Börsentipps Februar 2012

Wirtschaft/Börse: Summa Summarum

Weiterhin auf Cash setzen? Es gibt neben einer optimistischen eine pessimistische Einstellung zu Aktien und zum Leben. Wenn man die Kurzfriststrategen liest, die sich jeden Tag in den Blättern mit neuen Einschätzungen wiederfinden, gilt wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Die Kursentwicklungen der letzten Tage und Wochen geben ihnen Recht. Oberflächlich haben sie Recht: Italien und Frankreich bringen ihre Schuldscheine unter und die sie finanzierenden Banken verdienen sich dumm und dämlich: Sie holen das Geld für 1 % bei der EZB und geben es für 6 % an die Staaten weiter. Die EZB hat das zunächst für 6 Monate gedachte Spiel auf nunmehr 3 Jahre verlängert. Finanzpapiere steigen daher nicht ohne Grund. Im Übrigen war zu lesen, dass bei niedrigen Kursen der Finanzpapiere die Privatanleger eingestiegen sind. Die Strategen in den Glaspalästen, beseelt von dem Gedanken keine Fehler zu machen, verhalten sich nach Untersuchungen prozyklisch, weshalb die Kurssteigerungen zunächst weiter gehen dürften. Klarkopfdenker wie Fitschen und Reitzle sehen das Szenario aber anders: Fitschen wurde heute in der FAZ damit zitiert, dass er feststellt, dass die ganzen Finanzprobleme noch einer Endlösung entgegen sehen. Reitzle hat überzeugende Argumente für einen Austritt Deutschlands aus der Eurozone vorgetragen: Bekannte Argumente, aber erstmals hat jemand aus der DAX-Riege diesen Standpunkt überzeugend vorgetragen, die anderen haben Angst um ihren Umsatz. Linde ist aber weltweit aufgestellt, so dass dieses Unternehmen vom europäischen Markt nicht nachhaltig abhängt. Wir liefern weiter Panzer nach Griechenland und Portugal, die Kanzlerin macht sich dafür stark, und in der Bilanz der Bundesbank laufen die TARGET2-Forderungen auf, die schlicht daraus resultieren, dass zwar die Kunden in den Schwachländern ihre Forderungen bezahlen, aber die Volkswirtschaften nicht. Wir bekommen in Deutschland keine Waren dafür, ergo: Die lassen in den Schwachländern wie früher im Lebensmittelladen anschreiben. Was für den Auseinanderfall des Euroraumes spricht, ist dass die Produktivitätsunterschiede in den Ländern zugenommen haben, so sind in Deutschland trotz hoher Löhne die Lohnstückkosten weiter gesunken, in den anderen Ländern sind sie gestiegen. Ist doch klar: Bei uns steigen aufgrund der Exporterfolge die Skalenerträge laufend, bei den anderen gehen sie zurück. Länder, die dem Euro nicht beigetreten sind, wie Polen, Schweden, Türkei, Dänemark und Norwegen, haben sich prächtig entwickelt. Auch reduzierte sich der Exportanteil Deutschlands in die anderen Euroländer um rd. 10 % auf nunmehr 40 %. Klar, wenn es denen schlechter geht, werden sie bei uns nichts kaufen. Der Anleger muss also entscheiden, ob er die sich ankündigenden weiteren Trendgewinne mitnimmt oder weiter an der Seitenauslinie verharrt und sichere Zinsen aus Unternehmensanleihen mitnimmt. Die KGVs sind grundsätzlich noch in Ordnung, auch jenseits des großen Teichs. Nicht uninteressant erscheint für Langfristanleger, obwohl Pharma schon schön gekommen ist, Astrazeneca mit einem KGV von unter 8 und einer Dividendenrendite von knapp unter 6. Roche und Merck sind sehr schön gekommen und dürften noch weiter laufen, aber beobachten, Gewinne mitnehmen schadet ja bekanntlich nicht. Übrigens Wullf kann man abhaken. Interessant an der ganzen Geschichte ist nur noch, wo Bettina ihr 2. Tattoo hat. Irgendwann wird die Antwort in der Bild stehen, mit Bild.

Sind Sie hinsichtlich Ihres Vermögensaufbaues wegen der kommenden Inflation unsicher? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Ein paar lockere Börsenweisheiten von Warren Buffet:

Der dümmste Grund eine Aktie zu kaufen, ist, weil sie steigt.

Wie erkennt man, wann man am besten Aktien kauft: Die Tatsache, dass Leute gierig, ängstlich und töricht sind, lässt sich sehr wohl voraussehen. Nicht jedoch in welcher Reihenfolge.

Wenn jemand gute Aktien hat, wäre er verrückt, wenn er nur wegen eines Kursrückschlags verkaufen würde. Ich suche Unternehmen, die ich verstehe und von deren Zukunftsaussichten überzeugt bin.