Börse | Geld | Vermögen – Oktober 2022

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! Hier werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Nach diesem richtungweisenden Intro zur Gegenwart: Zur Zeit fliegt einem alles um die Ohren und unser Bundesminister für Wirtschaft und Energie, der als selbständiger Kinderbuchautor mit „Kleine Helden, große Abenteuer“, Vorlesegeschichten für jeden Tag, Amazon € 11,99, sein Geld verdiente, gestandenen Konzernlenkern in Davos aus dem Stand die ök. Mechanismen des Universums erklärte, muss sich von Brötchenbäckern seine nicht vorhandenen Insolvenzkenntnisse aufbessern lassen. Das kann nicht gutgehen: Strom fehlt, die Versorgung hiermit für den Winter ist nicht gesichert und die Firmenpleiten energieintensiver Firmen steigen. Habeck hält Atommeiler vom Netz fern und erschwert Braunkohlekraftwerken den Volllastbetrieb. Auch im Ausland fasst man sich an den Kopf. Die Sparkassen haben für einen Zweipersonenhaushalt die Armutsgrenze mit € 3.600 monatlich errechnet, Ukrainer, die in Polen mit Arbeit gerade ihre Familie ernähren konnten, flüchten weiter nach Deutschland, da hier ohne Arbeit mehr verdient wird. Der Handwerkspräsident rechnet Heil, der seinen Zivildienst beim Wohlfahrtsverband absolvierte, für sein an der Fernuniversität abgeschlossenes Studium 11 Jahre brauchte und nie in der Wirtschaft tätig war, vor, dass in einer Bürgergeld beziehenden Familie (zwei Kinder zwischen 6 und 13) sich die Geldleistungen auf € 1.598 belaufen. Einem verheirateten Maler (gesetzlich versichert, kein Kirchen-Mitglied) mit zwei Kindern bleiben z. B. in Berlin von 2.500,00 € Monatslohn im besten Fall 1.967,12 Euro netto. Doch weil er davon – anders als Bürgergeld-Bezieher – Miete und Heizkosten tragen muss, lohnt sich das Aufstehen für den Maler nicht mehr. Die Grünen wollen gleichzeitig das Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen. Das hätte zur Folge, dass auch Menschen während des laufenden Asylverfahrens sowie Geduldete das Bürgergeld bekämen und gleichzeitig die reduzierte Gesundheitsversorgung für diese Gruppen ein Ende hätte. Wir sind in einem Tollhaus. Die Zentralbanken haben weltweit die selbst geschaffene Geldvermehrung nicht bemerkt und laufen nun der Inflationsbekämpfung hinterher, insbesondere in Europa mit einer unfähigen Präsidentin, die Treffen von Spitzenbanker schwänzt und stattdessen Modemagazinen Interviews gibt. Also Geld in die USA tragen trotz der Leitzinserhöhung. Dort wird auch der Zentralbankzins wieder gesenkt, wenn es den Rentnern, die im wesentlichen Aktien zur Altersvorsorge besitzen, an den Kragen geht. Wegen den Zinswirkungen der Zentralbankaktivitäten könnte man alternativ halal anstatt haram investieren. Bekanntlich umgehen ja schariakonforme Finanzprodukte den Zins und damit möglicherweise die Zentralbankpolitik. Heute machen die islamischen Banken vor allem von drei Varianten Gebrauch, um den Zins zu umgehen. Bei der Murabaha leiht die Bank dem Kreditnehmer nicht direkt Geld, sondern kauft ein Objekt – zum Beispiel eine Immobilie – für ihn. Der Schuldner wiederum kauft es der Bank zu einem höheren Preis per Ratenzahlung ab. Eine zweite Form der Kreditgabe ist die Musharaka. Dieser Vertrag kommt zwischen Unternehmer und Bank zustande. Beide bringen Kapital ein und haben bei Fragen der Unternehmensführung Mitspracherecht. Sowohl Gewinn als auch Verlust teilen sie zu einem vorher