Bitcoins

Kaufen, halten, verkaufen? Eventuell Bitcoins kaufen? Immer häufiger fragen uns Kunden an, wir sollten einen beabsichtigten Kauf beurteilen bzw. eine bereits vollzogenen Kauf gutheißen. Fachfremde haben sich in die Materie eingelesen und äußern sich (oberflächlich) kompetent. Die Digitalwährung Bitcoin reißt einen Rekord nach dem anderen. Letze Woche stieg ihr Wert erstmals über 11 000 US-Dollar. Allein seit Jahresbeginn hat er sich mehr als verzehnfacht. Wer will da an der Seitenauslinie verweilen und nicht dabei sein? Bitcoin-Freunde träumen von der Währung der Zukunft und von weiteren Wertsteigerungen. Kritiker warnen vor einer gigantischen Finanzblase. Jetzt kommen auch offizielle Regulierer, Notenbanker und sogar Religionsbehörden nicht mehr daran vorbei, sich zum Bitcoin zu äußern. Der Grundtenor: Besser die Finger davon lassen! Die deutsche Finanzaufsicht warnt gar vor einem Totalverlust. Im Internet kursiert seit einiger Zeit folgende Rechnung: 2010 hatte ein Programmierer zwei Pizzen für 10 000 Bitcoins gekauft. Heute wäre dieser Betrag rund 100 Millionen Dollar wert. Besonders seit Anfang des Jahres steigt der Wert der Digitalwährung immer rasanter. Manch einer fühlt sich gar an die berühmte Amsterdamer Tulpenmanie erinnert. Im 17. Jahrhundert schlug eine zunächst harmlose Blumen-Liebhaberei reicher Niederländer in einen irrationalen Kaufrausch um. Die Amsterdamer rissen sich um die Tulpenzwiebeln, weil sie an immer weitere Wertsteigerungen glaubten. Am Ende waren manche Zwiebeln so teuer wie ein Haus – dann kam der Preisabsturz. Es gibt nichts, was für Bitcoin spricht, außer der Hoffnung, dass man ihn an jemanden für mehr verkaufen kann, als man dafür bezahlt hat. Ein Absturz des Bitcoins bis auf 100 Dollar wäre kein Wunder. Und: Während die Amsterdamer nach dem Zusammenbruch der Tulpen-Blase wenigstens noch ein paar Blumenzwiebeln besaßen, steht hinter einer Digitalwährung gar kein materieller Wert. Der Bitcoin ist die bekannteste von inzwischen über 1000 Digitalwährungen, die auch Kryptowährungen genannt werden. Eine Figur namens Satoshi Nakamoto, deren Identität bis heute nicht eindeutig geklärt ist, soll sie 2009 in Umlauf gebracht haben. Anders als herkömmliche Währungen wird der Bitcoin nicht von Zentralbanken und Regierungen kontrolliert. Es gibt auch keine Scheine oder Münzen in den Händen, sondern nur Bits und Bytes auf Computern. Bitcoins werden durch gigantische Rechenprozesse erzeugt. Dieses sogenannte Mining wird immer komplizierter, der Stromverbrauch dafür immer größer. Der bekannteste Kritiker ist wohl Jamie Dimon: Mit der Digitalwährung wird es nicht gut ausgehen, urteilte der JP Morgan-Chef auf einer Konferenz im September. „Bitcoin ist ein einziger Betrug“, und es sei ‚schlimmer als die Tulpenblase“. Auch Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein spricht von einer Bitcoin Blase. Star-Investor Warren Buffet riet den Leuten, die Finger von Bitcoin zu lassen, da sie nur eine Illusion seien. Nun könnte man Bankern und Geschäftemachern wie Buffet, Blankfein und Dimon Geschäftsinteressen unterstellen. Doch selbst der linksliberale Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz forderte ein Verbot, da die Digitalwährung keinerlei sinnvolle soziale Funktion erfüllt. Die Bundesbank warnt vor dem spekulativen Charakter, die Finanzaufsicht Bafin vor einem Totalverlust, ähnlich wie die Europäische