Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Leuchten wir aus, was die Geldentwertung mit unseren Aktien macht, ob der Technologiesektor von einer Branchenrotation betroffen ist, so dass man umschichten sollte, wie einige Trendsetter meinen, und wo der Börsenhase langfristig hinläuft. Sollte die Technologie unter den genannten Aspekten gut wegkommen, beruhigt das uns Zocker und wir können uns der persönlichen Abwehr von Corona widmen, was wohl das Wichtigste ist. Da aber in unserer hoch ausdifferenzierten Gesellschaft alles mit allem zusammen hängt, kann man ja, um in Börsenstimmung zu kommen, auch mal fragen, welche Volkswirtschaften bei der Pandemiebekämpfung vorne sind und ob das mit dem jeweiligen Allokationssytsem zusammenhängt und damit auch die Aktienkurse reflektiert. Israel und China sind Sonderfälle, dort will einer die Wahl gewinnen, um dem Knast zu entkommen und im anderen Fall, soll die Überlegenheit des Systems allen vor Augen geführt werden, wobei aber anerkannt werden muss, dass die Armutsbekämpfung in China gelingt, auch wenn dabei der Einzelne keine Rolle spielt, es sei denn, er gehört zur Nomenklartura, von der in der ehem. Sowjetunion schon festgestellt wurde: “Der größte Teil des Kaviars wurde für die Nomenklatura aufbewahrt”. Trump, sicherlich oder besser gottseidank, kein Anhänger von filigranen Gedanken und mit hoher Abneigung gg. dem Staat gesegnet, hat mit den, den Republikaner nahestehenden Chicago Boys auf Schublandenpläne zur marktlichen Bewältigung der Pandemie zurückgegriffen, eine schlachterprobten General und einen Epidemologen mit der Organisation der Impfstoffersorgung beauftragt und damit war für Trump die Arbeit erledigt. Sein Pech war nur, dass Pfizer und Moderna ihre Erfolge zu spät publizierten, sonst wäre er noch heute Präsident. Für den politischen Systemanalytiker war von Anbeginn klar, wer den Kampf gg. Corna verliert, bzw. verlieren musste, liegt doch ein Krieg gg. einen unsichtbaren Gegner vor, der sich vorarbeitet und langatmige Abstimmungsprozesse des Gegners nutzt, um sich zu verbreiten. So ist es auch in der Wirtschaft, es kann gar nicht anderes sein. Deutschland und Europa haben sich im Daten- und Umweltschutz verfangen und verlieren weiter an Boden, kaufen aber dort ein, wo beides keine Rolle spielt: China. Die europäische Regulierungswut verhindert auch die wirtschaftlichen Hilfen zur Bekämpfung der Pandemie. Italien weiss heute noch nicht, was es mit den EU-Hilfen machen soll und Deutschland kriegt die Überbrückungshilfen nicht hin, weil die Finanzämter als sachgerechte Lösung Scholz und nich Altmeier unterstehen. Anders die USA: Die Gelddosis ist wesentlich höher und die Therapie auf die Ursache gerichtet: Corona. Jeder mit $ 100.000 schlecht Verdiende bekommt einen Scheck und gut ist. Europa verknüpft das Ganze noch an Umwelt und IT ohne zu bemerken, daß es unter dem Hut lichterloh brennt. China will weg vom Image des Billigen Jakob, wird daher über die niederigen Angebotspreise nicht mehr der Inflationsbekämpfung dienen wollen. Die erste Runde geht bezüglich der Aktien an die USA. In die zweite Runde. Diskutiert wird, ob wir eine Reflation oder Inflation erleben, Reflation soll die Wiedergewinnung der rückläuigen, aber als positiv bewerteten Inflation beschreiben. Jedenfalls steigen die Preise und auch wegen den riesigen Geldsummen zur Pandemiebekämpfung wird über Nachfrageeffekt die Geldendwertung steigen: Also rein in bzw. nicht raus aus den Sachwerten. Aktien profitieren von der Inflation, auch wenn die Zinsen steigen sollten. Für unsere BigTech Aktien sind die Zinsen piepegal. Ihre Kassen sind übervoll, sie kaufen alles auf, was sich in ihrem Umfeld bewegt, bis irgendwann die Kartellbehörde kommt. Die uns eingeredete Branchenrotation, weg von den Techwerten hin zu den anderen Sektoren ist kurzfristig, ohne IT ist überall alles nichts. Durch die Pandemie hat der allgemeine Digitalisierungstrend einen weiteren Schub erhalten, was IT noch stärker in den Fokus rückt. Auch im von Corona gezeichneten Börsenjahr 2020 konnte sich der IT-Sektor hervorragend halten und verzeichnete letztendlich eine Outperformance von knapp 30 Prozent gegenüber dem MSCI Welt-Index. In der laufenden Berichtssaison zum Schlussquartal zeigt sich nun die wahre Stärke der IT-Konzerne in einem von der Pandemie geprägten Umfeld. In den USA liegen die ausgewiesenen Gewinne zurzeit durchschnittlich um 19 Prozent über den Prognosen (im Euroraum sogar um 25 Prozent). Viel aussagekräftiger war aber die Tatsache, dass die US-Konzerne in diesem extrem schwierigen Geschäftszeitraum die Gewinne gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent steigern konnten (im Euroraum um 13 Prozent). Die Umsätze lagen um 14 Prozent über den Vorjahreszahlen. Die IT-Branche stellt das zentrale Element bei allen aktuellen Megatrends dar, die sich letztendlich in den geänderten Lebensgewohnheiten