Börsentipps Dezember 2020

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weis das schon (Warren Buffett)? Kaufen? Wie kauft man ETF? Wir wenden uns hier ja an eine durchschnittlichen Durchschnittsinvestor, der etwas Geld hat, die Altverversorgung im Blick hatt, noch arbeiten muss und von John D. Rockefeller den Aphoristmus verinnerlicht hat: „Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten“. An Rockefeller kann man sich ruhig anlehen: (1839 – 1937), John Davison Rockefeller Sr., US-amerikanischer Bankier und Unternehmer, gründete 1870 die Standard Oil Co. of Ohio und 1882 den Standard Oil Trust, der 95% des Raffineriegeschäftes der USA kontrollierte. Die Familie wird heute auf 300 Mrd. $ (ExxonMobil und Chase Manhatten) geschätzt. Am Rande: Es gibt, wie hier schon mal ausgeführt, auch andere Wege, an Reichtum zu kommen: Heirat, Erbschaft, etc.. Unser Investor weis über seine ersten Gehversuche bei Finanzinvestitionen, dass geldnahe Investments dank der Geldpolitik nichts bringen und auch Risiken bergen, die über den Zins nicht abgegolten werden. Immobilienvermögen hat er im Sinn, aber er will in Dividendenwerte, ein schnelles Depot und keine Anrufe von Mietern. Das Investment in Einzeltitel kommt wegen des Risikos und des Zeitbedarfs nicht in Betracht, von gemanagten Fonds weis er, dass die den ETF aufgrund ihrer Kosten fast immer unterlegen sind. Er will in ETF, fraglich ist nur in welche, wie sollte er vorgehen? Im Internet hat er sich schlau gemacht und Seiten gefunden, die ihm nahelegen, einen Anlagefokus zu definieren und dann die Gewichtung vorzunehmen, einen Index und anschließend die ETF auszuwählen. Unser Investor ist hier schon überfordert. Er will schlicht aus Geld mehr Geld machen. Frei nach Kostolany, dem zu Geld nur einfiel „mehr“. Bei allem gebotenen Ernst, wie will ein Normalanleger seinen Anlagefokus definieren? Er müsste ja das Wissen um künftige Börsenentwicklungen und damit über Unternehmen in allen Regionen der Welt mit allen politischen und sozialen Interdependenzen haben und schwarze Schwäne wie Corona auch noch auf dem Schirm haben. Er macht sich das ganze relativ einfach und schaut in die Vergangenheit. Die Vergangenheit ist in den Rennlisten der ETF dokumentiert. Er schaut sich die Performance der ETF an, was ist in der letzten Zeit gelaufen? Je nach Spekulationsneigung kann er hierbei sehen, was in den letzten Monaten, dem letzten Jahr, den letzten 3, 5 oder 10 Jahren gelaufen ist. Das ist keine Garantie für die Zukunft! Aber wieso sollte beispielsweise ein ETF auf dem MSCI World, der im Durchschnitt immer seine 8 % abgeworfen hat, nun nach dem Investment unseres Durchschnittsinvestors die Augen zu machen? Also Unfug, wohl aber kann es Dellen der Entwicklung geben, das liegt ja auf der Hand, da aber alle nach Glück und Wohlstand streben, ist eine Longposition das einzig Wahre. Auch weis er, dass alle kursbildenden Faktoren bereits im Kurs eingepreist sind. Man muss aber einen Rücksetzer aussitzen können, also einen zeitlichen Anlagehorizont schon definieren: Wann will ich wieder ans Geld kommen können? Für Zwecksparen, wie für ein Auto sind ETF weniger geeignet. Zum Lachen: Den PKW kauft er sich am besten auf Kredit. Bei den Nullzinsangeboten, den Preissteigerungen der Autos und den Negativ- oder Nullzinsen für Sparguthaben ist das der zielgerechte weg, sparen muss er durch Konsumverzicht, aber dank EZB ist hier nachsparen angesagt, nicht vorsparen; die Zeiten haben sich geändert. Zurück zur ETF-Auswahl: Der Investor schaut sich in Ruhe an, was in den letzten Jahren gelaufen ist und setzt auf dicke Fonds, auch keine neuen Themen, das ist alle zu kompliziert und wer kennt schon die Zukunft? Er fängt bei den höchsten aktuellen Renditen an und findet über die Fondsnamen deren Investitionsschwerpunkte wie „Rare Earth“, „Clean Energy“, „Low Carbon“, Emerging Markets Internet & Commerce“, „Video Gaming“, „Cloud Computing“, etc.. Alles ehrenwerte Titel, die aber immer den Nachteil haben, dass die Fonds relativ neu und klein, also risikobehaftet und chancenreich