Börse | Geld | Vermögen – März 2022

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Aktuell denkt man unweigerlich an Murphys Gesetz. Murphy arbeitete vor gut 70 Jahren beim Militär als Ingenieur, der sich mit dem Ratenprogramm der US Air Force beschäftigte. Seine mittlerweile als Lebensweisheit erkannte Gesetzmäßigkeit lautet: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ In ihrer Urfassung lautete die Erkenntnis: „Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonst wie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genauso machen.“ Und damit sind wir im Heute: Putin ist in die Enge getrieben und hat sich isoliert. Das Bild des langen Tisches über eine Konferenz mit seinen beiden Spitzenmilitärs dokumentiert seine Isolation und sein Misstrauen. Alles ist möglich. Das hat der Westen erkannt. China wird sich wohl zurück halten mit der kommenden Auseinandersetzung mit den USA. Corona ist nicht besiegt und die Wirtschaft läuft nicht rund. Der regionale Widersacher Indien kocht ein eigenes Süppchen: Es hat einer Verurteilung von Russland bei der UNO nicht zugestimmt. Die deutsche Politik wird durch ein Interview eines Freiburger ehemaligen Staatssekretärs im Außenministerium offenkundig: Das Undenkbare sei geschehen. Richtig ist, dass man in einer Parallelwert lebte. Dass Putin über reichlich Panzerfahrzeuge (300.000) verfügt ist bekannt. Ebenso, dass die Bundeswehr in Zeiten des kalten Krieges knapp 3.000 Panzer hatte und heute noch nicht einmal 300. Auch allseits bekannt ist, dass Putin aus dem Stand 500 Atomraketen zur Vernichtung der westlichen Welt gleichzeitig losschicken kann. Merkel, die während ihrer Studienzeit auch in Moskau war, hat hier wie in der Eurokrise, der Flüchtlingskrise, der Energiewende sowie im Aufbau einer Distanz zu den USA erheblich versagt und die neue Regierung muss auf dem Absatz kehrtmachen und sich der Lebenswirklichkeit stellen: Ukraine, Pandemie und Zinswende. Einstein hat zur Waffenentwicklung geäußert: „Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ Man muss dem isolierten Putin im Ergebnis eine Brücke bauen, um das Schlimmste zu verhindern; Gespräche der Konfliktparteien laufen ja bereits. Erkannt wurde, dass die Ukrainer für uns einen Stellvertreterkrieg führen.

