Börsentipps August 2020

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weis das schon (Warren Buffet)? Karl Popper hat die Induktion zur Erklärung von ökonomischen Phänomen ja abgelehnt und auf die falsifizierbare Deduktion verwiesen. Bei der Börse handelt es sich ja in seinem Sinne um ein komplexes soziales Phänomen, bei dem per Saldo falsifizierbare Pattern Predictions, also Mustervoraussagen, möglich sind. Also zum Beispiel: Zinsen unten, Preise hoch oder Corona hoch, Unsicherheit hoch oder Corona hoch, Informationstechnologie hoch oder Corona hoch, Nasdaq 100 hoch oder noch besser: Corona hoch GAFAM (GAFAM ist ein Akronym für die auch Big Five genannten US-amerikanischen Technologie-Unternehmen Google (Alphabet), Amazon, Facebook, Apple und Microsoft) hoch. Die Großen 5 haben es in sich, sie wissen, wie es geht, ihr Geschäftsmodell profitiert von der Krise. Wie sich der Kurs von Amazon genau entwickelt, weis kein Mensch; die Kapitalmarkttheorie hat andererseits ja auch herausgearbeitet, dass alle wertbildenden Informationen bereits in den Kursen enthalten sind, so dass Zeitunglesen nichts bringt. Die Wirtschaftsleistung in den USA ging im 2. Quartal um 1/3 zurück und Tech-Giganten reüssieren! Die Gemeinsamkeiten der Unternehmen sind rasches und kaum aufholbares Wachstum bedingt durch den Netzwerkeffekt und oligopolistische Marktbeherrschung sowie die Kapitalisierung von Nutzerdaten (Überwachungskapitalismus). Ihr „Wareneinsatz“ ist damit „null“ und die Gewinne, auf den alle hinterherlaufenden, insbesondere nichtamerikanischen Steuerbehörden scharf sind, entsprechen hoch, sollen diese doch bei uns den Umverteilungsstaat mitfinanzieren. Wichtig ist, dass man zu den richtigen 10 % der Bevölkerung gehört, jeder kann sich das bei uns aussuchen: Deutschland 2019: Die reichsten 10 Prozent besitzen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Deutschland 2020: Die dümmsten 10 Prozent besitzen mehr als die Hälfte des gesamten Toilettenpapiers. Nach dem Statistiker Lehmann ist entscheidend, dass man im Hochsommer, also jetzt kauft, denn die durchschnittliche Rendite des Aktienmarktes liegt im Hochsommer am höchsten. Dann ist nach Lehmann noch der Wochentag entscheidend: Der schlechteste Tag ist der Montag, der beste Mittwoch. Wer hat nicht schon von uns sich das ganze Wochenende mit Marktüberlegungen vermiest, am Montag, wie die anderen in aller Früh gesetzt und schon gegen Mittag mit einem oder sogar zwei blauen Augen zum Rückzug geblasen oder hat nicht schon schnell am Freitag, um mal ein Wochenende entspannen zu können glatt gestellt und zu Wochenbeginn glatt alle Wochenenderholung auf einen Schlag mit einem Trade wieder verloren? Aber es gibt auch erfreuliches! Da schrieb mir doch ein Sven vom Plattformbetreiber: Hallo, Du hast am 10.07.2020 um 7:30 Uhr 188 Stücke NASDAQ 100 (ISIN IE00B53SZB19) an der Lang & Schwarz Exchange zum Kurs 524,3 verkauft. Der Geldkurs zu dem Zeitpunkt betrug 532. Der Market-Maker hat diese Transaktion entsprechend § 35 der Bedingungen für die Geschäfte an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg rückwirkend aufgehoben. Er begründet dies damit, dass ein fehlerhafter Quote zustande gekommen sei. Wir haben die Erklärung überprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir die Auffassung des Market-Makers teilen. Hinsichtlich der Einzelheiten verweisen wir auf die Bedingungen für die Geschäfte an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg, welche Du über die Website der Börse Hamburg (http://www.boersenag.de) abrufen kannst. Bitte beachte, dass wir als Kommissionär hier lediglich Mittler der Information sind und dir insoweit nur das weiterleiten, was wir aus der Ausführung unseres Auftrags für Dich erlangt haben. Durch die Aufhebung des Geschäfts wird dieses als nicht wirksam angesehen und Du musst Deine Leistung (z.B. Zahlung des Kaufpreises oder Lieferung von Wertpapieren) nicht