vereinbarten Verhältnis oder nach Höhe der jeweiligen Einlage unter sich auf. Die dritte Form, die Mudaraba, funktioniert ähnlich, jedoch bringt nur die Bank Kapital ein. Der Kapitalnehmer wird von der Bank als Geschäftsführer eingesetzt. Den Gewinn teilen die beiden Partner nach einem vereinbarten Satz, den Verlust trägt der Kapitalgeber – dem Geschäftsführer wird in diesem Fall der Lohn gestrichen. Islamic Banking funktioniert danach ein bisschen wie bei uns die 1.000 ganz legalen Steuertricks von Konz. Man muss eben irgendwie einen Weg finden, das Zinsverbot und die ethischen Auflagen der Scharia zu umgehen. Das Zinsverbot hatte auch im Christentum Wirkung: Das kanonische Recht erklärte Zinseinnehmen für Raub. Karl der Große erklärte in seiner „Allgemeinen Ermahnung“ im März 789 das Zinsverbot zum weltlichen Verbot. Das Verbot des Zinsnehmens geht auf Passagen des Alten Testaments zurück und erlangte auf diese Weise für Juden und Christen gleichermaßen eine Bedeutung. Da auch die mittelalterliche Wirtschaft Europas nicht ohne das Verleihen von Geld auskommen konnte, wurden Geldgeschäfte im Wesentlichen auf den jüdischen Teil der Bevölkerung übertragen. Auf diese Weise konnte das kirchliche Zinsverbot umgangen und gleichzeitig das Judentum als Inbegriff der Sündhaftigkeit gebrandmarkt werden. Klar, dass schariakonforme Aktien auch den Weg in ETF gefunden haben. Scharia-Aktien sind Aktien, die nicht im Widerspruch zu islamischen Grundsätzen am Kapitalmarkt stehen. Einer dieser Fonds ist der iShares MSCI USA Islamic UCITS ETF mit einer bescheidenen Fondsgröße von 182 Mio. €. In drei Jahren machte er rd. 40 %, leidet aber wie die normalen ETF auch unter der einbremsenden Zentralbankpolitik der USA. Banken hat er nicht im Bestand, dagegen Firmen wie Johnson & Johnson, Procter & Gamble oder Merck. Per Saldo sind die schariakonformen halalen ETF somit für einen renditeorientierten Anleger keine Alternative; er sollte bei seinen haramen Anlagen bleiben. Es handelt sich für den renditeorientierten Anleger um einen Irrweg wie bei den grünen Fonds. Was hier nachhaltig ist, liegt wie bei der Kunst im Auge des Betrachters. Die Verhaltensökonomie im Finanzbereich hat bei uns Zockern drei Neigungen festgestellt, die die Verlustrisiken, insbesondere in schwerer See wie jetzt erhöhen: 1. Das zu lange Festhalten an Verlustpositionen. Kosto hat das schon längst beobachtet und man als Zocker ja wohl auch. Die beiden schwersten Sachen an der Börse sind, einen Verlust hinzunehmen und einen kleinen Profit nicht zu realisieren. Am schwersten aber ist es, eine selbständige Meinung zu haben, das Gegenteil von dem zu machen, was die Mehrheit tut. Hinweis auf die oben immer gleich bleibenden bisher nicht falsifizierten Hypothesen. 2. Anpassungsträgheit. Klar, wer will schon ein Depot mit vielen Titeln laufend beobachten und sich mit den Geschäftsfeldern der Firmen beschäftigen. Das geht auch gar nicht. Analysten von Fonds schaffen 3 dicke Titel oder 10 kleine. Wenn man berufstätig ist, kann man eine Depotsteuerung bei vielen Titeln vergessen. Geht nicht. Was bleibt sind Fonds und hier am besten ETF, mit deren Fokus man sich schon auseinandersetzen sollte. 3. Irrationale Überbewertungen lang gehaltener Anlagen. Jeder Zocker kennt das: Man hat sich was in den Kopf gesetzt und meint, der Markt müsse genau so urteilen. Das ist natürlich Unfug: Alle bekannte Informationen sind bereits in den Kursen eingetütet und, was noch viel wichtiger ist, was Keynes erkannt hat: „Erfolgreiches Investieren bedeutet, die Erwartungen anderer zu antizipieren.