Börsentipps März 2020

Kaufen, halten, verkaufen? Die Frage stellt sich für die nicht, die regelmäßig dieses Bulletin lesen und als Kompass für ihre Dispositionen nutzen. Sie hängen sicher am Fallschirm und es juckt ihnen bereits in den Fingern, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg zu erwischen. Sie haben dann als der Virus virulent wurde, den Stoppreis für ihren Trailing Stop oder Stop Loss nach oben gezogen und die Reissleine wurde automatisch gezogen. Sie haben einen Teil ihrer Gewinne verloren, ihr Kapital ist aber jetzt auf dem Anlagekonto und wirft verschmerzbar keinen Zins ab. Nicht wirklich schade, wo sollen Sie denn auch mit dem Geld hin? In Festverzinsliche oder Gold, beide Kurse sind zu hoch. Schauen Sie sich mal den Langfristchart von Gold an! Die alten Höchststände sind noch nicht erreicht. Die Wirtschaft und hier insbesondere die die deutsche ist in einer schwierigen Gemengelage. Politisch instabil, besoffen von Nonsensthemen und mangels Weitblick den tragenden Themen erratisch entrückt von der Wirklichkeit. Der nächste Flüchtlingstreck in Millionenhöhe steht von der Haustür, die Energieproduktion fällt weit hinter den Verbrauch zurück und die selbstzerstörte Automobilindustrie steht vor dem Kollaps wenn die Strafen für den CO2-Steuer für dieses Jahr fällig werden. So VW wird rd. 5 Mrd. € zahlen, rd. 1/3 des Gewinns, dabei war es Svenja Schulze, die in Brüssel ohne Not die technisch nicht erreichbaren Normen von sich aus entgegen dem Kabinettsbeschluss nochmals erhöht hat. Es kommt einiges zusammen: Der überlange Konjunkturzyklus wird von dem Virus nun zu Boden gerungen. Die spanische Grippe forderte nach dem 1. Weltkrieg weltweit nach unterschiedlichen Zählungen 25, 50 bzw. 70 Mio. Todesopfer und das in einer nicht globalisierten Welt. Das überregulierte Deutschland ist für existentielle Themen wie Flüchtlinge oder Virus nicht handfest steuerbar. Vor lauter Sozialstaat ist naturgemäß die Vorsicht, die Angst, stärker ausgeprägt als der Lebensmut, mal Eigenverantwortung zu übernehmen, ins Risiko zu gehen. Der Starökonom, Lebemann und Zocker Lord Keynes hat die zeitliche Schichtung der Ökonomie mit „in the long run we are all dead“ auf den Punkt gebracht. Aber noch leben wir und sitzen auf dem Geldsack und zittern vor Angst in „the short run“. Die Börsen befinden sich im freien Fall, die automatischen Handelssysteme, die Sie ja hoffentlich auch genutzt haben, beschleunigen die Fallgeschwindigkeit. Buffet sitzt ja seit längerem auf einem riesigen Geldsack, es fehlen ihm dem alten Value-Investor die rentierlichen Anlagemöglichkeiten, jetzt kann er bald zugreifen und Sie wohl hoffentlich auch. Eine Bodenbildung sollte man schon abwarten und die ist noch nicht in Sicht, es muss noch jede Menge Luft raus. Von dem Preisverfall sind alle Anlageklassen betroffen. So meldete die Aareal Bank die Erwartung sinkender Immobilienfinanzierungen, alle Anlageklassen dürften preiswerter werden, irgendwann merken die Schlaumeier, dass die Festverzinslichen und Gold wohl überbewertet sind. Auch die Kryptowährungen kommen unter die Räder, ihre Funktion als Wertaufbewahrungsmittel ist nicht nachvollziehbar, also Stuss. Was tun? Nahrungsmittel für 10 Tage kaufen, sich mit Mundschutz wappnen und täglich die Kurse studieren, nicht stündlich, das macht nur noch mehr kirre, eine Bodenbildung ist ja für die Börsiander nicht flach, sondern die Kurve zeigt ja schon wieder nach oben. Dann aufgepasst, genau so schnell wie es nach unten