Zunächst wohl dem, der der hier vor Monaten gegebenen Empfehlung gefolgt ist, und vom Euro in den Dollar gegangen ist, nur in Dollar, mehr nicht, obwohl die Wirtschaft in den USA mehr als anzieht. Die Arbeitslosenquote lag zum Jahresende 2014 mit 5,6 % um satte 1,1% unter Vorjahresniveau. Einzig die bisher schwache Lohnentwicklung trübt das Bild ein wenig ein und lässt die US-Fed in einem Umfeld sinkender Inflationsraten derzeit noch „geduldig“ bleiben, was potentielle Leitzinsanhebungen betrifft. Diese kommen aber so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Anleihenkaufprogramm wurde in den USA eingestellt und wird bei uns im März aufgenommen, so dass nach den Auguren spätestens für 2016 mit der Parität der Währungen zur rechnen ist. Stand heute sind also noch rd. 13 % drin und das relativ sicher, denn das Geld wird nach den USA wandern, nicht nur aus Deutschland, wo die Staatsanleihen keinen Zins mehr abwerfen, sondern auch aus den Schwellenländern, da man das hohe Anlagenrisiko dort nicht mehr fahren muss. Daß aktuell Griechenland den Euro-Kurs nicht weiter schmälert, ist nur damit zu erklären, daß die Krawallpolitik der neuen Regierung bereits eingepreist ist. Die Griechen selbst glauben nicht an den Erfolg der neuen Regierung, denn querbeet werden die Euro-Konten geplündert und vor der drohenden Bankenpleite in Sicherheit gebracht, genau wie in Russland, einem neuen Notpartner, beim Rubel. Insgesamt kein Wunder, daß der Franken durch die Decke geht und die dortigen Banken mitreißt, die bei der Immobilienfinanzierung nicht nur bei uns, sondern auch in Polen und anderen Ländern fleißig mitgespielt haben und nun auf notleidenden Krediten sitzen, die die Bankenlandschaft neben dem Selbstanzeigenfiasko belastet und zur weiteren Konsolidierung zwingt. Man muss schon erhebliche fehlende volkswirtschaftliche Kenntnisse haben, wenn man über Jahrzehnte hinweg davon ausgeht, dass es eine Zinsdifferenz ohne Kosten bzw. Risiko gibt. Die Schweizer Nationalbank ist eine Privatbank, deren Aktien jedermann über die Börse erwerben kann. Dass sich diese Bank vor dem oben erläuterten Hintergrund die schlecht werdenden Euros bis zum Sanktnimmerleinstag ins Depot legt und damit die Verluste der Exportindustrie aufnimmt, war nicht nur von großen Sehern der Ökonomie nicht zu erwarten. Die Schweiz ist für unsere Volkswirtschaft nicht relevant, wohl der Spaltpilz der Griechen. Klar, die dortigen Sozis haben mit Wettbewerb nichts im Sinn, wohl aber weitere internationale Umverteilung im Euro-Raum. Syriza sucht also Verbündete bei den Euro-Schwachländern, um Vorteile für sein Volk und wohl auch für sich und sein Umfeld zu erlangen. Die Euro-Krise wird also Dauerthema bleiben und sich selber verstärken. Geldgeber werden sich vom Euro abwenden müssen. Der Euro ist und bleibt eine Kohlsche Fehlkonstruktion bis zu seinem Ende. Mundell hat schon vor reichlich 50 Jahren nachgewiesen, dass ein einheitlicher Währungsraum sagen wir hier strukturgleich sein muss und das ist hier bis heute nicht der Fall. Die Löhne sind in Griechenland zu hoch und bei uns zu niedrig, dort stimmt eben die Produktivität nicht. Analog sieht es beim Kapital aus. Für Deutschland ist der Einheitszins zu niedrig und dort zu hoch. Diesen negativen Segnungen des Euro kann man nur begegnen, wenn Griechenland wieder zur Drachme zurückkehrt. Dieses Fanal wird aber andere Länder inspirieren, das Experiment Euro zu beenden, was man in Berlin nicht will, denn Deutschland ist das einzige Land, dass mit dem Euro Erfolg hat. Die Gemengelage ist für einen Anleger ist aktuell kaum zur Durchschauen, die Kursanstiege des DAX sind ohne Zweifel liquiditätsgetrieben durch Draghi. Bill Gross, der Festverzinslichenpapst, der von Allianz/Pimco gefeuert wurde und nun dort Geld abzieht und bei JANUS verwaltet, sieht schwarz. Interessant ist seine Begründung: Ende 2015 würden viele Anlageklassen gegenüber heute im Minus liegen. Gleichzeitig schränkt Gross dies aber auch mit dem Hinweis ein, dass es schwierig sei, das Ende eines mehrjährigen Bullenmarktes einzuschätzen. In jedem Falle ist die Argumentation des Amerikaners interessant. Zunächst einmal erwartet Gross, dass die Fed ihren Leitzins später erhöhen wird, als viele Marktteilnehmer bislang erwarten. Der Grund ist im Rückgang des Olpreises und der Aufwertung des Dollar am Devisenmarkt zu suchen, die dämpfend auf die Inflationsentwicklung wirken. Die Zinsen werden folglich niedrig bleiben — und dies ist für Gross eine schlechte Nachricht. Das Problem ist aber, dass viele Anleger angesichts der niedrigeren Zinsen der Hoffnung auf attraktivere Renditen ihr Geld in riskantere Anlageklassen investiert haben. Riskantere Anlageklassen wie Aktien leben aber gewöhnlich von einer Verbesserung der Wirtschaftslage. Falls aber, wie Gross annimmt, eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung ausbleibt, werden sich riskante Anlagen als sehr hoch bewertet erweisen. Anleger könnten sich dann veranlasst sehen, solche riskanten Anlagen zu verkaufen, um Wertpapiere zu erwerben, die im Vergleich als sicher gelten. Hierzu zählt Gross Staatsanleihen, aber auch Unternehmensanleihen mit guter Bonität. Per Saldo liegt Gross auf der Linie der hier bereits seit Monaten propagierten Normstrategie, das Risiko zur Zeit nicht zu erhöhen.
Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:
- „Werde nie emotional wegen einer Aktie“ und „Gier ist gut. Gier ist richtig. Gier funktioniert“ sagte einst die Filmfigur Gordon Gekko im Kinohit „Wall Street“ von 1988.
- Die Arbeitswerttheorie von Karl Marx mit „Kapital ist geronnene Arbeit“ klingt dagegen antiquiert.
- Der Wahrheit kommt Kostolany schon näher wenn er festhält, Spekulation sei harte Arbeit uns insbesondere fragt: „ Wenn ein Mann dir erzählt er sei durch harte Arbeit reich geworden, frag ihn: “Durch wessen?“.
Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Kapitalanlage in oder Finanzierung aus der Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.