“ Die eigene Meinung über eine Aktie ist piepegal, entscheidend ist die Meinung anderer, die es zu erahnen gilt. Es sei denn man ist ein Big Player, also ein Wal der Wall Street, der über seinen Einsatz Kurse setzen kann. Das ist aber nicht häufig der Fall und muss nicht immer gut gehen. Fazit: Auf den Nasdaq 100 setzen, der in den letzten gut 20 Jahren regelmäßig Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway geschlagen hat. Etwas Atem braucht man schon, der Nasdaq hat auch schon Durststrecken durchlebt, aber an der schöpferischen Zerstörung des technischen Fortschritts, der stets Neues schafft ist was dran. Öl- und Gasquellen werden versiegen, aber das kapitalistische Gewinnstreben ist unendlich. Man muss natürlich in einen Wirtschaftsraum gehen, der hierfür den rechtlichen und sozialen Rahmen bietet. Das erheblich überregulierte Deutschland oder die EU sind das sicherlich nicht. Gezeigtes Gewinnstreben ist hier verpönt, dagegen wird eine gehobene Neidkultur gepflegt. Da bleiben nur die USA oder Nordamerika mit ihren starken Währungen. Der Euro wurde und wird für Zwecke eingesetzt, die nicht Aufgaben der Notenbanken sind wie Staatsfinanzierung, Schutz der Umwelt, etc.. Hier bei uns kommt auch hinzu eine parteiübergreifende Realitätsverweigerung, was bei dem Wähler ankommt, sind Träumereien. Nehmen wir als Beispiel North Stream 2. Die Leitung verstößt gegen EU-Recht, die Amerikaner haben permanent gewarnt. Fratscher warnt vor einer sozialen Katastrophe und Macron setzt einen Krisenstab ein. “Geht’s noch?!”: Weil kritisiert Söder wegen Fracking-Aussage in Niedersachsen. Oder: Wintershall und Equinor wollen deutsche Treibhausgase via Pipeline direkt nach Norwegen bringen. Das Projekt wäre ein Meilenstein der Energiewende. Nein! Es ist Ausfluss der Deutschen Doppelmoral. Also eindeutig: In den USA investieren. Was tun? Siehe oben! Drinbleiben und aussitzen. Gleichwohl: Europa und insbesondere Deutschland stehen vor immensen Herausforderungen auf allen Ebenen hin bis zum Strom für das E-Auto und E-Bike und das mit extrem schwachen Regierungsmannschaften auf allen Ebenen. Und das möglicherweise in einer Situation, die in einem weiteren Weltkrieg münden kann.

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar aufmunternde Börsen- und Lebensweisheiten, diesmal von John Maynard Keynes (John Maynard Keynes war neben dem bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhundert auch begeisterter Börsianer. Keynes prognostizierte anfangs vorwiegend langfristige volkswirtschaftliche Entwicklungen. Mit gehebelten Währungsspekulationen fuhr er starke Gewinne ein, verlor später jedoch ein Großteil seines Vermögens. Anstelle gesamtwirtschaftlicher Analysen beschloss er darauf, Aktien als Ergebnis präziser Unternehmensanalysen zu kaufen und langfristig zu halten. Damit war Keynes sehr erfolgreich, das von ihm verwaltete Stiftungsvermögen seiner Universität im Cambridge konnte er vervielfachen.):

  • „Die Märkte können länger irrational bleiben, als du solvent.“
  • „Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“
  • „Das Geheimnis des Börsengeschäfts liegt darin, zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, dass der Durchschnittsbürger tut.“

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