Börsentipps August 2014

Was sind die größten Risiken an den Kapitalmärkten? Die politische Lage in der Ukraine, die Gefahr von Spekulationsblasen an einigen Vermögensmärkten, die Gefahr japanischer Verhältnisse im Euroraum mit Deflation und Stagnation und die Gefahr eines Platzens der Kreditblase in China. Die Sanktionen und Gegenreaktionen von Putin belasten die Wirtschaft bereits wie im Maschinenbau erkennbar. Denkbar ist schlussendlich, dass die Gas- und Öllieferungen nach Europa reduziert werden. Die Verbraucherinflation ist im Griff, aber bei den zinsreagiblen Vermögenswerten wie Immobilien und Aktien werden Auswüchse erkennbar, insbesondere bei den Immobilienpreisen in Ballungszentren. Wenn nun sogar die Bundesbank zu Lohnsteigerungen aufruft, kann man deflatorische Entwicklungen vergessen. Im Übrigen hat eine Deflation aber auch positive Wirkungen, denn über sinkende Faktorpreise steigt die Wettbewerbsfähigkeit auch ohne Abwertungen nur: Leider sind die Faktorpreise nach unten nicht flexibel, so dass per Saldo die Inflation nicht das Problem, sondern die Lösung ist. China ist die Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft, wenngleich man beachten muss, dass seine Wirtschaftsleistung bei rd. 70 % der US-amerikanischen und gut 50 % des Euroraumes liegt. Eine Krise dort politischer Art oder eine des maroden Bankensystems kann die Weltwirtschaft nicht gebrauchen. Das Wachstum in Amerika ist nicht sehr dynamisch, auch wenn die aktuelle Wachstumsrate des Sozialprodukts bei 4 % liegt, Kontinentaleuropa ist näher an der Stagnation als an dynamischem Wachstum, und das japanische Experiment kann auch scheitern. So passt es durchaus, dass an den Finanzmärkten keine Euphorie zu spüren ist. Zur Geldpolitik: In den Vereinigten Staaten zeichnet sich eine geldpolitische Trendwende, ebenso wie in Großbritannien ab. Die Bank of England dürfte nach Ansicht vieler Marktteilnehmer schon in diesem Jahr den Leitzins erhöhen. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve wird im kommenden Jahr folgen. Dagegen wird die Europäische Zentralbank wegen der noch nicht stabilen Wirtschaft in den Krisenländern die niedrigen Zinsen und die sehr expansive Geldpolitik fortsetzen. Die Erwartungen an die Geldpolitik machen sich schon jetzt im Wechselkurs bemerkbar. Vor einem Monat lag der Euro noch bei 1,40 Dollar, nun sind es schon weniger als 1,35 Dollar. Die erwartete Zinswende in Amerika und später bei uns wird bei Dax-Werten mit hoher Verschuldung auf den Ertrag und damit auf den Kurs drücken. Die Firmen und Staaten können sich aber hier zur Zeit noch günstig verschulden. Probleme bekommen die Schwellenländer durch das steigende Zinsniveau, der Geldabzug nach den USA wird deren Wechselkurs und Importfähigkeit belasten und auch auf unsere Exportwerte durchschlagen. Alles hängt also irgendwie mit allem zusammen. Per Saldo wird man zur Einsicht kommen, dass man nicht immer investiert sein muss. Auf Sicht und je nach Lage des Einzelfalles kann auch ein sicheres Festgeld mit 2 Jahren Laufzeit und einer Verzinsung von 1,2 % p. a. eine Alternative sein, mehr als für 10-jährige Bundesanleihen gezahlt wird, bei denen Kursverluste ins Haus stehen, wenn das Zinsniveau hier steigt.

Für Steuerhinterzieher wird es im Übrigen noch enger: Auf die nationalen Verschärfungen haben wir hier bereits hingewiesen. Danach bleibt auch nach 2015 die strafbefreiende Selbstanzeige dem Grundsatz nach erhalten. Die Grenze, bis zu der Steuerhinterziehung ohne Zuschlag bei einer Selbstanzeige straffrei bleibt, wird von 50.000 auf 25.000 Euro gesenkt. Bei darüber liegenden Beträgen wird bei gleichzeitiger Zahlung eines Zuschlages in Höhe von 10 Prozent von der Strafverfolgung abgesehen. Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100.000 Euro sind 15 Prozent Zuschlag zu entrichten, ab einem Hinterziehungsbetrag von 1 Million Euro sogar 20 Prozent. Bisher war ein Zuschlag von 5 Prozent ab einem Hinterziehungsbetrag von 50.000 Euro festgelegt. Aber auch international wird es schnell enger. Die OECD hat ein Vertragswerk mit 67 Ländern erarbeitet, wovon 40 diese Regelungen schon ab 2017 anwenden wollen. Die Regelungen sehen einen automatischen Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten vor. Bankplätze wie die Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg haben sich ebenso zum Datenaustausch verpflichtet wie Singapur, die Britischen Jungferninseln und die Bermudas. Im September wird der komplette Standard den Finanzministern der zwanzig wichtigsten Wirtschaftsnationen vorgestellt. Bereits Ende Oktober soll der Standard in Berlin verabschiedet werden.

Per Saldo ein Grund mehr für Steuerverkürzer, sich zeitnah, also vor Jahresende, dem Finanzamt mit einer noch günstigen Selbstanzeige zu stellen. Wir bearbeiten Selbstanzeigen für Firmen und Privatpersonen seit Jahren erfolgreich.

Wie stets an dieser Stelle ein paar kritische aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten.

  • Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen (Rockefeller).
  • An der Börse muss man sich verhalten wie beim Baden im kalten Wasser: Hineinspringen und rasch wieder heraus (Rothschild).
  • Es gibt tausend Möglichkeiten sein Geld auszugeben, aber nur zwei, Geld zu verdienen: Entweder wir arbeiten für Geld oder Geld arbeitet für uns (Baruch)!

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen. Auch prüfen wir gerne, ob Sie steuerlich richtig aufgestellt sind. Beachten Sie, dass erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen für Betriebsvermögen auf dem Prüfstand stehen und wahrscheinlich nach der Bundestagswahl reduziert werden.

Die von uns bearbeiteten Selbstanzeigen nehmen weiterhin zu. Zum einen machen die Banken Druck und verlangen zeitnah den Nachweis, dass die Erträge hieraus dem Finanzamt gemeldet werden und kündigen die Beendigung der Geschäftsbeziehung an für den Fall, dass dieses nicht geschieht. Verfügungen über Konten, die möglicherweise in bar errichtet wurden, werden nur unbar, also durch Überweisung zugelassen. Auf der anderen Seite entsteht Druck durch die geplante Verschärfung der Selbstanzeige. Wir sind in der Beratung von Selbstanzeigen und der Niederhaltung von Strafverfahren seit Jahren erfolgreich tätig. Beachten Sie bitte, dass auch eine abgestufte Selbstanzeige wie im Fall Hoeneß vergeblich versucht Zeit beansprucht. Wird die erste Schätzung zu niedrig angesetzt, greift die Straffreiheit nicht.

Zur Erbschaftsteuer: Fällt die günstige Steuerregelung für Betriebsvermögen? Ab dem 8. Juli verhandelt hierüber das Bundesverfassungsgericht. Ein Grund für viele Mittelständler, die aktuelle Regelung zu nutzen, da hohe Steuerzahlungen kaum zu finanzieren sind und die Regelungen eine steuerfrei Übertragung erlauben.