Börsentipps Juni 2017

Kaufen, halten, verkaufen? Viele Investoren fühlen sich derzeit pudelwohl. Dies spiegelt sich an den Aktienmärkten wieder. Ein Index wie der Dax hat seit Jahresbeginn rund 10 Prozent zugelegt. Auch die jüngste Umfrage von Bank of America Merril Lynch unter 213 Fondsmanagern auf der ganzen Welt, die zusammen ein Vermögen von 645 Milliarden Dollar verwalten, zeugt davon. Denn ein guter Teil dieser Investoren empfindet das aktuelle Umfeld als ein „Goldilock-Szenario“, das besser nicht sein könnte: hohe Wachstumsraten gepaart mit geringer Inflation. Im Detail tut dies ein Drittel der Befragten. Dies sei der höchste jemals in der Umfrage verzeichnete Wert, heißt es dazu von der Bank. Zudem befinden sich die Gewinnerwartungen an die Unternehmen auf dem höchsten Niveau seit drei Jahren. Netto 56 Prozent der Befragten — um diesen Wert übersteigt der Anteil der Optimisten den der Pessimisten — erwarten, dass sich diese in den kommenden zwölf Monaten verbessern dürften. Doch es gibt freilich auch dunkle Wolken am Horizont. In der jüngsten Umfrage ersetzt die Sorge über die Kreditvergabe in China die Angst vor einem Auseinanderdriften Europas als das größte aktuelle Marktrisiko. Dies sagen rund ein Drittel der Vermögensverwalter. Ihre Einschätzung zur Bewertung variiert von Region zu Region. Netto 82 Prozent der Fondsmanager halten die Vereinigten Staaten für die am meisten überbewertete Region der Welt, während der Euroraum und auch die Schwellenländer in ihren Augen unterbewertet sind. Und so setzen sie denn auch vor allem auf europäische Aktien. Hier stieg das Übergewicht im Durchschnitt von netto 48 im April auf nun 59 Prozent. Netto ein Viertel der Befragten hält den Dollar weiterhin für überbewertet. Die Barmittelbestände blieben mit durchschnittlich 4,9 Prozent im Mai unverändert, was weiterhin oberhalb des Zehn-Jahresdurchschnitts von 4,5 Prozent liege. Was machen die Zinsen? In der Eurozone fällt die Teuerungsrate im Mai auf ein Jahrestief. Die Energiepreise steigen deutlich langsamer als zuletzt. Damit wird der Druck auf die EZB geringer, einen raschen Kurswechsel in ihrer Geldpolitik einzuleiten. Der überraschend deutliche Rückgang der Inflationsrate in der Eurozone auf ein Jahrestief lässt eine baldige Straffung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank unwahrscheinlich erscheinen. Hauptgrund: Energie verteuerte sich nicht mehr so stark wie in den Vormonaten. Im April lag die Teuerungsrate mit 1,9 Prozent noch in dem von der EZB gewünschten Rahmen, die mittelfristig Werte von knapp unter zwei Prozent anstrebt. Mit der niedrigeren Inflation sinkt der Druck auf die EZB, rasch aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik auszusteigen. “Wir gehen davon aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten in der Tendenz sogar noch etwas nachgeben wird”, sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. “Ein stärkerer unterliegender Preisauftrieb ist weiterhin nicht in Sicht, was gegen eine baldige Zinsanhebung der EZB spricht.” Bei der beendeten Berichtssaison für das erste Quartal haben die Ergebnisse und die Ausblicke für 2017 größtenteils überzeugt, wobei die Unternehmen im DAX noch ein wenig besser abschnitten als diejenigen im MDAX. Folglich dürften die Analysten ihre Gewinnerwartungen für 2017 weiter anheben und damit den deutschen Aktienmarkt unterstützen. Durch die steigende Bewertung gewinnt die selektive Aktienauswahl weiter an Bedeutung. So befinden sich fünf DAX- und elf MDAX-Unternehmen momentan gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) der letzten zehn Jahre auf oder ganz in der Nähe ihrer Bewertungshöchststände. Zudem liegt jetzt die Bewertung von 21 DAX und 38 MDAX Unternehmen über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Vor sechs Monaten waren diese Zahlen noch um einiges niedriger. Anleger an den Aktienmärkten haben derzeit die Ruhe weg. Weder der Terroranschlag in Manchester noch die jüngsten Kapriolen um den amerikanischen Präsidenten Donald Trump machen Investoren nervös. Die Sorglosigkeit zeigt sich am historisch niedrigen Niveau der einschlägigen Volatilitätsindizes. Schwankungsbarometer wie der Vix für amerikanische Aktien oder der V-Dax-New für deutsche Titel bilden die erwarteten Kursausschläge an den jeweiligen Märkten ab und sind daher eine stark beachtete Messlatte für die Stimmung der Anleger. Die bemerkenswerte Sorglosigkeit der Investoren gemessen anhand der Höhe der erwarteten Volatilität lässt Rückschlüsse auf das Absicherungsbedürfnis der Investoren ziehen. Befinden sich die Aktienmärkte in einem intakten Trendmarkt, der sich über längere Zeit ohne größere Rücksetzer nach oben bewege, dann sinkt tendenziell die Zahl der Anleger, die es für notwendig erachtetet, sich gegen fallende Kurse abzusichern. Gewinne der Vergangenheit werden gedanklich einfach fortgeschrieben. Dabei sei es wahrscheinlich, dass dies nicht so eintreten wird. Auf Sicht dürfte sich der Aufschwung an der Börse noch einige Zeit fortsetzen. Wer sich aber absichern möchte, kann dies in diesen Tagen so günstig tun wie selten zuvor. Denn die niedrige Volatilität bedeute eben nicht nur eine geringe Nachfrage nach Absicherungen. Es heiße auch, dass der Preis dafür niedrig ist. Was tun? Weiterhin Vorsicht walten lassen wegen den hohen Bewertungen, insbesondere bei älteren Zeitgenossen, die durch Arbeit nicht mehr verlorenes Kapital wiedergewinnen können. Jüngere Spekulanten oder solche mit viel Geld mögen weiter setzen, am besten mit Stop Loss Orders, die einige Anbieter kostenlos anbieten.

Wie immer an dieser Stelle ein paar Bonmots zu Aktienmarktstrategien, diesmal von Warren Buffet:

  • Man sollte nur in Firmen investieren, die auch ein absoluter Vollidiot leiten kann, denn eines Tages wird genau das passieren!
  • Der erste Test, wie gut das Management ist, besteht in einer hohen Eigenkapitalrendite.
  • Wenn die Preise nicht stimmen, muss man warten. Wer jünger ist als 90, wird noch genügend gute Gelegenheiten im Leben finden – und wer älter ist, ist ohnehin ein Glückspilz.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.