Börse | Geld | Vermögen – Juli 2023

Kaufen, halten, verkaufen? Intromantra: Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! In dieser Postille werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Keynes, der zunächst ein erfolgreicher Investor war und dann im Crash von 1929 fast sein ganzes Vermögen verlor, hatte schon erkannt, dass es auf das Wissen um die Märkte gar nicht ankommt, sondern entscheidend ist zu wissen, was die anderen Marktteilnehmer planen. Misstrauen Sie also allen noch so gutgemeinten Empfehlungen – oder anders gewendet, wenn jemand vermeintliches Wissen um Kursentwicklungen hat, wieso sollte er es weitergeben und nicht selber nutzen? Durch Front Running will er andere zum Kauf von Titeln animieren, die er vorher selbst gekauft hat und nun verkaufen will. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Pardon für dieses Mantra, es ist wichtiger denn je, wo jeder noch so gutmeinende Schreiberling meint, er sei im Besitz des Wissens um nachhaltige Kursentwicklungen; alles Stuss. Themen: Die Suche nach Alpha: ein tödlicher Anfängerfehler, Zinswirkungen auf Bankbilanzen, Immobilienpreise preisbereinigt, investieren in den USA oder Deutschland und Gasverträge. Zur verhängnisvollen Suche nach Alpha: Alpha, die Abweichung von der Benchmark-Performance, dem Investment mit überdurchschnittlicher Rendite, das den Gesamtmarkt schlägt. Kunden bei uns schlagen regelmäßig nicht nur ex-ante sondern insbesondere ex-post hinsichtlich ihrer Anlagen auf. Geht eine Investition mit Kollateralschaden in die Hose, sind die Fragen, wie komme ich aus der Nummer raus und wo lag der Fehler. Wir widmen uns hier dem Anfängerfehler und der geht so: Man hat mitbekommen, dass die Banken das verkaufen, an dem sie das meiste verdienen, also gemangte Fonds, so dass sie über Vertriebs- und Bestandsprovisionen so viel verdienen, dass für den Kunden nichts mehr übrigbleibt. Im Bekanntenkreis oder aus der Presse hat man erfahren, dass der eine oder andere Geld mit Einzeltiteln gemacht hat. Häufig wird auch mit Seminaren geködert, die im Folgegeschäft mit laufenden Informationen über Aktien berichten, die selber gekauft wurden, meist in engen Märkten mit geringen Informationsmöglichkeiten, so dass man ausgeliefert ist und dem von den Frontrunnern skalpiert wird, vgl. Mantra. Der Autor hat jahrelang bei einem DAX-Konzern das Budget bearbeitet und ist regelmäßig in die Erstellung von Budgets von Firmen involviert: Kein Unternehmensführer ist in der Lage, das nächste und die beiden folgenden Jahre exakt zu planen trotz aller Insiderinformationen, es gibt jede Menge Prämissen, die eintreten können oder eben nicht. Dann kommt dann ein externer Anlageberater und empfiehlt einen Titel: Ein Unding, denn die Prognose oder wohl besser Prophezeiung wird ja              schwieriger als eine Budgetaufstellung, neben den Ergebnissen muss man auch das künftige Zinsumfeld und volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen wie Politik, Wechselkurs und viele andere Aspekte in die Kursprognose einfließen lassen. Die Kursprognose ist damit höchstens eine Prophezeiung eines Propheten bzw. eines Anlagebetrügers. Fazit: In Märkte gehen, also in Fonds, in preiswerte ETF, damit Sie am Leben bleiben, ökonomisch. Zu den Zinswirkungen auf Bankbilanzen, insbesondere die EZB und Bundesbank: Hiermit hängen die Bankenpleiten wie UBS oder die Fälle in den USA zusammen. Es wurden vor der Ukraine-Invasion zur Erreichung des von den Zentralbanken erwünschen Niedrigzinsinflationsziels Festverzinsliche in die Bücher genommen. Jetzt steigen die Zinsen und werden weiter steigen. Die Bankkunden wollen höhere Zinsen haben und kündigen ihre Einlagen, die Banken müssen nun verkaufen und realisieren Verluste. Aber auch die Papiere, die noch nicht verkauft wurden, müssen wertberichtigt werden, da deren Wert ja gesunken ist. Weitere Verluste fallen an. Nun hat die EBZ 5 Billionen € Festverzinsliche im Bestand und dieser soll schneller abgebaut werden, um über die daraus resultierenden geringeren Kurse mit höheren Zinsen die Inflation schneller zu bekämpfen und auf die gewünschten 2 % zu bringen, aktuell haben wir ja reichlich 6 %. Allerdings würden solche aktiven Verkäufe dazu führen, dass bisher nur auf dem Papier stehende Verluste realisiert würden. Nach Medienberichten warnt der Bundesrechnungshof, der Bund müsse möglicherweise einspringen. Laut “Wirtschaftswoche” monierten die Bonner Rechnungsprüfer, dass das Bundesfinanzministerium es versäumt habe, die Anleihe-Kaufentscheidungen der EZB kritisch zu hinterfragen, wie es das Bundesverfassungsgericht geboten habe. Der Bund kann also nicht auf Ausschüttungen hoffen, sondern muss ggf. Einlage in die Bundesbank tätigen. Etwas, was nicht in die aktuelle Kassenlage und die Haushaltsplanung passt, geht es doch aktuell darum, die Kindergrundsicherung zu finanzieren für die keine Haushaltsmittel mehr zur Verfügung stehen. Zu den gestiegenen Immobilienpreisen: Vor allem durch die gestiegenen Zinsen, sind die Immobilienpreise ins Rutschen gekommen, eine Trendumkehr nach oben zeichnet sich jedoch ab, da bekanntermaßen der Wohnungsneubau leidet und der Zuzug an Menschen zunimmt. Der Autor hat 1986 8,75 % für sein vollfinanziertes Häuschen an Zinsen gezahlt zuzüglich 2 % Tilgung gezahlt, man musste sich also einschränken, Stand heute war die Wohnimmobilie aber kein schlechtes Geschäft: Anschaffungskosten t€ 180, 2 mal teilrenoviert, Wert heute wohl knapp t€ 1.000, eine Gewinnrealisierung ist aber nicht möglich, man will ja nicht in eine Mietwohnung ziehen und ein vergleichbares Objekt kostet aber auch t€ 1.000. Generell kann man sagen, dass sich eine Vermietungsrendite von Immobilien kaum