Börsentipps Juli 2019

Kaufen, halten, verkaufen? Dieser Fragestellung zu begegnen wird immer schwieriger. Die relevanten Randbedingungen der Antwort sind: Handelskrieg China, Iran, Brexit mit dem Rhetoriker Johnson als voraussichtlicher Gewinner um das Amt des Regierungschefs, das den Haushaltsregeln ausweichende Italien, Spätphase der Konjunktur mit abknickenden Indizes, schon sich abzeichnenden rückläufigen Zinsen, hohe Barquote der Fonds, Neuwahlen in den USA, die ihre Schatten schon vorauswirft und bei uns die zitternde Kanzlerin mit einer Partei, die sich den Grünen anbiedern muss, um im Geschäft zu bleiben, einer SPD, deren Bedeutungslosigkeit im Widerspruch zur öffentlichen Wahrnehmung steht und auf der EU-Ebene ein unwürdiges Personalgeschacher, bei dem Weber wohl auf der Strecke bleibt und Weidmann der lachende Dritte sein könnte. Dabei ist klar, die guten Zeiten gehen im normalen Konjunkturzyklus zu Ende. Das vergangene Jahr 2018 war an den Finanzmärkten bereits kein gutes. Im Gegenteil: Über alle Vermögensklassen hinweg war es das schlechteste seit 1901. Der Geldsackbesitzer bekommt vorgerechnet: „Eine Inflation von 2 Prozent bedeute einen 35-prozentigen Verlust der Kaufkraft innerhalb einer Dekade.“ Also nicht 20 % wie man zunächst meinen könnte. Der im Preis gestiegene Vermögensgegenstand steigt im nächsten Jahr auf der dann erhöhten Basis (Zinseszinseffekt, mal negativ gedacht). Es besteht also Handlungsbedarf. Was wird denn so empfohlen: Gold. Der Preis liegt heute bei rd. 1.400 Dollar pro Feinunze und lag im August 2011 schon mal bei 1.900 Dollar. Also mit Nichten eine sichere Bank. Das wissen natürlich die Marktmacher, die schon eingestiegen sind und nunmehr ihre Abonnenten wie Lemminge abzocken. Gleichwohl, der Goldpreis ist zinsreagibel im Sinne der Lagerhaltungskosten. Wenn die Zinserwartungen rückläufig sind, sinken die Lagerhaltungskosten und der Goldpreis steigt, wie immer. Innovative oder auch gewissenlose Tippgeber empfehlen bereits reale Hebelprodukte: Minen. Das ist natürlich gar nichts für Normalos. Die Förderkosten sind meist nicht in Dollar, so z. B. in südafrikanischen Rand. Der Anleger muss also im Kopf haben die künftigen Förderkosten, z. B. in Südafrika, den Goldpreis in Dollar und die Wechselkursentwicklungen Rand zu Dollar und Dollar zum Euro. Da Währungshändler feststellen, dass keine eindeutigen Wechselkursvorhersagen möglich sind, ist die Empfehlung eines bekannten Börsenbriefs wie aber auch renommierter Banken für einen Normalanleger schlicht Stuss. Nicht jedoch für die Tippgeber, die über sichere Gebühren und ihr Frontrunning stets dabei sind. Immobilien: Die sich hier aufblähenden Preise sind auch ein Zeichen für die nahe Krise. So zu lesen über das Heimatland der Lehman Krise. Vorweg, erinnern Sie sich an Mitte September 2008? Die Bank hatte stark in Immobilien investiert und musste zunächst 3,3 Mrd. $ abschreiben, etc. . Die Bank ging pleite und riss Anleger und die Konjunktur mit in die Tiefe. Jetzt schreiben die Zeitungen für den US-amerikanischen Häusermarkt: „Amerikas Häusermarkt wird zunehmend von Profiinvestoren dominiert. Private Kaufinteressenten haben gegen die finanzkräftigen Beteiligungsgesellschaften kaum Chancen.“ Bei uns ist die Lage nicht anders: „Versicherer kaufen immer mehr Immobilien, erstmals mehr als 10 % aller Assekuranz-Anlagen sind Immobilien, Branche investiert auch in risikantere Objekte.“ Dass die Berliner rot-rot-grüne Landesregierung mit einer 5-Jahrespreisbremse auf Stimmenjagd geht, ist daher verständlich. Gleichwohl ist für den Normalanleger immer noch an der Immobilie was dran: Mit wenig Eigenkapital, guter Lage, guten Mietern und der noch geltenden Steuerfreiheit nach 10 Jahren Vermietung, kann man wohl noch mitverdienen, wenn die Lage stimmt und mach sich um das Objekt kümmert. Lässt man alles über Makler, Verwalter und teure Handwerker laufen, kann das bei den aktuellen Höchstpreisen gleichwohl daneben gehen. Im Vergleich zum Gold oder Goldminen kann der Anleger sein Investment auch mit normaler Schulbildung verstehen. Sollte man auf Aktien setzen, ist hier nunmehr höchste Qualität gefragt, nicht Nebenwerte, die gerne ohne wirtschaftlichen Hintergrund mitsegeln. Kostengünstige ETF auf den Weltindex sind stets eine Empfehlung, auch wenn man mit einem moderatem Wachstum der Weltwirtschaft von 3,4 % rechnet. Was tun? Profis können short gehen. Nichtzocker sollten mit erheblich reduzierten Beständen long bleiben und im Geld mit Ruhe abwarten, bis die Ampel wieder gelb bzw. grün zeigt und dann mit der Hand setzen. Zu bedenken: An einem schlechten Tag verlieren Sie mehr wenn Sie drin bleiben als die Inflation Ihren Geldsack im Jahr erleichtert.

Wie immer an dieser Stelle ein paar Bonmots zum Aktienmarkt, diesmal wieder alle vom Chef der Spekulanten, Kostolany, selbst:

  • „Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief.“ Bei dieser Börsenweisheit spielt der Börsenaltmeister auf Übertreibungen und Blasen an, die entstehen können, wenn alle Anleger auf das gleiche Pferd setzen und die Risiken einer Anlage völlig außer Acht lassen.
  • „Spekulieren kann jeder. Es zur richtigen Zeit zu tun – das ist die Kunst.”, sagte Kostolany einmal. Timing ist alles, meinte der Börsenguru, wenn es um spekulative Finanzanlagen geht.
  • „Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln.“ Auch eine Börsenweisheit von Kostolany, die sogar heute immer noch Bestand haben dürfte. Ein Beispiel ist der Internet-Boom. Um Inhalte im Netz überhaupt zu finden, braucht man eine Suchmaschine – das Geschäftsmodell von Google war geboren.

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