Börsentipps Januar 2013

Wirtschaft/Börse: Summa Summarum

Die hier zuletzt angesprochenen Lebensversicherungen haben es mittlerweile auf die Titelseiten der Tageszeitungen geschafft. Die Parteien sind aufgeschreckt und haben schnell die Durchführungsbestimmungen zum Diebstahl der bereits erdienten Überschussreserven aus den festverzinslichen Wertpapieren geändert. Danach darf der Schaden nicht höher als 5 % der Auszahlungssumme betragen. Erträglich für den, der nicht direkt davon betroffen ist und dessen Lebensversicherung hierdurch vor dem Konkurs gerettet wurde. Nur derjenige, dem durch die vergessene Kündigung der Lebensversicherung auf den Auszahlungsbetrag nunmehr 5 % bis 10 % trotzdem fehlen, wird sich ärgern, es sei denn, er merkt es gar nicht. Im Übrigen ist klar, die bisher den Versicherten zustehenden hälftigen Überschussreserven aus den Kurssteigerungen der Festverzinslichen sind weg, nur die Verteilung des Wegfalls wird anders verteilt: Hin zu den Versicherten mit noch längerer Restlaufzeit. Hieran ändert auch nicht, dass der aufgeschreckte Schäuble letzten Dienstag den Schaden des Einzelnen auf 5 % der Auszahlungssumme begrenzen will. Das Traurigste ist jedoch, dass der Versicherte kaum auf den geplanten Diebstahl reagieren kann bzw. konnte, es sei denn er wurden proaktiv beraten. Begünstigt ist aber eindeutig die Versicherung. So hat die französische Investmentbank BNP Paribas hat das Kursziel für Allianz von 112,00 auf 125,00 Euro angehoben und die Einstufung auf “Outperform” belassen. Der Versicherer befinde sich auf dem besten Weg, 2014 einen operativen Gewinn von 10 Milliarden Euro zu erzielen, schrieb Analyst Thomas Jacquet in einer Studie vom Mittwoch. Der Experte erhöhte seine Ergebnisprognosen für 2013 und 2014 um vier respektive drei Prozent. Oder: Es war schon immer besser auf die Allianzaktie zu setzen als auf die Allianz-Lebensversicherung. KGV mit 9 und die Dividendenrendite von 4,5 stimmen immer noch. Asoka Wöhrmann von der DWS meint dann auch, die Aktie sei das bessere Gold. Oder mit Emmerich Müller von Metzler formuliert gilt durch einen Blick in den Kursteil leicht nachvollziehbar: Der Renditespread zwischen Anleiherendite und Aktienrendite liegt bei rd. 6 % und die durchschnittliche Anleihenrendite bei knapp 2 %. Die 6 % bieten somit einen auskömmlichen Risikopuffer. Die Risikoprämie von 6 % beinhaltet Ausschüttungen und Kurssteigerungen. Womit wir beim DAX wären, denn gerade der deutsche Markt bietet gute Perspektiven, obwohl er in den letzten 12 Monaten schon 27 % zugelegt hat. Knapp 8000 sind bis Silvester noch möglich und für 2013 dürfte es wegen des weiterhin notwendigen niedrigen Zinsniveaus weiter gehen, wenn auch mit einem markttechnischen Rücksetzer auf 6500 mal zu rechnen ist. Gewinne mitzunehmen hat noch niemanden geschadet. Wenn die Allianz bei 125 steht und man bei 60 eingestiegen ist, kann man getrost mal für ein paar Monate sein Geld vom Tisch nehmen, an der Seitenlinie ein Päuschen machen, dem Spiel der anderen zusehen und den Rücksetzer abwarten. Wichtig ist, dass man sein Vermögen selber in die Hand nimmt. Volker Loomann, die Vermögensedelfeder der FAZ hat es treffend formuliert: Die größten Feinde für den erfolgreichen Vermögensaufbau sind Bank- und Versicherungsvertreter. Es vergeht doch kein Tag, an dem nicht in der Tagespresse über ein strafbewährtes Delikt einer Bank berichtet wird, sei es Bilanzbetrug, Kundenbetrug oder aktuell ein Steuerbetrug. Wer zwischen den Jahren Zeit und Muße hat, sollte sich mal euromicron (WKN: A1K030) ansehen, zwar ein Nebenwert aber mit schönen Zahlen, einer ansprechenden Aktionärsstruktur und wohl einer guten Perspektive, denn die hier geforderten Proportionen bezüglich KGV und DivR werden eingehalten. Sehr schön und als DAX-Wert sicher: Unternehmensanleihe von Conti mit der einer Rendite von 5,9 % (WKN A1A0U3). 2013 dürfte Deutschland konjunkturell auf dem Niveau von 2012 verbleiben bei zunehmender Wettbewerbsintensität und einer Inflation von rd. 2 %. Die Firmen kriegen von unten Druck über steigende Kostenpreise über den schwachen Euro und stramme Lohnkostensteigerungen und von oben Druck über die steigende Internationalisierung bei nicht ausgelasteten Kapazitäten, so dass die Kostensteigerungen nicht weitergegeben werden können. Gut für die Inflation aber schlecht für unterkapitalisierte Firmen, denn die Banken nesteln am Schirm, um ihn zuzumachen, die Kreditvergabe geht bereits zurück. Wohl dem, der die Eigenkapitalquote hochgefahren hat und den Kreditsachbearbeiter entspannt empfangen kann.

Wie stets an dieser Stelle ein paar kritische und auch humoristische Börsenweisheiten:

  • Die Kurse müssen fallen, wenn sie nicht weiter steigen können.
  • Beim Kauf einer Aktie sollte man gefühlsbetont sein, beim Verkauf leidenschaftslos.
  • Ein Börsianer kann so ziemlich alles verlieren, seine Erfahrung jedoch nicht.

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