sind. Wenn der Investor dann betrachtet, was 10 Jahre gut bzw. mehr als gut oder besser sehr gut gelaufen ist, landet er bei US-Titeln und immer tauchen hier die Hochtechnologiefirmen auf. Große ETF haben hier über 10 Jahre im Schnitt gut 40 % gemacht, pro Jahr! In Namen der ETF tauchen auf: „Nasdaq 100“, „S&P US Select Sector“. „S&P Information Technology“, etc.. Wie kann das sein, geht das so weiter? Die genannten ETF sind relativ breit aufgestellt, jedenfalls im Vergleich zu den oben genannten. Die Technologieführerschaft dürfte in den nächsten Jahren noch bei den USA verbleiben. Klar, China holt auf, liegt bei den Anwendungen jetzt schon vorne, hat aber andere Problem: Der Rechnungslegung der Firmen ist kein Vertauen zu schenken und wenn man aktuell beobachtet, wie Xi Jingping mit Jack Ma bei dem Börsengang von dessen Ant Group umspringt, liegt ein Vergleich von Donal Trump mit dessen Umgang von tiktok und Huawei nahe. Die USA werden hier in den GEZ-finanzierten Medien regelmäßig niedergemacht, von allen Seiten. Mit Biden dürfte sich der Stil ändern, der Inhalt nur wenig. Auch die US-Politik dürfte nur ein wenig sozialer werden. Wie aus dem Dialog Kramp-Karrenbauer/Macron erkennbar, wird Europa sein Schicksal selber in die Hand nehmen und der Sozialstaat gerupft werden müssen, dazu kommt die Vergreisung unserer Bevölkerung. Halten wir fest, wir belächeln (noch die USA) aber unser Geld legen wir nicht hier, sondern dort an, wo Profit kein Schimpfwort ist. Wir haben nur ganz wenige Bauunternehmer im Bundestag, davon setzt sich einer für die kontrollierte Abgabe von Cannabis ein. Bundeskanzler oder Präsident dürfte er und sein Kompagnon nicht werden. Wäre aber wohl nicht schlecht. Ein anderer Politikstil würde einziehen. Zurück zu den ETF: Was sollte der Investor neben den Zeitreihen und den Volumen sonst noch beachten? Für ETF hat sich eine Kennziffeer herauskristallisiert, die in den Rennlisten ausgeworfen wird und neben der Outperformance, dem maximalen Verlust und der Volatilität höchst relevant ist und daher mal ausgeuchtet werden sollte: Sharpe Ratio. William F. Sharpe wurde hier schon vorgestellt: Nobelpreisträger und bekannt für seine Kapitalmarkttheorien. Die Sharpe-Ratio misst die Überrendite einer Geldanlage pro Risikoeinheit. Wenn also beispielsweise ein Anleger die Wahl zwischen zwei Fonds hat, die beide in den vergangenen drei Jahren eine jährliche Rendite von 15 Prozent erzielt haben, so dürfte er den Fonds bevorzugen, der diese Rendite mit der geringeren Schwankungsbreite der Wertentwicklung (Volatilität) erreicht hat. Hier fällt die Entscheidung also relativ leicht. Muss der Anleger aber zwischen zwei Fonds wählen, von denen der eine zwar etwas schwächer in der Rendite, aber eben auch etwas weniger risikobehaftet ist, so gibt die Sharpe-Ratio die notwendige Hilfestellung. Zunächst einmal enthält sie im Zähler die sogenannte Überrendite. Darunter versteht man die über die sichere Geldmarktanlage hinausgehende Rendite (annualisiert). Wenn also der risikolose Geldmarkt drei Prozent und der ausgewählte Fonds zehn Prozent abgeworfen haben, so hat letzterer eine Überrendite von sieben Prozent. Diese wird ins Verhältnis gesetzt zum Risiko, ausgedrückt als Volatilität. Eine positive Sharpe-Ratio, also eine deutlich größer eins (>1), zeigt an, dass gegenüber der risikolosen Geldmarktanlage eine Mehrrendite erwirtschaftet wurde. Zum anderen zeigt sie, in welchem Verhältnis diese Mehrrendite zum eingegangenen Risiko steht. Umgekehrt verdeutlicht eine negative Sharpe-Ratio kleiner Null (< 0), daß noch nicht einmal die Geldmarktverzinsung übertroffen wurde. Unterscheiden sich also zwei Fonds sowohl in der erzielten Rendite als auch in der Volatilität, sollte unter sonst gleichen Bedingungen der Fonds mit der höheren Sharpe-Ratio bevorzugt werden. Wenn der oder besser die von Ihnen ausgekuckten Fonds in der längeren Vergangenheit stets eine dicke eins vor dem Komma hatten, liegen Sie richtig. Was tun? All in! Am besten zeitlich gestaffelt, damit Sie nicht zu teuer (oder zu billig) einkaufen.

