Börsentipps April 2013

Wirtschaft/Börse: Summa Summarum

John Davidson Rockefeller meinte, es sei besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten. Auch André Kostolany weist mit seinem auf den Börsianer umgewidmeten und ursprünglich von dem Generalfeldmarschall von Moltke für einen Feldherren ersonnen Spruch, dass dem erfolgreichen Börsianer die 4 G nicht fehlen dürfen: Geld, Geduld, Gedanken (bei Moltke noch Genie) und Glück auf die notwendigen Gedanken hin. Also widmen wir uns hier den Gedanken wohin die Reise geht, die anderen 3 G hat man oder nicht. Die Börsianer haben Zypern längst vergessen vor dem Hintergrund der nicht überwundenen Wirtschaftskrise in Europa und den USA, die viel schwerer wiegt. Der Kontensparer in Deutschland lässt sich aber von der Kanzlerin und ihrem Rivalen Steinbrück nochmals öffentlich versichern, dass hier die Sparkonten sicher sind und nicht wie in Zypern angeknabbert werden, um die ganzen Sanierungsmaßnahmen quer durch die Eurozone zu bezahlen. Der „Sparbuchindex“ liegt heute unter 0,5 %, die offizielle Inflationsrate bei gut 1,5 % und die tatsächlich gefühlte liegt wesentlich höher. Das Sparbuch wird also schon geschröpft durch die Inflation, ohne Abbuchung wie in Zypern. Die abgezogene Kaufkraft landet beim Staat über die inflationsbedingte, kalte Progression und bei den Vermögensreichen, deren Sachwerte ohne eigenes Zutun im Wert steigen (Immobilien, Aktien, Gold). Dass die Notenbanken das Geldmengenwachstum reduzieren ist nicht erkennbar, der Fuß steht also weiterhin voll auf dem Gaspedal. Ob volkswirtschaftlich richtig oder falsch interessiert den Börsianer nur zweitrangig, er will sich schlicht den Umverteilungen entziehen und ganz einfach aus Geld noch mehr Geld machen. Einige bekommen das Zittern wenn sie feststellen, dass der DAX die alten Höchststände von 8.000 überschreitet und nun die Luft dünn wird. Im Gegensatz zum Dow Jones ist der DAX aber ein Performance-Index, der auch die Ausschüttungen aufnimmt, der Dow dagegen ist ein reiner Kursindex. Wenn DAX und Dow verglichen werden, werden also offensichtlich Äpfel mit Birnen verglichen. Lag der Kursindex 2000 bei leicht über 6.000 und 2007 leicht über 5.000, so liegt er heute bei rd. 4.300, was weitere Luft nach oben signalisiert. 2000 betrug der Buchwert-Index der DAX-Unternehmen bei 2.700 Punkten, 2007 bei 4.500 Punkten und heute liegt er bei rd. 5.800 Punkten. Im Schnitt notieren die DAX-Unternehmen also unter ihren Buchwerten und die Firmen sind wertvoller, gemessen am Buchwert, geworden, was Sicherheit gibt. Der Volatilitätsindex des DAX, der die erwarteten Schwankungen in den nächsten 30 Handelstagen misst, notiert auf fast historisch niedrigem Niveau, der DAX ist also quasi fieberfrei. Was aber zunehmend schwerer wird, ist die richtigen Titel zu finden. Vor dem Hintergrund, dass alle Börsen korrelieren und mit zunehmender Entfernung die Informationsbeschaffung schwieriger wird, widmen wir uns dem DAX: Die Analysten geben Fresenius, VW, Allianz, Post, SAP und Conti gute Chancen. Nach dem Risikofilter Dividendenrendite größer 4 %, 5 % sind mittlerweile nicht mehr drin, verbleiben noch Allianz und Post. Gegenüber dem Stand von vor 5 Jahren ist die Allianz unverändert, und der Post fehlen noch 8 %. Das KGV der Allianz liegt bei 9 und das der Post bei 13, dafür hat die Post ein einfacheres Geschäftsmodell und reagiert nicht so stark auf negative Finanznachrichten wie im Fall Zypern. Wer die hier rechtzeitig empfohlene Allianz bei 60 in Depot genommen hat, hat sich ein erhebliches Fettpolster angesammelt und kann auch ein paar Rücksetzer verzeihen. Auch bei Bonds wird die Luft zunehmen dünner wenn man die Inflation nach Steuern kompensieren will. Alle stürzt sich auf die vermeintlich sicheren Titel mangels Alternativen. Als die Solarförderpraxis in 2012 auf den Prüfstand kam, schmierte die RENA-Anleihe auf 75 ab und nach Neuausrichtung des Unternehmens steht die Anleihe heute bei 102 und wirft gut 6 % ab; aber nur als Beimischung empfehlenswert.

Wie stets an dieser Stelle ein paar kritische und auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten, alle von Rockefeller, der sein Geschäft ja wohl verstand:

  • „Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.“
  • „Ich habe immer versucht, jedes Problem in eine Möglichkeit zu verwandeln.“
  • „Wenn dein einziges Ziel ist, reich zu werden, wirst du es niemals erreichen.“

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