darstellt, wohl aber eine Veräußerungsrendite, wenn man die Wiederanlage in vergleichbare Objekte außen vorlässt. Die Nachteile der Immobilienanlagen sind die hohen Beträge und entsprechend hohen Transaktionskosten. Empirische Untersuchungen zeigen, dass früher die Immobilien in Deutschland kaufkraftbereinigt deutlich teurer waren als heute. Seit 1980 haben sie real, also nach Inflation betrachtet, um gerade mal 15,5 Prozent im Preis zugelegt. Im gleichen Zeitraum stiegen die verfügbaren Realeinkommen jedoch um 40,9 Prozent. Bezieht man zusätzlich die Hypothekenzinsen ein, die damals Rekordstände erreichten, war es 1980 sogar viermal so schwer wie heute, eine Immobilie zu finanzieren. Generell müssen die Verkäufer aktuell wohl einen Preisabschlag hinnehmen. Bekanntermaßen sind die Finanzierungen der Banken eingebrochen. Da nach Sparkassenbeobachtungen jeder 2. Haushalt zur Sicherung seines Lebensstandards auf Erspartes zurückgreifen muss, sollte das Einkommen der Höhe nach stimmen und sicher sein. Der Heizungsirrsinn von Habeck und die EU-Gebäuderichtlinie dürften weitere Kaufhürden sein. Die Mieten werden aber wegen den fehlenden Neubauten weiter steigen. Quintessenz: Kaufen nur wenn man sich nicht dabei ruiniert oder halten Sie es wie Günter Netzer: Bekanntermaßen wohnt der durch die Selbsteinwechslung beim Pokalsieg der Borussen vor 50 Jahren bekannt gewordene Mittelfeldspieler mit Wohnsitz in der Schweiz und einem Vermögen von 35 Mio. € in einer Mietwohnung, weil er seine Anlagen rentierlicher als Immobilien betrachtet. Wo investieren, in den USA oder Deutschland bzw. EU?  Sowohl in Deutschland als auch in den USA feiern die Anlegerinnen und Anleger an der Börse. Der deutsche Leitindex Dax hat in den vergangenen Wochen ein neues Rekordhoch erreicht, der marktbreite US-Index S&P 500 erreichte ein 52-Wochen-Hoch. So weit die Gemeinsamkeiten. Je weiter die Investoren allerdings in die Zukunft schauen, desto größer werden die Unterschiede: In Deutschland sind sie skeptisch, während sie in den USA an anhaltend steigende Kurse glauben. Diese Gemengelage birgt Gefahr für neue Kursrücksetzer. Die Diskrepanz in der Stimmung erklärt man sich auch mit dem unterschiedlichen Umgang mit den Themen Künstliche Intelligenz (KI) und China. In den USA erfreut man sich einer wachsenden Unabhängigkeit von China und blickt mit der KI-Revolution nun hoffnungsvoll in die Zukunft. In Deutschland beklagt man hingegen weiterhin die große Abhängigkeit von China und weiß auch mit der KI-Revolution noch nicht wirklich viel anzufangen. In Deutschland fehlen hinsichtlich der KI nicht nur die fertigen eigenen Programme, sondern auch die Rechner und die Daten. Das Pentagon hat gerade auch die Auswertung vorhandener Daten hinsichtlich der Nutzung der KI für die Kriegsführung hingewiesen. Jeder merkt doch bei uns, dass hier versucht wird, den bereits vorhandenen Wettbewerbsnachteil mit Datenschutz einzuhegen und stellt diesen Stuß auch noch als intellektuelle Leistung im Rahmen des überall überbordenden Ethiküberhangs heraus. Die Industrievertreter beklagen sich bei dem als auch Wirtschaftsminister fungierenden Kinderbuchautor ohne Gehör über die überbordenden Vorschriften, die nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten, die fehlenden Facharbeiter und stimmen mit den Füßen ab: Sie verlagern nach den USA mit unternehmerischen Freiräumen und Subventionen: Die Antwort ist eindeutig: In den USA anlegen, auch dürfte der Wechselkurs helfen, bei dem Brüsseler 40.000-Mannapparat wird die Bevölkerung und die Wirtschaft gegängelt, die nationalen Regierung helfen hier gerne mit. Zur Energie und den Gasverträgen mit Russland: Das Scenario: Alle Welt baut Atomkraftwerke, China ohne Ende daneben Kohlekraftwerke. Unser Kinderbuchautor setzt auf Windrädchen und Solar, beide sind nicht grundlastfähig, Frankreich baut Atomkraftwerke, um uns stärker zu beliefern, die Industrie sucht das Weite. Anders gewendet: Wenn Habeck auf der Autobahn als Geisterfahrer dem Verkehr entgegenfährt, so kommen ihm analog keine Zweifel, das Parteigrundsatzprogramm ist stärker und er hat neben seinen Terminen noch Zeit, sich einen persönlichen Fotografen für t€ 400 für schöne Bilder zu suchen. Zu den Gasverträgen: Die Gastransitverträge zwischen Russland und Ukraine laufen 2024 aus und müssen verlängert werden, was ja wohl erheblich unsicher wegen des Krieges ist. In Anbetracht dieser Unsicherheit betonte Habeck die Bereitschaft Deutschlands, seinen Nachbarländern zu helfen. Er erklärte, dass Deutschland notfalls seine Industrie drosseln würde. Dies wäre notwendig, um sicherzustellen, dass die Versorgung anderer Länder wie Österreich oder Ungarn weiterhin gewährleistet sei. Diese Maßnahme würde jedoch bedeuten, dass Deutschland Industriekapazitäten reduzieren oder sogar abschalten muss. Habeck betonte jedoch auch, dass die endgültige Entscheidung davon abhängen würde, wie sich die Situation entwickelt. Habeck, der im Deutschen Bundestag die Nationalhymne nicht mitsingt und einst ausführte: „Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht“. Ergebnis: Scholz weist bei Maischberger darauf hin, dass man sich in der Koalition menschlich gut verstehe. In dem Irrenhaus Deutschland haben die Irren die Leitung übernommen und üben die planlose Planwirtschaft, die Firmen und intellektuelle Elite laufen weg, der Insolvenzverwalter und unbegleitete jugendliche Einwanderer kommen. Die Unruhen in Frankreich sind schon in die Schweiz übergeschwappt. Was tun: Geld in die USA retten und bei den nächsten Wahlen das Kreuz an der richtigen Stelle machen, was durch erwartete zunehmender Arbeitslosigkeit und weiterem Zuzug in das Sozialsystem erleichtert werden dürfte.

