachraum populäre Märchen Goldlöckchen und die drei Bären des britischen Dichters Robert Southey zurück. Darin entdeckt eine alte Frau das Heim von drei Baren und probiert deren Brei. Der Brei des großen Bären ist ihr zu heiß, der des mittleren Bären ist ihr zu kalt ist, aber der des kleinsten Bären mundet ihr. So ist auch das aktuelle Investitionsklima für uns Zocker: Die Wirtschaft, zumindest im Leitmarkt USA läuft gut, nicht überhitzt und keine Ermüdungserscheinungen und Zinsensenkungen vor Augen, so dass die Kurse weltweit steigen sollten, von regionalen Besonderheiten wie beispielsweise in China abgesehen. Zu den Einzelwerten und Themenfonds: Wer einmal in Einzelwerten investiert war kennt das Dilemma: Habe ich rechtzeitig investiert, genug gekauft, zum richtigen Kurs, soll ich weiter halten, verkaufen und wenn, dann wann. Mit anderen Worten, wenn sie zehn oder zwanzig Titel haben, haben sie einen Haufen Arbeit mit der Informationsbeschaffung und –verarbeitung und ihre Gedanken sind immer bei den Aktien, sie schlafen schlecht und ihre Stimmung schwankt mit den Kursen, so dass es naheliegt, die Arbeit Profis zu überlassen, die über entsprechende Expertise und Daten verfügen. Sie gehen also zur Bank ihres Vertrauens und lassen sich für sie wartungsarme gemanagte Fonds aufs Auge drücken, deren Kosten die Renditen mehr oder minder auffressen. Kostengünstige ETF wird man ihnen kaum vermitteln, da hier keine großen Provisionen zu verdienen sind. Wie hier bereits an anderer Stelle ausgeführt, schlagen die Renditen der ETF auf zwei, drei Jahre alle gemanagten Fonds von der Performance her. Diese Aussage kann man daher auch getrost auf die Depots von Einzeltiteln übertragen. Anders gewendet: Wenn sie ihr Geld vermehren wollen, dürfte sie nicht auf Einzeltitel oder Themenfonds setzen. Laut einer US-Studie verlieren neue Themen-ETFs in den ersten fünf Jahren 30 Prozent ihrer risikoadjustierten Rendite. Ein neuer ETF kommt oft zum Höhepunkt eines Hypes, was den schlechtestmöglichen Zeitpunkt darstellt, um zu investieren. Im Jahr 2021 gab es einen Hype um den Global Clean Energy ETF von iShares. Mit sauberer Energie konnten Investoren mehr als 200 Prozent Rendite in weniger als einem Jahr erreichen. Dies lockte viele Anleger, auf das Thema saubere Energie zu setzen. Damit reiht sich der Fonds in eine ganz bestimmte Gattung von ETFs ein: die Themen-ETFs. Richtig bekannt wurde der Global Clean Energy ETF erst im Januar 2021 und genau in diesem Monat war der Kurs auf seinem Allzeithoch. Seitdem ging es nur noch bergab. Das bedeutet, dass die meisten Menschen, die damals in den Fonds investiert haben, seitdem nur noch einen fallenden Kurs in ihrem Depot gesehen haben. Wie der regelmäßige Leser dieser Postille weißt, setzt sich das hier präferierte Musterdepot je zu 50 % aus den beiden ETF S&P 500 Infotech und dem Nasdaq 100 zusammen, die in 2023 zusammen das Depot um 50 % mehrten. Klar, die Volatilität des Infotech ist leicht höher als die des Nasdaq 100, aber das gilt auch für die Rendite. Hier musste man rechtzeitig erkennen, dass Infotech ein Megathema sein wird, das alle Lebensbereiche umfasst und auch die aktuelle KI umschließt. Dieser Trend dürfte auch noch anhalten und den arbeitssparenden technischen Fortschritt fortschreiben. Das Thema liegt also anders als das der Clean Energie. Hier konnte der aufmerksame Beobachter schon erkennen, dass das nicht gut geht, da dieses von NGO und Parteien okkupiert und orchestriert wurde. Der Infotech ETF misst die Wertentwicklung von Aktien aus dem S&P 500 Index, die gemäß dem Sektor Informationstechnologie angehören. Der S&P 500 Index wiederum misst die Wertentwicklung von 500 Aktien der führenden US-Unternehmen aus den wichtigsten Branchen der US-Wirtschaft, die die Kriterien von S&P hinsichtlich Größe, Liquidität und Streubesitz erfüllen. Es gibt noch andere Indices auf die Informationstechnologie, aber der US-Markt erscheint der vertrauenswürdigste und ist der größte oder wollen sie beispielsweise auf chin. Firmen setzen, wohl kaum; auch nicht auf europäische, die von Brüssel malträtiert werden. Was hier in Europa übersehen wird ist häufig, dass es nicht nur Programme bedarf, es braucht Daten, Rechner, Energie und wenig Regulierung, so dass der Zug hier wohl längst abgefahren ist. Die Auswahlkriterien für den S&P 500 und den Nasdaq 100 sind vergleichbar und werden hier für den Nasdaq 100 besprochen. Wie der Zocker seine Einzelwertwerte stets anpasst, so ist die Anpassung an den Markt im System eingebaut. Der Nasdaq 100 ist ein Börsenindex, der aus Aktienwerten besteht, die von 100 der größten nichtfinanziellen Unternehmen ausgegeben werden, die an der Nasdaq-Börse notiert sind. Es handelt sich um einen modifizierten kapitalisierungsgewichteten Index. Die Gewichtung der Aktien im Index basiert auf ihrer Marktkapitalisierung, wobei bestimmte Regeln den Einfluss der größten Komponenten begrenzen. Es ist auf Unternehmen einer einzigen Börse beschränkt und verfügt über keine Finanzunternehmen. Ändern sich der Markt, ändert sich auch die Zusammensetzung des Index: Die Top 10 Aktien von 10 Jahren waren andere als heute. Es handelt sich um Schwergewichte, heute machen die obersten 5 Firmen 32 % des Index aus, bei dem Infotech sind es beachtliche 66 %, die Chancen und Risiken bieten. Finanziell sind die Großfirmen aber erhaben und technologisch kaum zu nehmen, da sie alles aufkaufen, was sich in ihrem Markt bewegt, wobei die Kartellbehörden das im Visier haben. Wie hier schon mal erörtert, stört an den USA deren Schuldenexplosion, so notierte ein Augure, dass die USA ihre Zukunft so rasant verfrühstücken, wie ein Bär einen Bienenstock plündert. Das gefeierte Wirtschaftswunder in den USA basiert auf kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen, Subventionen und Steuergeschenken. Die Folge: Schuldenexplosion! Das Ausmaß der Neuverschuldung ist atemberaubend und nimmt dem Wirtschaftswachstum von zuletzt 3,2 Prozent annualisiert seinen Zauber. Dieses Wachstum wurde im 4. Quartal 2023 allein auf staatlicher Ebene mit 833 Mrd. US-Dollar neuen Schulden erkauft. Das entspricht horrenden 12,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Schlussquartal 2023. Die finanziellen, politischen und gesellschaftlichen Folgen dieser Schuldensause sind bereits jetzt dramatisch. Die Kombination aus Schuldenexplosion und elf Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed seit März 2022 hat die Zinslast des Staates auf annualisiert über 1 Billion US-Dollar emporschnellen lassen. Bei der Gesamtverschuldung (öffentlich und privat) in Höhe von 98 Billionen US-Dollar schlagen mittlerweile sogar 4,4 Billionen US-Dollar Zinsen pro Jahr zubuche. Und das bei einer geschätzten volkswirtschaftlichen Gesamtleistung von 28,1 Billionen US-Dollar in 2024. Das Problem ist nun, dass neue Schulden allein für Zinszahlungen aufgenommen werden müssen. Also quasi ein Schneeballsystem auf staatlicher Ebene. Dadurch tickt die US-Schuldenuhr immer schneller. Während in Deutschland der Bundesrat jüngst das „Wachstumschancengesetz“ im Volumen von 3,2 Milliarden Euro verabschiedete, hat das kreditfinanzierte US-Konjunkturprogramm der Biden-Regierung mit dem irreführenden Namen „Inflation Reduction Act“ ein Volumen von 500 Mrd. US-Dollar. Im Rahmen dieses Programmes wird die Reindustrialisierung der Vereinigten Staaten forciert und die Steuern gesenkt, auch zulasten des Industriestandortes Deutschland. Getilgt werden kann der Schuldenberg auch durch das momentan sehr ansehnliche BIP-Wachstum nicht mehr. Das zeigt die aktuelle Schuldenexplosion mitten im Wirtschaftswunder. Es bleibt also perspektivisch nur die Enteignung der Gläubiger via Schuldenschnitt oder eine Währungsreform mit nahezu vollständiger Entwertung des US-Dollars. Selbst eine Entschuldung durch eine schleichende Inflation, wie in den letzten beiden Jahren, kann die Schuldenquote (Verhältnis Schulden zum BIP) in den USA nicht mehr reduzieren. Kurzfristig kann nur die US-Notenbank mit Zinssenkungen und Anleihekäufen für Entlastung sorgen. Einerseits muss die US-Notenbank die Zinsen attraktiv halten, also am besten real positiv (über der Inflationsrate), damit Investoren nach wie vor US-Schuldscheine kaufen. Auf der anderen Seite ist die Schuldenlast so erdrückend, dass die Zinsen drohen, das Wirtschaftswunder zu ersticken. Bei einer US-Währungsreform mit Staatsbankrott bleiben die Firmen ja am Leben, eine starke Abwertung des Dollar ist die Folge, was sie Firmen wiederum belebt; die Leidtragenden sind die Inhaber von Schuldverschreibungen auf den Dollar. Der geneigte Investor wird zu einem privaten Bretton-Woods-System zurückkehren das 1944 mit einer festen Zuordnung von 35 Dollar zu einer Feinunze Gold aufgesetzt wurde. Bekanntermaßen beendete Nixon das ehrliche System 1971; heute steht der Goldpreis bei 2.260 Dollar, auch keine schlechte Rendite. Eine Reihe positiver Faktoren hat den Goldpreis seit Mitte Februar um rund 14 % steigen lassen. Die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung durch die großen Zentralbanken und die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und in der Ukraine haben den Aufschwung gestützt. Zudem haben die Zentralbanken, insbesondere in China, kräftig gekauft, während sich die Verbraucher dort angesichts der anhaltenden Probleme in Asiens größter Volkswirtschaft mit Gold eindecken. Die Durchschnittsrenditen von Gold waren in den letzten 20 Jahren bis März 2024 zweistellig. Auf mittelfristige Sicht von sechs Jahren verteuerte sich das gelbe Edelmetall sogar um 88,5 Prozent. Den Vergleich mit anderen Anlageklassen, muss Gold dabei nicht scheuen. Zumal anders als bei anderen Vermögensanlagen, wie Aktien, Anleihen und die Veräußerungsgewinne bei physischem Gold i. d. Regel nach zwölf Monaten Haltedauer steuerfrei sind! Bei alternativen Anlagen, wie Aktien oder Zinserträgen zieht der Fiskus ein Viertel der Kapitalerträge plus Soli und ggf. Kirchensteuer ein, unabhängig von der Haltedauer. Das muss bei der Nettorendite natürlich berücksichtigt werden. Was tun: Die Kursgewinne nach den anstehenden Zinssenkungen mitnehmen und dann schon mal überlegen, ob man nicht, zumindest in Teilbeträgen, in Gold geht. Wenn dann in physischer Form wie Krügerrand, der ja umsatzsteuerfrei erworben werden kann. Wenn es hier zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, dürfte das Goldstückchen eher weiterhelfen als ein Goldzertifikat.

