Börsentipp März 2012

Wirtschaft/Börse: Summa Summarum

Ernüchternd war Anfang der Woche zu lesen, dass die Privatanleger die künftige Entwicklung doch nicht so günstig sehen wie der Kursanstieg des DAX seit Jahresbeginn vermuten lässt, und schon war der DAX nach unten orientiert. Es ist schon verrückt. Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, dass der DAX nach unten geht und es gibt genau so viele Gründe, die dafür sprechen, dass die Entwicklung nach oben geht. Für die südwärts gerichtete Entwicklung spricht, dass die ganzen Europrobleme nicht gelöst sind. Sinn hat natürlich Recht, wenn er fordert, dass Griechenland aus dem Währungsverbund austritt. Um die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen sind Preissenkungen über rd. 1/3 notwendig. Wird das gemacht, sind alle Firmen pleite. Der Inlandskonsum und die staatliche Nachfrage gehen schon zurück und die Exporte spielen kaum ein Rolle, oder haben Sie schon mal ein relevantes Produkt aus Griechenland gekauft? Andererseits hat das Gelddrucken die Inflation schon schön angeheizt. Nicht die Konsumgüterinflation, sondern die Vermögensgüterinflation. Die Immobilien sind im letzten Jahr um 5,5 % im Preis gestiegen. Im Durchschnitt, stimmt insbesondere die Lage nicht, ist die Immobilie keine sichere Investition. Der DAX-Anstieg ist möglicherweise ein Reflex der fehlenden Investitionsalternativen. Die EZB hält die Zinsen künstlich niedrig, so dass es schwerfällt marktgängige Anleihen zu finden, die die Inflation nach Steuern kompensieren. Man muss daher schon bei den gebotenen Kurzläufern in die zweite Reihe gehen (Dürr, Haniel, Otto), um hier noch eine knappe 4 vor dem Komma zu finden. Durch die Kursanstiege wird es bei den Aktien schwerer, schöne vermeintlich sichere Titel zu finden. Auf den Einkaufszettel gehören bei wie immer niedrigem KGV und schöner Dividendenrendite AXA und Vivendi. Ansonsten sollte man beachten, dass es noch nie geschadet hat, Gewinne mitzunehmen. Ernüchternd war in der Karnevalszeit zu lesen, dass berechnet wurde, wie sich Lebensversicherungen rentieren. Also nicht das, was man Ihnen vorrechnet über Garantiezins und Überschussrendite. Hier ist ja bekannt, dass die Versicherungen diese Verzinsung heben, indem sie die Kostenquote erhöhen: Der Sparanteil sinkt und der Gewinn wird auf eine geringere Basis bezogen. Nein, was errechnet wurde ist das, wie jeder rechnet. Es wird eingezahlt und irgendwann kommt etwas zurück. Einzahlungsrendite heißt das, es entspricht dem gesunden Menschenverstand. Das Ergebnis ist, wie bei Riester auch, erschütternd: Die Einzahlungsrendite liegt für alle Anbieter weit unter einem Prozent. Da die Inflationsrate stets höher gewesen ist und insbesondere sein wird, sind Lebensversicherungen eine reine Geldvernichtungsmaschinerie. Alle provisionsträchtigen indirekten Tilgungsmodelle kann man daher in die Tonne treten. Oder anders formuliert: Der Habenzins ist stets niedriger als der Sollzins, daran ändern auch die schönen Steuersparmodelle nichts. Anders formuliert, es ist besser Allianz-Aktien zu kaufen als Allianz-Lebensversicherungen. Das Thema Wulff hat sich nunmehr erledigt, so dass wir nie erfahren werden, wo Bettina ihr zweites Tattoo hat.

Sind Sie hinsichtlich Ihres Vermögensaufbaues wegen der kommenden Inflation unsicher? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Wie immer ein paar lockere Börsenweisheiten an dieser Stelle:

Zinsen runter, Aktien rauf.

Bären machen Schlagzeilen, Bullen machen Geld.

Es ist besser, ungefähr recht zu haben, als sich tödlich zu irren.