ging, geht es wieder nach oben, geklingelt wird an der Börse nicht und das Geld ist ja auf den Konten. Wenn Sie hierfür keine Nerven mehr haben, setzen Sie einfach Stop-Kurse für den Einstieg, ansonsten fahren Sie auf Sicht, ihre Karte ist der Chart. Geldpolitik und zunehmende Staatsausgaben werden als nicht medizinische Therapie gegen den Virus schon eingesetzt. Kannten Sie übrigens Herrn Winter? Wohl kaum. Seine Frau war Künstlerin, arbeitete mit Terrakotta, war introvertiert und gleichsam begabt wie erfolglos. Sie war fast Nachbarin von dem Bildhauer Lehmann („Der Junge mit der Taube“). Man kannte sich, aber grüßte nicht. Lehmann hatte auf Art Hannover ausgestellt. Herr Winter war während seiner aktiven Zeit Vorstand der Börse in Düsseldorf, als Rentner ging er immer frühmorgens in die Volksbank und las dort die Wirtschaftszeitungen. Tatsächlich suchte er aber Kontakt, denn er hatte eine Botschaft aus seiner jahrzehntelanger Zeit als Börsianer, die zu einem Depot führte, das selbst seinen Enkeln noch zum Wohlstand verhelfen sollte. Wie lautete seine Botschaft? „Kaufen Sie Qualität“. Das in einer Zeit, als man zeitweise mittags einen Golf verdient hatte und breitbeinig mitten über die Kajo lief. Wir hatten die Boomphase des Neuen Marktes, das Ende der Geschichte ist bei Wikipedia nachzulesen. Wenn Sie also aktuell besonders viele Federn bzw. Euros verlieren, denken Sie an Herrn Winter wenn Sie sich neu politionieren. Auch der hier für den Normalo empfohlene ETF auf den MSCI World kommt naturgemäß unter die Räder. Wie hier ausgeführt, fließen künftig aufgrund von Sparplänen und der geringen Kosten Unsummen in diese Fonds, egal wie es dem Unternehmen geht. Ganz gleich, ob das Unternehmen kurz vor der Pleite steht, schrumpft, sinkende Gewinne aufweist oder sonst welche Probleme hat, die früher Investoren vom Kauf abhielten. So kommt es, dass sich der Aktienkurs von Apple verdoppelte, nachdem (!) das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgab. In früheren Zeiten wäre es undenkbar gewesen, dass Anleger einem Unternehmen einen steigenden Wert beimessen, wenn selbiges Unternehmen ankündigt, künftig weniger Gewinne zu machen. Doch da Apple in diversen Indizes enthalten ist und dank der überdurchschnittlich hohen Marktkapitalisierung auch noch einen überdurchschnittlich großen Anteil an vielen Indizes hat, wurde die Aktie zusammen mit den Indizes gekauft und der Aktienkurs damit trotz Gewinnwarnung in neue Höhen überführt. Die vorhandenen Informationen fließen somit heutzutage seltener in die Preisfindung der individuellen Aktie ein. So ist es halt, Sie werden das nicht ändern. Was tun? Sieh oben! Kompetente Auguren erwarten Berichtigungen von bis zu 40 %. Wenn Sie nicht mehr schlafen können, rufen Sie unsere Hotline an, hier kann Ihnen geholfen werden!

Wie immer an dieser Stelle ein paar Bonmots zum Aktienmarkt:

  • „Seien Sie ängstlich, wenn die Welt gierig ist und seien Sie gierig, wenn die Welt ängstlich ist.” – Waren Buffett-, vgl. oben.
  • “Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie.” – André Kostolany -. „Kosto“ hatte zunächst ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte absolviert bevor er sich auf Rat der Eltern bei einem Börsenhändler in Paris bewarb.
  • “Die beiden schwersten Sachen an der Börse sind, einen Verlust hinzunehmen und einen kleinen Profit nicht zu realisieren.” – nochmals Kostolany -, etwas Trost in diesen schweren Stunden.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.