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Börsen- und Lebensweisheiten, diesmal wieder von Kostolany:

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird. Ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“

“Börsengewinne sind Schmerzensgelder. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.”

„Der Börsenkurs verhält sich zur Wirtschaft wie der Hund zum Spaziergänger. Er läuft voraus, kommt aber immer wieder zurück.”

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Rund 560.000 mittelständische Unternehmen peilen in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung an. Allerdings gibt es ein Problem: Viele von ihnen finden keinen Nachwuchs, weshalb Zigtausende wohl aus dem Markt ausscheiden werden. Einer KfW-Umfrage zufolge streben bis zum Ende des Jahres 2026 rund 560.000 der insgesamt etwa 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge an. Etwa 190.000 planen, ohne eine Nachfolgeregelung aus dem Markt auszuscheiden. Die Unternehmen werden dann liquidiert, die erhoffte Altersversorgung ist dann futsch. Die mit Abstand größte Hürde für eine erfolgreiche Nachfolge ist aus Sicht von 79 Prozent der knapp 10.800 Befragten ein Mangel an geeigneten Kandidaten. Ein Jahr zuvor waren es 76 Prozent. Das Problem: Auf die geburtenstarke Babyboomer-Generation folgen deutlich schwächere Jahrgänge. Es fehlt der Nachwuchs. Zugleich steigt der Bedarf an Nachfolgern. Bei der Nachfolge ist Beratungsbedarf angesagt: Der Unternehmer regelt seine Nachfolge einmal, der Berater hat hier mehr Know How und Erfahrungen. Was oft nicht beachtet wird: Die Nachfolgeplanung ist ein Prozess, der dauert, kein zeitpunktbezogenes Ereignis wie: „Wenn ich 60 bin, dann verkaufe ich“.

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