widerspiegeln. Ohne entsprechende Ausrüstung, Aufstockung und Aktualisierung von Hard- und Software sind künftig wichtige Segmente wie Zahlungsverkehr, Mobilität, Gesundheit, Haustechnik, Kommunikation und Unterhaltung nicht mehr zu realisieren. Die entsprechende digitale Umstellung, die wesentlich über die Cloud funktionieren wird, bedingt auf der anderen Seite massiven Aufwand für digitale Sicherheit. In diesem Zuge werden viele Unternehmen aus anderen Branchen mit IT-Konzernen kooperieren müssen, wenn nicht sogar verschmelzen. Daß, was man kaum für möglich hielt, eine Cloud, also eine Wolke, brennenbar ist und nicht doppelt gesicherte Speicher, mit ihren Daten schlicht verbrennen können, wurde uns gerade in Straßburg vorgeführt. Die 2. Runde geht gleichwohl auch an Aktien und hier an die Techwerte, insbesondere IT, etc.. Viele von uns Zockern denken nur bis zur nächsten Quartalsberichtssaison, einige, die mehr Geld haben, längerfristig und wenige, die viel Geld haben, sogar langfristig. Was wird da diskutiert? Die, die bei Krelle, der von der Russischen Akademie der Naturwissenschaften mit der Gold-Kondratieff-Medaille ausgezeichnet wurde, Kunjunkturtherie studiert haben, erinnern sich an Kondratieff. Die Kondratieff-Zyklen beschreiben den Kern einer von dem sowjetischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew entwickelten Theorie zur zyklischen Wirtschaftsentwicklung, die Theorie der Langen Wellen. Ausgangspunkt für die Langen Wellen sind Paradigmenwechsel und die damit verbundenen innovationsinduzierten Investitionen: Es wird massenhaft in neue Techniken investiert und damit ein Aufschwung hervorgerufen. Diese 40 bis 60 Jahre dauernden Langen Wellen bestehen aus einer länger andauernden Aufstiegsphase und einer etwas kürzeren Abstiegsphase. Fraglich ist, welche Basisinnovation den nächsten, den sechsten Zyklus prägen wird. Gemäß der Theorie sind es Knappheitsfaktoren, die die Basisinnovationen zur Entfaltung bringen, und das sei mittlerweile die Ressource Umwelt. Es geht um einen Ubergang vom parasitären zum symbiotischen Wachstum. Seit den frühen siebziger Jahren lebe, so die Erkenntnis, die Mensch- heit über ihre Verhältnisse. Aktuell verbrauche sie das 1,7-fache der Biokapazit der Erde, also der Fähigkeit des ÖkoSystems, nützliche biologische Materialien zu produzieren und durch den Menschen erzeugte Abfallstoffe zu absorbieren. Nach dem derzeitigen Trend würde der Verzehr der Biokapazität bis 2050 auf das Doppelte ansteigen, wobei die Weltbevölkerung nach Prognosen der Vereinten Nationen auf elf Milliarden Menschen im Jahr 2100 wachsen wird, nicht zuletzt weil sie immer älter wird. Schlüsselrolle bei der Lösung des Problems wird in dem Megatrend der Digitalisierung gesehen: Das Wirtschaftsleben werde zunehmend von Robotern und künstlicher Intelligenz durchdrungen, die über „smarte“ Technik eine grüne Welle des Wachstums tragen könne: Eine Logistik, die Verkehrsflüsse so optimiert, dass weniger Transportwege nötig sind. Eine Landwirtschaft, die nur das Notwendige verbraucht. Städte, deren Versorgung mit Energie und Gütern mit regenerativen Kraftwerken und Dachgärten stärker vor Ort gewährleistet wird, oder bidirektionale Versorgungsnetze. Das Nutzungspotential alter Basisinnovationen erschöpft sich, neue Erfindungen setzen sich durch. Im Zuge dessen entsteht ein hoher Uberschuss von Finanzkapital gegenüber Realkapital, weil die Renditezuwächse für Investitionen in alte Technologien sinken und im Realkapital zunehmend keine renfierlichen Anlagen mehr zu finden sind. So sinken die realen Renditen, es bilden sich Blasen. Ein Blick in die Wirtschaftspresse bestätigt die Analyse, der Zins, erstmals seit 5.000 Jahren, dreht ins Negative. Bei Immobilien kommt es in Metropolen zur Blasenbildung. Die Umwelt ist ein knappes Gut geworden und kann nicht mehr kostenlos verbraucht werden. Ergebnis: Lösungsmittel Megatrend Digitalisierung. Somit geht auch die dritte Runde an IT und KI und wer diese Zeilen hier regelmäßig liest, weiß wo die Perlen dieser Entwicklung nicht gelistet sind, im DAX oder Eurostoxx 50, wohl aber im NASDAQ 100. Er kennt auch die ETF, die uns preiswert von dieser Entwicklung partizipieren lassen. Was tun? Ist doch wohl offensichtlich! Ansonsten: Bleiben Sie negativ, denken aber bitte positiv!
Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Lebensweisheiten:
- Eine Investmentgesellschaft hat sich den Slogan „Aus Geld Zukunft machen“ auf die Fahne geschrieben. Schreiben Sie auf ihre Fahne nach dem oben Gesagtem richtigerweise: „Aus Zukunft Geld machen“!
- Zwei Orakel von Kostolany, den der Autor Ende der achtziger Jahre im Hyatt in Hamburg persönlich erlebte, als er fast schon durchsichtig war:
- Spekulieren ist kein Spiel mehr; es ist eine Maßnahme zum Schutz des Vermögens.
- Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.
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