Börse | Geld | Vermögen – März 2023

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! In dieser Postille werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Keynes, der zunächst ein erfolgreicher Investor war und dann im Crash von 1929 fast sein ganzes Vermögen verlor, hatte schon erkannt, dass es auf das Wissen um die Märkte gar nicht ankommt, sondern entscheidend ist zu wissen, was die anderen Marktteilnehmer planen. Misstrauen Sie also allen noch so gutgemeinten Empfehlungen – oder anders gewendet, wenn jemand vermeintliches Wissen um Kursentwicklungen hat, wieso sollte er es weitergeben und nicht selber nutzen? Durch Front Running will er andere zum Kauf von Titeln animieren, die er vorher selbst gekauft hat und nun verkaufen will. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Pardon für dieses Mantra, es ist wichtiger denn je, wo jeder noch so gutmeinende Schreiberling meint, er sei im Besitz des Wissens um Kursentwicklungen; alles Stuss. Das Thema heute: Nachhaltige Anlagen. Nachhaltigkeit ist so ein Thema. Hier in unserer Praxis schlagen Ratsuchende auf, die von Wirtschaft keine Ahnung haben, aber die eine Einschätzung von grünen oder nachhaltigen Anlagen fordern, die sie bereits mehrheitlich getätigt haben, aber von der Performance enttäuscht sind. Hier liegt der Hund begraben: Die Begriffsgeschichte ist lang und nachlesbar, drehen wir das Rad um drei Jahre zurück. Grün, grüner, DWS. Es ist Anfang 2020, als der Chef der Asset-Management-Sparte der Deutschen Bank (DWS), Asoka Wöhrmann, ein ehrgeiziges Ziel verfolgt: Er wollte DWS zu einem weltweit führenden Anbieter von nachhaltigen Fonds und Finanzprodukten entwickeln. Eineinhalb Jahre später lässt sich sagen: Wöhrmann ist mit seinem Vorhaben – bis auf weiteres – gescheitert. Statt DWS zu einem international führenden Vermögensverwalter im Bereich Nachhaltigkeit zu machen, hatten das amerikanische Justizministerium, die US-Börsenaufsicht SEC und die deutsche Finanzaufsicht Bafin laut übereinstimmenden Berichten des „Wall Street Journal“ und Reuters Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht: DWS soll Greenwashing betrieben, sprich seine Bemühungen bei der Umsetzung von nachhaltigen Anlagestrategien zu Werbezwecken überhöht dargestellt haben. Ausgerechnet die eigene Nachhaltigkeitschefin hat die Untersuchungen ausgelöst. Am Ende musste der bis dahin gelobte Wöhrmann die Bank verlassen. Nach aktueller Lesart ergibt sich der Begriff der Nachhaltigkeit aus der Schnittmenge von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung (ESG). Alle drei Begriffe sind nicht eindeutig. Der große Hayek, den der Autor in Freiburg persönlich erleben durfte, verstand unter “sozial“ ein „Wieselwort“ – ein Ausdruck, der auf den amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt zurückgeht – weil, so wie das Wiesel den Inhalt seiner Eier aussaugt, das Adjektiv „sozial“ den Gehalt des nachfolgenden Substantivs „aufsaugt“. So saugt gemäß Hayek im Ausdruck „soziale Gerechtigkeit“ das Adjektiv „sozial“ den Gehalt von „Gerechtigkeit“ auf. Was übrig bleibt, ist eine diffuse Vorstellung von „sozial“, die mit dem Begriff „Gerechtigkeit“ selbst nichts mehr zu tun hat und ihn zur bloßen Worthülse verkommen lässt. Jeder versteht unter sozial etwas anderes und die Politiker haben das vortrefflich erkannt, um über die Stimmenmaximierung persönliche Einkommensgewinne zu erzielen. Der große Dieter Bohlen hat es auf den Punkt gebracht: Da labern führende Repräsentanten rot-grüner Provenienz über Strategien zur Behebung des Fachkräftemangels, ohne selbst eine Ausbildung zu besitzen. Mit den anderen Begriffen wie Ökologie und verantwortungsbewusster Unternehmensführung sieht es nicht anders aus, jeder versteht das darunter, was er verstehen will. Ein schöner aktueller Aufsatz im „Der Betrieb“ endet mit der süffisanten Feststellung, dass die Deutung des Nachhaltigkeitsbegriffs im Auge des Betrachters liegt. Auch der Beruf des Wirtschaftsprüfers hat die Marktlücke der Nachhaltigkeit sofort erkannt. So begrüßt die Wirtschaftsprüferkammer, dass die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung von der EU-Kommission als eine Aufgabe unseres Berufsstandes angesehen wird. Die vorgesehene Erweiterung der Abschlussprüferrichtlinie insbesondere in den Bereichen Aus- und Fortbildung, Wirtschaftsprüferexamen, berufsrechtliche Anforderungen, Arbeitsorganisation