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar situativ passende Börsen- und Lebensweisheiten:

“Gier frisst Hirn,” insbesondere bei der Suche nach Alpha, vgl. oben.

“Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie (André Kostolany),“ insbesondere bei der Suche nach Alpha, vgl. oben.

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden, (André Kostolany)“, insbesondere bei der Suche nach Alpha, vgl. oben.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme bei Ihren Vermögensdispositionen, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Erträge aufgrund der Negativzinsen, der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge, insbesondere Lebensversicherungen, unsicher? Lassen Sie sich von uns beraten. Für ein erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und Ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt. Das ist wichtig! Wir sind nur unserem Auftraggeber verpflichtet.

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Rund 560.000 mittelständische Unternehmen peilen in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung an. Allerdings gibt es ein Problem: Viele von ihnen finden keinen Nachwuchs, weshalb Zigtausende wohl aus dem Markt ausscheiden werden. Einer KfW-Umfrage zufolge streben bis zum Ende des Jahres 2026 rund 560.000 der insgesamt etwa 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge an. Etwa 190.000 planen, ohne eine Nachfolgeregelung aus dem Markt auszuscheiden. Die Unternehmen werden dann liquidiert, die erhoffte Altersversorgung ist dann futsch. Die mit Abstand größte Hürde für eine erfolgreiche Nachfolge ist aus Sicht von 79 Prozent der knapp 10.800 Befragten ein Mangel an geeigneten Kandidaten. Ein Jahr zuvor waren es 76 Prozent. Das Problem: Auf die geburtenstarke Babyboomer-Generation folgen deutlich schwächere Jahrgänge. Es fehlt der Nachwuchs. Zugleich steigt der Bedarf an Nachfolgern. Bei der Nachfolge ist Beratungsbedarf angesagt: Der Unternehmer regelt seine Nachfolge einmal, der Berater hat hier mehr Know How und Erfahrungen. Was oft nicht beachtet wird: Die Nachfolgeplanung ist ein Prozess, der dauert, kein zeitpunktbezogenes Ereignis wie: „Wenn ich 60 bin, dann verkaufe ich“.

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