Wie immer an dieser Stelle am Schlusse in paar aufmunternde Börsenweisheiten vom größten Sprüchekklopfer Kostolany und die Vorbesprechung eines nicht lustigen aktuellen BFH-Urteils vom VIII Senat, das weiter unten näher besprochen wird:

  • „Beim Tiefstand haben die Hartgesottenen die Papiere und die Zittrigen das Geld, auf dem Höhepunkt des Booms die Hartgesottenen das Geld und die Zittrigen die Papiere.“
  • „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“
  • „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“

Das BFH-Urteil geht so: Vater schenkt Sohn Immobilie im Wert von t€ 600 mit der Auflage einer Rente von monatlich t€ 1 über 30 Jahre, also fast halb geschenkt, denn die Renten betragen in der Summe ja t€ 360. Der BFH urteilt: Da die Laufzeit der Rente länger ist als die statistische Lebenserwartung des Vaters, sind die Rentenzahlungen wie Kaufpreisraten zu behandeln. Bei dem amtlichen Zinssatz von 5,5 % entfallen von den ersten € 12.000,00 Renten auf Zinsen € 9.528,00, die vom lieben Vater auch noch einkommezuversteuern sind. Der Zinssatz stieß bei dem aktuellen Marktzins von höchstens null % nicht auf verfassungsrechtliche Bedenken. Das Urteil erging (nur) zur Einkommensteuer, Schenkungssteuer dürfte zusätzlich inzidiert sein. Was tun? Gelbe Seiten!

Bekanntlich sind wir in der ganzen Breite des internatiolanlen Steuerrecht für unsere Mandaten unterwegs.

Die Quellensteuerreform in der Schweiz ab Kalenderjahr 2021 hat zu folgender für die Betroffenen relevanten amtlichen Verlautbarung geführt: „Mit Kreisschreiben Nr. 45 vom 12.06.2019 hat das Eidgenössische Finanzdepartement EFD die ab dem Steuerjahr 2021 geltenden Regelungen zur Quellenbesteuerung bekanntgegeben. U.a. wurden Änderungen beim Verfahren zur Tarifkorrektur oder zur Nachbesteuerung zum ordentlichen Tarif vorgenommen. Ebenfalls wurde die Frist zur Einreichung des Formulars Gre-3 beim kantonalen Steueramt verkürzt (Frist grundsätzlich bis 31.03. des Folgejahres). Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei dem jeweils zuständigen kantonalen Steueramt oder ggf. auf dessen Homepage.“ Hier dürfte ein Blick in die Gelben Seiten nicht genügen!

Haben Sie Rentabilitätsprobleme bei Ihren Vermögensdispositionen, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Erträge aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge, insbesondere Lebensversicherungen, unsicher? Lassen Sie sich von uns beraten. Für ein erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

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