Zentralbank. Die chinesische Zentralbank hat den Handel in Yuan verboten. Und die amerikanische Zentralbank Fed mahnt: Bitcoin könne das Finanzsystem destabilisieren. Was spricht für eine Digitalwährung? Es sei an die freiheitlichen Ökonomen Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises erinnert, die gegen staatliches Geld waren und die Auffassung vertraten, jeder solle sich die Währung selber aussuchen dürfen; beide hatten die Geschichte des Geldes untersucht und den Missbrauch des staatlichen Geldmonopols angeprangert, wohl zu Recht. Der Glaube an das Bitcoin-System liegt in der Technik begründet, die dahinter steckt: der Blockchain. Über sie habe niemand Kontrolle. Einzelne Daten werden in Blöcke geschrieben und wie in einer Kette miteinander verschränkt. Versucht man einen Block zu manipulieren, bricht die Kette – daher ist sie fälschungssicher, so heißt es. Sichergestellt werden soll das von gigantischen Rechenzentren, welche die Transaktionen überprüfen. Millionen Rechner werkeln im Hintergrund, ohne dass ein einzelner Einfluss nehmen könnte. Droht jetzt der große Bitcoin Knall? Die ersten Pioniere haben sich jedenfalls abgewendet. Rick Falkvinge, der Gründer der schwedischen Piratenpartei und Vordenker der Szene, hat vor wenigen Tagen einen Text auf seine Internetseite gestellt, in dem er sich von Bitcoin lossagt. „Niemand, den ich kenne, benutzt Bitcoin noch für irgendetwas, weil es Stunden dauert, eine Transaktion zu beenden, und sie mehr als 20 Dollar kostet“, schreibt er. Ihn habe im Jahr 2011 an Bitcoin fasziniert, dass Transaktionen frei, verlässlich und unmittelbar waren. Heute sei er ein Spekulationsobjekt, das noch dazu sehr viel Strom verbraucht. Der Bitcoin-Hype hat auch Deutschland erfasst. Eine Umfrage für SPIEGEL ONLINE zeigt aber einen Generationsunterschied: Jeder Dritte der unter 40-Jährigen sieht in der Digitalwährung eine reelle Geldanlage. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für SPIEGEL ONLINE zeigt: Der Bitcoin ist in Deutschland inzwischen fast überall bekannt. Nur vier Prozent der Bürger wussten nicht, worum es sich dabei handelt. Als Geldanlage jedoch führt der Bitcoin in Deutschland noch ein Nischendasein. Knapp 15 Prozent der Bürger planen “eher” oder “auf jeden Fall”, Bitcoin zu kaufen oder haben es bereits getan. Mehr als drei Viertel der Bürger haben das jedoch nicht vor, 64 Prozent antworten sogar mit einem entschiedenen “auf keinen Fall”. Noch sind Bitcoin ein Nischenprodukt. Damit spiegelt die Umfrage ziemlich genau die Vorlieben der Deutschen bei der Geldanlage wieder: Nur 14 Prozent der Bürger besitzen Umfragen zufolge überhaupt Aktien oder Aktienfonds – also Geldanlagen, die auch Verluste einbringen können. Der Rest legt sein Geld lieber ohne Risiko an – auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten. Die Civey-Umfrage offenbart allerdings einen erheblichen Unterschied zwischen den Generationen: Je jünger, desto Bitcoin. Bei den unter 30-Jährigen besitzt fast jeder Zehnte bereits die Kryptowährung, weitere 27,3 Prozent planen den Kauf. Damit gilt der Bitcoin in dieser Altersgruppe bei mehr als jedem dritten Befragten als sinnvolle Geldanlage. Bei den Befragten von 30 bis 39 Jahren zeigt sich ein ähnliches Bild, hier ist es exakt ein Drittel, die Bitcoins entweder bereits besitzen oder den Kauf planen. Allerdings ist in dieser Altersgruppe auch der Anteil derer wesentlich