Börse | Geld | Vermögen – Januar 2023

Börse, Geld und Vermögen: Summa Summarum

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! In dieser Postille werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Keynes, der zunächst ein erfolgreicher Investor war und dann im Crash von 1929 fast sein ganzes Vermögen verlor, hatte schon erkannt, dass es auf das Wissen um die Märkte gar nicht ankommt, sondern entscheidend ist zu wissen, was die anderen Marktteilnehmer planen. Misstrauen Sie also allen noch so gutgemeinten Empfehlungen – oder anders gewendet, wenn jemand vermeintliches Wissen um Kursentwicklungen hat, wieso sollte er es weitergeben und nicht selber nutzen? Durch Front Running will er andere zum Kauf von Titeln animieren, die er vorher selbst gekauft hat und nun verkaufen will. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden.

Wie wird 2023? Wo sind die Risiken? Vorweg ein paar Nachrufe. Bankman-Fried wurde verhaftet und konnte 250 Mio. $ bringen, um auf freiem Fuß zu bleiben, bei seiner Geliebte Caroline Ellison reichten hierzu 250 T$. Der Wirtschaftsprüfer der FTX, Mazars aus Frankreich, hat sich wohl auch die Finger verbrannt, er hat bekanntgegeben, keine Berichte mehr zu den Vermögenswerten von Kryptofirmen zu erstellen. Bereits seit längerer Zeit steht der Kryptowährungssektor wegen mangelnder Prüfungsstandards in der Kritik, wie der FTX-Fall jüngst bewiesen hat: In den USA laufen bereits Klagen gegen zwei Wirtschaftsprüfer, Prager Metis und Armanino, die für die Prüfung unterschiedlicher Bereiche bei FTX zuständig waren und beschuldigt werden, Alarmsignale nicht gesehen zu haben. Wir erinnern uns alle an die riesige Wirtschaftsprüfergesellschaft Arthur Andersen, Jacques Villeneuve hatte deren Schriftzug auf seinem Helm auf Kinnhöhe. Der Prüfungskonzern brach Mitte 2002 zusammen, als Details seiner fragwürdigen Buchhaltungspraktiken für das Energieunternehmen Enron und das Telekommunikationsunternehmen Worldcom aufgedeckt wurden, 28.000 Prüfungsmitarbeiter verloren ihre Jobs und die Partner gingen pleite. Wirecard mit EY lassen grüßen. Zur Jetztzeit und den Sorgen der gebeutelten Aktienbesitzer, die in 2022 erhebliche Verluste hinnehmen mussten: Es hängt an Putin mit seiner Kriegssteuer, die wir Inflation nennen und die seinen Krieg finanziert. Die Militärstrategen gehen davon aus, dass sich hier 2023 wenig tut und erst 2024, wenn Putin keine Munition mehr hat, eine Beruhigung eintritt. Die Zinsen, die die Inflation nachzeichnen, gehen nach Einschätzung der Auguren erst Ende 2023 gegen Süden, so dass die Kurse erst im nächsten Jahr um diese Zeit wieder nach Norden zeigen. Eine aktuelle Erhebung der FAZ bei allen führenden deutschen Banken mit Kapitalmarktexpertise kommen zu folgenden Ergebnissen für 2023: Dow Jones: Jahresdurchschnitt 33.711, Jahresende 35.068, heute 33.221; DAX: Durchschnitt 14.230, Ende 15.047, heute 13.982 und Wert des Euro in Dollar: Durchschnitt 1,04, Ende 1,07, heute 1,07; der Euro wird also leicht stärker, was aber bei der höheren Innovationskraft des US-Titel vernachlässigt werden kann. Wo liegen die Risiken für Vermögen, Leib und Leben: Der Ukraine-Krieg eskaliert: Hier hat Xi den Finger am Abzug, der sich Taiwan einverleiben will. Geht der Krieg über die Grenze nach Westen, haben wir auch ökonomisch den Super-Gau. Energie wird noch knapper: Selbst die Gewerkschaften sehen jetzt schon die Industriearbeitsplätze wegen fehlender Wettbewerbsfähigkeit von dannen ziehen. Die Industrie wird aber auch durch die überbordende Verwaltung auf allen Ebenen malträtiert. So arbeiten alleine für die Europäische Kommission 32.000 hochdotierte Menschlein, die die nationalen Behörden mit immer neuen Vorschriften füttern, die ihrerseits die Firmen hiermit malträtieren. Die Verwaltung in Deutschland wächst unaufhörlich und mit allerbesten