„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“ Diese Börsenweisheit stammt von Carl Mayer von Rothschild (1788-1855). Das hat sich aktuell als richtig erwiesen. Bei Kriegsbeginn sackten die Kurse ab, jetzt geht es bereits wieder bergauf. Unsicherheit ist bekanntermaßen Gift für die Börse. Waren die Lieferketten durch die Pandemie schon gestört, kommt durch den Krieg eine weitere Erschwernis für die Volkswirtschaften hinzu. Klar: Die geminderten produzierten Gütermengen werden alle Preise steigen lassen: Querbeet. Eine Lohn-Preis-Spirale ist im Anmarsch. Auch unterstützt durch den Staat, der mit der Bundeswehraufrüstung ein weiteres Finanzierungsproblem hat, so dass die staatliche Nachfrage steigt. Mit der Zinserhöhung werden sich die Zentralbanken daher etwas mehr Zeit nehmen müssen. Die Inflation in den USA war im Januar auf 7,5 Prozent gestiegen, bei uns auf 5,1 Prozent. Das war der höchste Stand seit 40 Jahren für die USA. Unser Charlie Munger fürchtet als Investor eine Sache ganz besonders: die Inflation. „Sie ist die größte langfristige Gefahr, die wir wahrscheinlich haben, abgesehen von einem Atomkrieg“, so der Vizechef von Berkshire Hathaway. Zu den Kryptos äußerte er sich aktuell wie folgt: „Ich wünschte, Kryptowährungen wären sofort verboten worden. Ich bewundere die Chinesen dafür, dass sie sie verboten haben. Ich denke, sie hatten Recht, und wir haben uns geirrt, sie zuzulassen.“ Der Bitcoin sei zu volatil und unreguliert. Beides sei ziemlich problematisch. Für Munger sei der Bitcoin wie eine „Geschlechtskrankheit“. Was tun in dieser entrückten Zeit? Drin bleiben und wenn ihre Liquiditätsposition zu hoch ist nachkaufen. Wenn der Krieg sich ausweitet, was ja zunehmend möglich ist, da die russische Bevölkerung den Krieg hinterfragt und Putin eine Erfolgsmeldung braucht, ist Europa vor den USA betroffen. Die russische Bevölkerung, auch in Deutschland ist gespalten: Die Jüngeren wollen leben und die Älteren trauern der alten Sowjetunion nach und sind für Putin und Krieg. Das wurde am Freitagabend auf der Fieser-Brücke in Baden-Baden so diskutiert. Die Demonstration der Ukrainer wurde von der Polizei beaufsichtigt. Russen tranken im nahen Le Bistro ihr Bier etwas schneller und hatten wohl ähnliche Themen; zu Tätlichkeiten kam es nicht, vorerst. Europa ist ein Spielball der Supermächte und muss sich entscheiden zwischen Freiheit und Unterwerfung, zwischen USA oder Russland/China. Wenn Sie setzen, setzen Sie auf US-Technologiewerte und hier insbesondere IT. Die Quantencomputer werden der Künstlichen Intelligenz zu weiteren Sprüngen verhelfen und in der Anwendung Arbeitskosten sparen. Klar, die genannten Werte machten in den ersten Kriegstagen auch Rücksetzer, laufen aber nunmehr wieder nach Norden. Festverzinsliche Anlagen scheiden aus, ihr Zinssatz wird die Inflation nicht erreichen können. Immobilien gehören dazu, sind aber mittlerweile preislich in Sphären, in denen mehr Eigenkapital erforderlich ist und kostendeckende Mieten schwierig werden. Besonders häufig fallen Anleger in schwierigen Zeiten auf Edelmetalle wie Gold zurück. Das zeigt sich auch in der aktuellen Ukraine-Krise: Seit Anfang Februar steigt der Goldpreis stark an. Kurzfristig als Notreserve für Zuhause aber nicht langfristig: Bei den kommenden steigenden Zinsen wird die Ertraglosigkeit bemerkbar und der Preis sinkt wieder. Was sonst noch tun? Nudeln kaufen! Ukraine und Russland sind oder wohl richtiger waren die Kornkammern des Westens. Machen Sie ihre Tanks voll: Billiger wird es nicht!

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Börsen- und Lebensweisheiten, diesmal alle von John Maynard Keynes. Keynes war neben dem bedeutendsten Ökonom des 20. Jahrhundert auch begeisterter Börsianer. Keynes prognostizierte anfangs vorwiegend langfristige volkswirtschaftliche Entwicklungen. Mit gehebelten Währungsspekulationen fuhr er starke Gewinne ein, verlor später jedoch ein Großteil seines Vermögens. Auch privat war Keynes dynamisch: Er heiratete eine russische Tänzerin, die Ehe blieb kinderlos, und Trauzeuge war sein ehemaliger Liebhaber!:

  • „Drei Dinge treiben den Menschen zum Wahnsinn. Die Liebe, die Eifersucht und das Studium der Börsenkurse.“
  • „Um die Zukunft der Aktie einzuschätzen, müssen wir die Nerven, Hysterien, ja sogar die Verdauung und Wetterfühligkeit jener Personen beachten, von deren Handlungen diese Geldanlage abhängig ist.“
  • „Langfristig sind wir alle tot. Ökonomen machen es sich zu leicht, wenn sie uns in stürmischen Zeiten nicht mehr zu erzählen haben, als dass der Ozean wieder ruhig ist, wenn sich der Sturm gelegt hat.“

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