und Qualitätskontrolle um die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung macht deutlich, welchen hohen Stellenwert die Kommission dieser Prüfung beimisst. Kurzes Verweilen: In der Schule haben wir gelernt, dass die Produktionsstruktur einer Volkswirtschaft den Konsumpräferenzen der Bevölkerung spiegelbildlich entspricht. Wenn einer also ein dickes lautes Auto fahren will, so soll er das auch bekommen. Konservative Großunternehmer wie Donald Trump haben den Schmu um die Nachhaltigkeit sofort erkannt und ihn zum Wahlkampfthema gemacht. Sein republikanischer Herausforderer, der erfolgreiche Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat dem „Woke“-Kapitalismus den Kampf angesagt und ebenso der Investor Vivek Ramaswamy, der sich ebenfalls um das Präsidentschaftsamt bewirbt. Festgestellt wird, dass die harmlos klingenden ESG-Kriterien zunehmend als Bewertungsmaßstab für Investitionen herangezogen werden mit der schlichten Grundidee, dass eine Geldanlage nicht schädlich sein soll für die Welt, also über die Gewinnmaximierung hinausgeht. Nun sind wir im Zentrum der Auseinandersetzungen in dieser Postille. DeSantis hat angeordnet, dass Vermögensverwalter, die die Pensionskassen des Bundesstaates Florida verwalten wollen, sich bei Anlageentscheidungen nicht mehr an ESG-Kriterien ausrichten dürfen. Blackrock, einem Propagandisten der nachhaltigen Anlage, entzog der Gouverneur damit auf einen Schlag 2 Mrd. Dollar Anlagevolumen. Insgesamt haben in den USA 18 Bundesstaaten Gesetze erlassen, die die Anlage von Pensionskassen nach ESG-Kriterien verbieten. Blackrock und Konsorten wird vorgeworfen, den Bürgern die Anlage ihres schwer verdienten Geldes in die rentabelsten Anlagen zu verweigern; die Staatsanwaltschaften haben Larry Fink, den Frontmann von Blackrock, angeschrieben. Die Kursentwicklungen geben den Gegnern der ESG-Bewegung recht: Die ESG-Fonds hatten über schlechtere Kursentwicklungen das Nachsehen. Mit ESG will die Woke-Bewegung und bei uns die linke Großstadt-Elite den Markt ihre sozialistisch-ökologische Agenda am Wahlvolk vorbei durchsetzen und die Rendite ihren ideologischen Zwecken opfern. Bei uns springt die Beratergilde gerne auf den Zug auf. Mit Donald Trump und Peter Thiel haben wir hier aber den Stuss rechtzeitig erkannt und bleiben bei der Gewinnmaximierung als Unternehmensziel und investieren und Geld hier: Hier, das kann mit Verweis auf die politisch veranlasste Deindustrialisierung wie der Fall BASF zeigt, nicht Deutschland sein, sondern die USA, die auch ausreichend weit weg vom Schuss ist. Was tun: Dank Putin wird sich der Zins erst Mitte 2024 reduzieren, wenn über Friedensverhandlungen Ende dieses Jahres die Energiepreise sinken und über die Zweitrundeneffekte die Lohn- und Gehaltserhöhungen geringer werden. Sie können sich also mit ihren Investitionsentscheidungen Zeit lassen und über ESG-Anlagen ausreichend sinnieren, die Kurse werden bis dahin waagerecht laufen. Wie heute in der BZ zu lesen hat ESG in Baden-Württemberg Einzug gehalten: Was den Salon-Grün-Schwarzen nicht passt wird abgestraft, deren Anleihen werden nicht gekauft, die zahlen dann höhere Zinsen oder bekommen gar kein Geld mehr, denn auch die Banken und die EZB haben das neue Betätigungsfeld erkannt und machen so Wirtschaftspolitik nach Gutsherrenart: Souverän dagegen die FED: Wirtschaftslenkung ist nicht ihre Aufgabe, sondern vornehmlich Preisstabilität und das hat sie in jedem Fall besser im Griff als die EZB.        

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar situativ passende Börsen- und Lebensweisheiten:

„Buy on the rumour, sell on the fact.“ Gemäß dieser Weisheit sollten Sie zu dem Zeitpunkt eines Gerüchts kaufen und sobald die Tatsache dann bekannt wird, verkaufen. Nach dieser Börsenweisheit ist die ganze Aktienanalyse schlussendlich nicht zielführend, vgl. obiges Mantra.

„The trend is your friend (paddle with the stream).“ Nach dieser Weisheit ist der Börsentrend Ihr Freund und Sie müssen lediglich mit dem Strom schwimmen. So ist Ihre Chance auf Rendite am größten. Hier ist was dran, aber empfohlen wird hier, auf Märkte zu setzen, nicht auf Titel.

„Stocks take the stairs up and the elevator down“. Hier ist ebenfalls was dran, aber wie gesagt, auf Märkte, nicht Einzeltitel setzen. Märkte haben nur einen großen Feind, den Zins.

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