Verdienst- und Versorgungsmöglichkeiten, so ist die Beamtenversorgung dreimal so hoch wie die Alimentation der gesetzlichen Rentenversicherung, so dass sich die Frage stellt, wer hier eigentlich Staatsdiener ist. Lieferketten werden unterbrochen: Das Phänomen haben wir ja jetzt schon auf nationaler und internationaler Ebene. Corona in China könnte durch die Decke gehen und Energiemisere wurde bereits besprochen. Im Hintergrund liegt die Ursache der Systemanfälligkeit bei der kapitalistischen Gewinnmaximierung: Alles ist auf Kante genäht, die Aktionäre wollen Erfolgsmeldungen über steigende Gewinne, um ihre privaten Gewinne in privaten Konsum zu überführen. „Diese Wirtschaft tötet“, klagt Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ an, wenn Menschen ausgegrenzt und wie Müll behandelt werden. Um die Wirtschaft gerechter zu machen, muss sie aus der Perspektive der Würde jedes Menschen und des Gemeinwohls gestaltet werden. Es reicht nicht „auf die blinden Kräfte und die unsichtbare Hand des Marktes zu vertrauen“, warnt der Papst mit Blick auf die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. Die Kirche hat gut reden, der Staat sammelt für sie das Geld ein, damit deren Oberen ungestört ihren Neigungen nachgehen können und ansonsten beginnt und endet deren Einlassungen zur Wirtschaft bei der Umverteilung und den Gewerkschaften. Die kirchlichen Ukas zur Ökonomie enthalten in der Regel nur Stuss, der nur von Nichtbetroffenen verzapft werden kann. Nell-Breuning, der Nestor der kath. Soziallehre war hier eine Ausnahme. Ein weiterer Grund für ein schlechtes 2023: Die Entwicklungsländer gehen pleite: Sie haben sich meist in Dollar oder bei den Chinesen verschuldet. Durch die Zinsanhebungen in den USA verfallen deren Währungen, die Dollarschulden der Firmen steigen in nationaler Währung. Die Chinesen, die die Schwellenländer mit einem Kreditsystem strangulieren, helfen mit, um die Seidenstraße weiter auszubauen bzw. alle in ihre Abhängigkeit zu führen. Auch wird der Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht zur Ruhe kommen, er dürfte eskalieren, auch um Taiwan zu schützen und die Russen mit Hilfe der Chinesen im Zaum zu halten: Ergebnis offen. Für Deutschland rundet unsere Regierung das Negativszenario ab: Eine übersättigte Bevölkerung, die die Friedensdividende gerne mit anderen geteilt hat, wird von Amateuren regiert. Für einen Reserveoffizier mit vielen Wehrübungen ist es eine schlichte Zumutung zu sehen, wie die Verteidigungsministerin ohne jegliche Kompetenz und ohne Ehrgeiz rumturnt, obwohl die Front näher kommt: nur ein Beispiel. Für die USA und gegen Europa sprechen, dass hier die internationalen Organisationen wie EU, EZB oder NATO an ihre Grenzen kommen: Die EU ist die große kostenlose Tankstelle für Schwachländer, die EZB läuft der FED hinterher und die NATO wird Gott sei Dank von beiden Häusern Kongresses parteiübergreifend getragen. Per Saldo ist die oben wiedergegebene verhaltene Markteinschätzung der Kapitalmarktexperten fundiert. Was tun: 2023 aussitzen, die hier präferierten US-Techtitel sind am Boden, es kann nur besser werden. Bleiben Sie auch in 2023 diesem Kapitalmarktfeuilleton bei bester Gesundheit weiter gewogen!

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar aufmunternde Börsen- und Lebensweisheiten:

„Politische Börsen haben kurze Beine“, hoffen wir es mal hinsichtlich Putin.

„Der Markt hat immer Recht“, einige Fondsmanager haben sicherlich ihre Probleme mit dieser These.

„Hin und her macht Taschen leer“, es sind nicht nur die Transaktionskosten, sondern auch die Spreads zwischen den Verkaufs- und Kauforders und insbesondere das fehlende Wissen und die Entwicklung der gekauften Papiere gegenüber den verkauften; daher ETF; investieren Sie in Märkte, nicht in Titel.

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