erbringen. Wenn Du etwaige Ansprüche gegen den Market-Maker verfolgen möchtest, sind wir gerne bereit etwaig uns zustehende Ansprüche an Dich abzutreten. Wir verweisen insoweit aber auf die Abtretungsbeschränkung in § 30 der Bedingungen für die Geschäfte an der Hanseatischen Wertpapierbörse Hamburg, deren rechtliche Wirksamkeit wir nicht bewerten möchten. Viele Grüße Dein … . Die genannte Vorschrift lautet in Absatz 1: § 35 Mistrade-Regelung (1) Der Market Maker kann ein Geschäft rückwirkend aufheben, das durch einen fehlerhaften Quote zustande gekommen ist. Ein Quote ist insbesondere dann als fehlerhaft anzusehen, wenn er aufgrund einer technisch bedingten Fehlfunktion des Handelssystems oder aufgrund eines Bedienungsfehlers erheblich und offenkundig von dem zum Zeitpunkt der Stellung des Quotes marktadäquaten Preis abweicht. Die Korrektur hat unverzüglich nach Erkennen des Fehlers zu erfolgen. Die Handelsüberwachungsstelle ist über die Korrektur zu unterrichten. Mit den knapp € 1.400 wollte sich wohl jemand ein schönes Wochenende auf meine Kosten machen. Was war passiert? Hatte einen Stopp Loss mit entsprechendem Abstand gesetzt aber nicht die Marktenge des Börsenbetreibers morgens in aller Frühe bei Eröffnung der Börse um 7 30 Uhr bedacht. L & S ist nicht XETRA, insbesondere in der Zeit in der XETRA nicht und L&S schon oder noch handelt ist der Spread groß. Der Begriff Spread (kurz für Bid-Ask-Spread bzw. Geld-Brief-Spanne) bezeichnet die Differenz zwischen dem tieferen Geldkurs (Bid) und dem höheren Briefkurs (Ask) – also zwischen dem An- und Verkaufspreis. Der Geldkurs ist der Preis, zu dem der Market Maker bereit ist, einen Basiswert vom Trader zu kaufen. Der Briefkurs hingegen ist der Preis, bei dem der Market Maker bereit ist, zu verkaufen. Während der Haupthandelszeiten des jeweiligen Basiswertes und unter normalen Marktbedingungen ist der Spread typischerweise fix. Große Spreads können auf einen illiquiden Markt oder eine hohe Volatilität hinweisen. Je häufiger ein Wertpapier gehandelt wird, desto enger liegen Geld- und Briefkurs beieinander. So weisen populäre Werte wie der DAX Index, Dow Jones, EUR/USD oder Gold im Durchschnitt relativ kleine Spreads im Vergleich mit exotischen Basiswerten auf, die wesentlich seltener gehandelt werden. … Schneewittchen bei den Zwergen pennt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. … Wann ist nach statistischen Untersuchungen der Spread am geringsten? Mittags. Die Erfolgsindikatoren für den Börsenerfolg liegen damit jetzt auf dem Tisch: Im Hochsommer am Mittwochmittag einsteigen! Was tun? Zaster zusammenkratzen und übermorgen High Noon: All in!

Wie immer an dieser Stelle ein paar Bonmots zum Aktienmarkt vom größten Sprücheklopfer Andre Kostolana himself:

  • „Der Teufel hat die Börse erfunden, um die Menschen dafür zu bestrafen, dass sie glauben, wie Gott aus dem Nichts etwas schöpfen zu können.“
  • „Ein Ingenieur darf bei seiner Arbeit nicht unter Alkoholeinfluss stehen. Für Spekulanten ist dies eher von Vorteil, weil es gewisse Hemmungen abschafft.“
  • „Geld ist der Sauerstoff der Börse“. Diese Sauerstoffzufuhr wird bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag über die Zentralbanken sichergestellt. Die EZB steuert schon über die Geldpolitik die Ökologie, alle Zentralbankenbanken kämpfen mit den Immunologen Hand in Hand gegen den Virus: Die Vermögenspreisinflation, auch bei den Immobilien, wird weitergehen, egal wie sich die Realwirtschaft entwickelt: Das Geld fließ irgendwo hin, wo es eine Rendite abwirft: Die genannte Tech-Riesen sind in jedem besseren Fonds enthalten, die Party geht weiter.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme bei Ihren Vermögensdispositionen, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge, insbesondere Lebensversicherungen, unsicher? Lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

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