Wirtschaft/Börse: Summa Summarum
Klar: Die Börse ist keine Einbahnstraße. Die Zittrigen sind über die Rücksetzer der letzten Tage irritiert und wundern sich, dass der ifo-Geschäftsklimaindex von März mit 109,7 nunmehr für Oktober mit 100,0 ausgeworfen wird und die Erwartungen in dem genannten Zeitraum von 102,6 auf nunmehr 93,2 gesunken sind. Die Hartgesottenen sind schon einen Schritt weiter und fragen sich, was es denn neben Unternehmensanleihen und Dividendenwerten für Alternativen gibt. Daneben haben sie das Verhältnis im Depot von Anleihen und Aktien ihrer Risikopräferenz und dem DAX-Niveau angepasst. Gleichwohl, das DAX-KGV liegt bei 14, dem langfristigen Durchschnitt, und die durchschnittliche Dividendenrendite bei 4. Wer das hier propagierte max. KGV von 10 und die Mindestdividendenrendite von 5 stets beachtet hat, dem wird auch vor der Berichtssaison nicht bange. Vor allem fehlt es an liquiden Alternativen. Die Aktienrendite, also einschließlich der Kurssteigerungen, liegt aktuell bei 8 %, die der 10-jährigen Bundesanleihe unter 2 %. Hier ist genügend Risikopuffer drin, so dass ein kopfloser Verkauf nicht angezeigt ist.
Auch klar: Der mündige Deutsche mag keine Rechnungen, insbesondere nicht von der Finanzbranche. Das wissen die Banken und die Fondsbranche: Der Kunde bekommt nur Abrechnungen über An- und Verkauf, sieht ein paar Gebühren, die er für die Transaktionen zahlt und die seine Anschaffungskosten vermeintlich erhöhen. Der große Reibach wird aber mit den verdeckten Kosten unter der Hand gemacht, die der Endkunde nicht sieht und nicht erahnt. Der gutgläubige Kunde, dem die Bank Fonds aufs Auge gedrückt hat, wird nur stutzig wenn er nach Jahren feststellt, dass sich sein von der Bank verwaltetes Vermögen nicht vermehrt sondern verringert hat. Woran liegt das? An dem niedrigen sicheren Zins, der im kurzfristigen Bereich gegen Null geht und den Kosten der Vermögensverwaltung, die regelmäßig erheblich über dem sicheren Zins liegen. Die Vermögensverwaltung muss zur Kostenkompensation also Risiken eingehen. Das geht meistens gut, aber eben nicht immer und insbesondere langfristig nicht. Wir haben hier interne Langfristbetrachtungen über die 10-Jahresfrist bei der Vielzahl von Selbstanzeigen notwendigerweise anstellen müssen, mit dem Ergebnis, dass kein Depot im Plus war. Die Banken verkaufen oder legen im Rahmen der Vermögensverwaltung, der größte Fehler überhaupt, das Geld meist in Fonds an: Wenig Aufwand und hoher Ertrag da der Aufgabeaufschlag an die Bank geht und laufende Zahlungen des Fonds ebenfalls an die Bank erfolgen, alles ohne Rechnung. In welcher Höhe? Morningstar hat gerade eine aktuelle Untersuchung veröffentlicht, die die bisherigen Erkenntnisse bestätigt. 50 % bis 70 % der jährlichen Managementgebühr der Fonds gehen als Kick-back-Zahlung an die Bank, die den Kunden bei Kauf einmalig beraten hat, Tendenz steigend. Die Fondsgebühren liegen ohne die Transaktionskosten (TER), die noch oben drauf kommen, jährlich bei rd. 3,5 % des Depotwertes. Mit dem verbleibenden Erlös aus der Managementgebühr kommen die Fonds kostenmäßig nicht zurecht. Sie haben also eine weitere Einnahmequelle erfunden, die Performance Fee, die so gestrickt ist, dass sie sich an einer Benchmark orientiert, die regelmäßig so gewählt wird, dass sie leicht zu nehmen ist, also meist der Durchschnittsertrag von Vergleichsprodukten. Auch Banken, die sich der Honorarberatung verschrieben haben, kommen mit dem Stundenhonorar wegen riesiger Overheads nicht klar und verlangen p. a. 1,65 % vom Depotwert oder 20 % vom Gewinn, mindestens jedoch eine Monatspauschale. Also insgesamt Kosten, die der Markt bei sicherer Anlage nicht abwirft. Daneben kommen ja noch Steuern und die Inflation, die zum Vermögenserhalt gedeckt werden müssen.
Ganz klar: Der Aktienmarkt ist eine wacklige Angelegenheit, der DAX, den Rest kann man ausklammern oder vergessen, ist nicht so hoch, weil es der deutschen Wirtschaft im Vergleich zum Umfeld in Europa oder USA/China so gut geht, sondern weil die Geldschwemme der EZB Anlagemöglichkeiten sucht. Die Allianz sieht schon ein Immobilienbläschen, es herrscht Anlagenotstand. Der Normalanleger kann heute nur auf Unternehmensanleihen und Dividendenwerte setzen. Eine 5 vor dem Komma bei sicheren Unternehmensanleihen ist selten und im DAX bei wenigen Titeln zu erreichen. 4 % sind aber ohne größere Klimmzüge möglich und erlauben hiermit einen realen Vermögenserhalt bei überschaubaren Kosten.
Wie immer am Schluss ein paar kritische und auch humoristische Börsenweisheiten:
- Es gibt Anlageberater, die Renditeziele garantieren, doch wer garantiert für die Anlageberater?
- Spekulanten verbringen ein Drittel ihres Lebens damit, Geld zu scheffeln, ein Drittel, es nicht wieder zu verlieren, und das letzte Drittel mit dem Gedanken, wie man es am besten vererben kann.
- Die negative Eigenschaft eines Spekulanten ist, dass er seine Unbekümmertheit verliert.
Sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten für Sie, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen selbst.
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