größer als bei den Jüngeren, die “auf keinen Fall” in die Kryptowährung investieren wollen (43,4 zu 33,8 Prozent). Weit zurückhaltender sind die älteren Befragten – bei den Altersgruppen über 40 Jahren steht jeweils eine deutliche absolute Mehrheit dem Bitcoin-Kauf entschieden ablehnend gegenüber. Doch auch ihnen ist die Digitalwährung ein Begriff, selbst bei den über 65-Jährigen gaben nur rund vier Prozent an, den Bitcoin nicht zu kennen. Je jünger, desto offener für Bitcoin. Kaum eine Rolle bei der Haltung zum Bitcoin scheint hingegen zu spielen, wie viel Geld man überhaupt zur Verfügung hat. Angesichts des hohen Risikos wäre es durchaus denkbar, dass vor allem Menschen mit hohen Einkommen mit einem Kauf liebäugeln – quasi als Spielgeld mit hohen Gewinnchancen, dessen Verlust aber zu verschmerzen wäre. Unterteilt man die Befragten aber anhand ihrer Kaufkraft, unterschieden sich die Antworten kaum. Auch die Schulbildung oder der Beschäftigungsstatus wirkte sich nicht auffällig auf die Antworten aus. Tatsächlich scheint es eine Frage des Alters zu sein, wie offen jemand dem Bitcoin-Kauf gegenübersteht. Bitcoin ist aber nicht nur ein Bezahlsystem, sondern auch eine Währung an sich. Er ist also nicht nur Alternative zu Bargeld und Kreditkarte, sondern auch zu Euro und Dollar. Hinter der Währung steckt das revolutionäre Blockchain-Prinzip: eine dezentrale Datenbank, die alle Bezahlvorgänge der Digitalwährung verschlüsselt und dokumentiert. Sie ist ein kollektives Buchhaltungssystem aller Bitcoin-Transaktionen, die jemals getätigt wurden. Die Datenkette verlängert sich mit jeder Transaktion um ein weiteres Datenpaket und aktualisiert sich laufend selbst. Das digitale Währungssystem von Kryptowährungen ist von Staaten und Zentralbanken unabhängig. Das bietet Anonymität. Außerdem sind Bitcoins durch die Blockchain-Technologie fälschungssicher und lassen sich auf der ganzen Welt in Sekunden einsetzen. Wo sich bisher Finanzbuchhalter bei Transaktionen von Firmengeld durch Zahlenkolonnen hangelten, laufen mit Blockchains sämtliche Transaktionen automatisch im Hintergrund. Wie werden Bitcoins hergestellt? Im Gegensatz zu herkömmlichem Geld braucht es keine Zentralbank oder Notenbank, um die Währung auszugeben. Bitcoins entstehen auf den Rechnern ihrer Nutzer. Die Computer stellen durch komplexe Software Rechenleistung bereit, durch welche neue Bitcoins “geschürft” werden. Mit einem normalen PC lohnt sich das Schürfen längst nicht mehr, denn durch die starken Kursanstiege wird immer mehr Rechenleistung benötigt, um einen Bitcoin herzustellen. Professionelle Bitcoin-Schürfer stellen deshalb ganze Armeen von Rechnern auf, um gemeinsam leistungsstarke Netzwerke zu schaffen. Weltweit laufen “Mining”-Rechner Tag und Nacht und saugen dabei riesige Mengen an Strom: laut Berechnungen mehr als die US-Großstädte Chicago und San Francisco zusammen. So undemokratisch wie Geld nur sein kann, doch Gleichheit vor dem Bitcoin hin oder her: Die Cyberwährung hat auch große Nachteile. Der irrsinnige Stromverbrauch ist einer davon. Die Produktion von und vor allem der Handel mit Bitcoins benötigt in diesem Jahr ungefähr so viel Strom wie Irland oder Marokko. Im Falle eines Crashs ist es sehr gut möglich, dass das Bitcoin-Netzwerk aufgrund der aktuellen Kapazitätsgrenze von circa fünf Transaktionen pro Sekunde komplett überlastet wird – und keiner kommt raus. Elisabeth Roegele, die Chefin der deutschen Wertpapieraufsicht, kommentierte den Hype trocken: „Im Zweifelsfall droht Anlegern ein Totalverlust.“ Der Bitcoin-Kurs wird wesentlich auch durch politische Faktoren geprägt. Chinesische Anleger und Spekulanten, die die Kontrolle in ihrer Diktatur fürchten, versuchen sich mit ihren Bitcoins dieser Kontrolle zu entziehen und haben dadurch den Kurs in den vergangenen Jahren nach oben getrieben – das macht einen großen Anteil an der gegenwärtigen Blase aus. Unsere Beurteilung? Besser als Lotto und andere staatlich überwachten Wettspiele, aber schlechter als die hier regelmäßig besprochenen Anlagen in Wertpapieren oder Immobilien. Was verbirgt sich hinter der Kryptowährung? Im Ergebnis eine Zahl, die man im x-ten Block einsehen kann, wenn man die Passwörter nicht vergessen hat. Was verbirgt sich hin dem Euro? Das zeigt ein Blick in die Bilanz der Bundesbank: Saldiert man die Forderungen mit den Verbindlichkeiten in der Bilanz verbleiben für die umlaufende Geldmenge Gold, Wertpapiere, Währungsreserven und Kredite, alle nicht ohne Risiken, aber diese sind nachvollziehbar. Riesige Wertschwankungen sind unüblich, die Wechselkurse sind relativ konstant. Die Spiegelumfrage hat des Pudels Kern aufgedeckt: Die Anleger haben das Risiko erkannt und entsprechend ihrem Alter in ihrem Anlageportefeuille gewichtet. Wer Börsenabstürze schon miterlebt hat, weiß um die Abwicklung von Verkauforders wenn alle zum Ausgang in Geld stürmen: Nur wenigen Privilegierten gelingt das, die Letzten beißen die Hunde. Was zum Systemzusammenbruch führen könnte ist die zunehmende Rechnerleistung, die beim Schürfen neuer Coins (mittlerweile gibt es rund 1000 Kryptowährungen) und bei Transaktionen benötigt wird, da immer ein neuer Block entsteht. Was systemisch bedenklich ist, ist die Kreditfinanzierung von Coins durch den Anleger. Nicht dass hier eine Bank um Kredit nachgefragt wird, aber das in Coins investierte Geld wird ja erspart für diesen Zweck und andere Investitionen, die ansonsten ohne Kredit finanziert worden wären, werden nunmehr mit Kredit finanziert. Da mittlerweile auch Hausfrauen ohne ökonomische Kenntnisse von dem Hype infiziert werden, die bisher Erfahrungen mit Schenkkreisen oder Hütchenspielen hatten, Taxifahrer fundierte Tipps geben und Kirchen Stellung beziehen, scheint es nach persönlicher Erfahrung bis zum Knall nicht mehr lange hin zu sein. Was macht die Wirtschaft? Die Deutsche Bank erwartet eine Fortsetzung des Konjunkturaufschwungs. Das eröffnet Kurschancen. Eine Welt ohne Risiken sieht sie aber nicht. Als wichtigstes wirtschaftliches Risiko nennt die Bank ein unerwartetes Anspringen der Inflation, als dessen Folge die Notenbanken ihre Geldpolitik schneller straffen würden als derzeit an den Finanzmärkten vorhergesehen. Die Deutsche Bank stellt sich auf ein solches Szenario ein, indem sie bis Ende 2018 vier Leitzinserhöhungen der Fed voraussagt, während die Mehrheitsmeinung an den Finanzmärkten von zwei Leitzinserhöhungen ausgeht. In der Eurozone könnte die Europäische Zentralbank ab der zweiten Hälfte des Jahres 2018 mehr Vertrauen in den Konjunkturaufschwung erlangen und die Finanzmärkte dadurch veranlassen, eine straffere Geldpolitik einzupreisen. An den Märkten für zehnjährige Staatsanleihen sieht die Deutsche Bank daher Renditesteigerungen voraus. Ende des Jahres 2018 könnte die zehnjährige Bundesanleihe mit 0,90 Prozent rentieren und die zehnjährige amerikanische Staatsanleihe mit 3 Prozent. Nachdem die Anleger in den vergangenen Jahren mit einer guten Performance solcher Papiere verwöhnt worden sind, können damit in Zukunft Kursverluste drohen“, warnt UIrich Stephan, der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. „Nach Jahren einer expansiven Geldpolitik und niedrigen Wirtschaftswachstums sind jetzt die Unternehmensgewinne die fundamentalen Kurstreiber.“ In den Vereinigten Staaten würden zunehmend die Investitionen der Unternehmen anstelle von Aktienrückkaufprogrammen eine wichtige Quelle steigender Gewinne je Aktie sein, was positiv zu werten sei. In Europa erwartet Stephan überdurchschnittliche Steigerungen der Unternehmensgewinne je Aktie vor allem in Italien und in der Schweiz. Die DZ Bank sieht den Dax auf 14000 Punkte steigen. „Die Bewertung der Aktien ist nicht mehr günstig, aber auch nicht generell zu teuer“, stellt die Bank fest. Angesichts der erwarteten Steigerung der Unternehmensgewinne um 8 bis 10 Prozent im kommenden Jahr könnten daher auch die Aktienkurse weiter steigen, ohne dass die Bewertungen der Aktien zulegten. „Wenn es Überbewertungen gibt, finden sie sich am Anleihemarkt“, ergänzte die Bank. Es mehrten sich zwar die Gefahrenzeichen für ein Ende der Hausse, aber viele Ampeln stünden noch nicht auf Rot. Die DZ Bank nennt für Ende 2016 ein Dax-Ziel von 14 000 Punkten, aber dies heißt nicht, dass die Analysten der Bank einen linearen Anstieg der Kurse erwarten. Zwischenzeitliche Kursrückschläge sind immer möglich. In diesem Jahr habe der Dax bisher nur Kursrückgänge von maximal 4 Prozent erlebt, sagte Kahler, der dies als sehr ungewöhnlich bezeichnet, denn bei einer langfristigen Betrachtung habe der Dax bisher innerhalb eines Jahres um 17 Prozent geschwankt. Es wäre kein Beinbruch, wenn der Dax in den kommenden Monaten bis rund 11 800 Punkte nachgäbe, so die Bank. Das Musterportfolio der Bank besteht derzeit zu 41 Prozent aus Aktien und zu 59 Prozent aus Anleihen. Die Dekabank rät Anlegern, vor Neuengagements am Aktienmarkt einen Rückschlag abzuwarten. Die geldpolitische Wende in den Vereinigten Staaten, wo die Bank in den kommenden 24 Monaten sechs Leitzinserhöhungen erwartet, werde die Märkt etwas durchschütteln, solche temporären Unsicherheiten seien aber normal, eher ungewöhnlich sei dieses Jahr mit seinen geringen Aktienkursschwankungen gewesen. Letztlich werde es 2018 zu keinen Verwerfungen kommen. Zu erwarten sei eine Zwischenkorrektur, die den Dax von derzeit 13 000 auf 11 000 Punkte drücken könnte. „Das wäre dann eine Einstiegsgelegenheit in Europa und auch an den Börsen der Schwellenländer“, so die Bank zu Journalisten. Immobilien werden trotz Höchstpreisen nicht in einer Blase gesehen, denn für eine Spekulationsblase fehle dem Boom ein wesentliches Element: eine deutlich wachsende private Verschuldung zur Finanzierung der Immobilien. Die Privatkunden von Julius Bär halten nach wie vor relativ viel Kasse in ihren Portfolios, der Barmittelanteil habe zuletzt bei 21 Prozent gelegen. Was tun? Insbesondere bei älteren Zeitgenossen, die durch Arbeit nicht mehr verlorenes Kapital wiedergewinnen können, sollten durch Liquiditätspositionen Preisverfällen vorbeugen und dann gegebenenfalls setzen. Jüngere Spekulanten oder solche mit viel Geld mögen weiter setzen. In Kryptowährungen jedoch nur, wenn sie zu weit von Baden-Baden entfernt wohnen.