Börse | Geld | Vermögen – September 2022

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! Hier werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Jeder weiß, dass Warren und Charlie mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway enorm erfolgreich sind, man beneidet beide um ihren Erfolg. Bekannt ist, dass beide sehr fleißig sind und ihre Zeit mit dem Suchen von Unternehmen verbringen, die Preissetzungsmacht haben und von alleine laufen, so dass sich der Controllingaufwand der beiden in engen Grenzen hält. Im Gegensatz zu den beiden sind wir faul, wir wollen keine alten Geschäftsberichte lesen, wir wollen nur satte Kursgewinne ohne eigene Arbeit, nur absahnen, höchstens mal diese Depesche lesen oder besser noch lesen lassen. Wir gehen in einen ETF auf den NASDAQ 100 (und/oder den Infotech 500) und lassen einfach laufen. Wir haben einen Broker ohne Kosten und schauen abends beim Wirt mal auf das Handy. Meist ist alles gut. Wer Mitte 1996 Aktien von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway erworben hätte, könnte sich heute über einen saftigen Gewinn freuen. Denn mit einem Kursplus von 1.317,10 % hätte man seine Investition mehr als verdreizehnfacht. Doch wie hat sich das Orakel von Omaha gegen den starken Technologieindex Nasdaq-100 geschlagen? Das durchaus deutliche Ergebnis hat überrascht zunächst, auf den zweiten Blick aber nicht, denn unsere beiden kompetenten Freunde aus Omaha arbeiten viel, aber an der falschen Stelle, indem sie unterbewertete Firmen durch den Rückspiegel suchen. Seit 1996 gab es nur wenige Monate, in denen Berkshire Hathaway eine höhere Rendite als der Nasdaq-100 erzielt hat. So beträgt das Kursplus des Nasdaq-100 seit dem 01.06.1996 sage und schreibe 1.820,6 %. Von insgesamt 314 Monaten, die zwischen dem 1. 6. 1996 und dem 1. 8. 2022 liegen, konnte Berkshire Hathaway lediglich 43 Monate für sich entscheiden. Folglich geht das Ergebnis in Monaten 271:43 für den Nasdaq-100-Index aus. Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit durchaus überrascht. Sieht man sich die Daten genauer an, erkennt man, dass es in diesen 26 Jahren insgesamt nur zwei längere Perioden gab, in denen Warren Buffett den Technologieindex geschlagen hat. Technologie schlug Berkshire Hathaway fast immer. Nur in Zeiten erhöhter Volatilität bzw. steigender Zinsen hatte Warren Buffett zumindest die Chance, den Nasdaq-100-Index zu schlagen. Denn dies war lediglich nach dem Platzen der Dotcom-Blase in den 2000er-Jahren und nach dem Corona-Crash der Fall. Wie kann das sein? Schlag nach bei Schumpeter! Schumpeter entwickelte eine Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, die er durch innerwirtschaftliche Veränderungen erklärte. Diese Veränderungen beruhen vor allem auf »dynamischen Unternehmern«, die Innovationen durchsetzen, Pioniergewinne erzielen und den Konjunkturaufschwung herbeiführen. Dieser Prozess »schöpferischer Zerstörung« ermögliche Wachstum und technischen Fortschritt. Damit leistete Schumpeter einen wichtigen Beitrag zur Konjunkturtheorie. Er befürchtete aber auch das Ende des Kapitalismus, da der innovative Prozess vor allem durch Bürokratisierung in den Unternehmen und eine verstärkte Rolle des Staates erlahme. Schumpeter, der 1950 starb hatte also das Dilemma unseres grünen Sozialstaates schon vor gut 70 Jahren im Hinterkopf. Aktuell hat sich unsere Regierung bei den Problemlösungen verheddert, vgl. Gasumlage (richtigerweise „Putin-Steuer“)und keine klare Kante bei Ukraine und China. Kein Wunder, wenn die Geschicke einer Industrienation von einem Kinderbuchautor und einem Arbeitsrechtler bestimmt werden, der sich in Sachen Cum-Ex an den Inhalt vieler Gespräche in der Warburg Bank nicht erinnern kann, nur so viel: „da war nichts“. Warren ist lernfähig und vom Erfolg getrieben, so setzt er nicht mehr nur auf Value-Werte, sondern hat auch Technologie im Depot, so einen beträchtlichen Anteil an Apple. Was gibt es sonst noch für relevante Hausnummern? Inflation, Zinsen, Ukraine und Taiwan/China. Der letzte Punkt wird etwas ausgeleuchtet. Zunächst aber kurz zu den Zinsen nach der Powell-Rede und den Ankündigungen von Schnabel von EZB, es der FED gleichzutun. Klar, dass die Preise und damit auch die Kurse nach Süden gehen; das war immer so: Die Finanzierungskosten steigen und der Zinssatz, mit dem künftige Gewinne bei der Unternehmensbewertung abgezinst werden, steigt, insgesamt sinken die Kurse. Die Frage ist nur wie lange? Kosto hat das schön in dem Narrativ vom Herrn und Hund verpackt: Der Herr läuft nach Norden und sein Hund läuft dabei auch schon mal in die südliche Richtung. Und: Was gibt es denn für sinnvolle Alternativen? Die Bundesbank rechnet nun mit 10 %, die industriellen Erzeugerpreise sind um besorgniserregende 35 % im Vorjahresvergleich gewachsen. Ein Glück oder auch eine Ursache mit ist, dass unsere Leidwährung weiter abwertet gegenüber dem Dollar. Interessant hierbei: Die Verbraucherpreisinflation liegt erstmals seit 2012 über der Vermögenspreisinflation. Die Verbraucherpreisinflation hat ihre Ursachen auch in den aktuellen Krisen mit rückläufiger Globalisierung, die Vermögenspreisinflation kommt aus den Köpfen bestimmter Volkswirte, die der MMT-Sekte (MMT = Modern Money Theory) angehören. Danach spielt das Gelddrucken für die Inflation keine Rolle, sollte die Inflation mal steigen, könne der Staat einfach die Steuern erhöhen und das überzählige Geld einfach absaugen. Da heute Lindner die Steuern senken muss, sollte diese Theorie wohl beerdigt werden, geht aber nicht, die Südländer brauchen ja Staatsdefizite und daher auch niedrige Zinsen. Deshalb wird EZB-Schnabel, die gestern noch keine Inflation erkannte, die Zinsen nur vorsichtig erhöhen. Amerika macht den Stuss nicht mit, hier werden die Zinsen mutig erhöht. Die Ukraine wird in den Blättern ausführlich behandelt. Wenden wir uns China und Taiwan zu. China vollzieht hinsichtlich der Liberalisierung eine Rolle rückwärts. Das Wohlverhalten der Bürger wird über ein Punktesystem bewertet, wer schlechte Punkte hat, bekommt zunehmend Probleme. So auch bei den ausländischen Firmen, wer nicht auf Linie ist, wird gegängelt und kann schlussendlich das Land verlassen, bekannt. Nicht verständlich ist jedoch, dass aktuell die deutschen Direktinvestitionen in China steigen. Wenn China Formosa angreift, steht in Windeseile die Chipproduktion, wie der Stromausfall über 20 Minuten bei Infineon in Dresden zeigte: Die Produktion stand anschließend für mehrere Wochen still. Anders gewendet: Greift China Taiwan an, wird die weltweite Industrieproduktion eine Schock-Tieffrierung erleben, auch die chinesische. Nach dem fortwährenden Corona-Debakel und den Immobilienpleiten wird Xi einen Angriff wohl hoffentlich nicht wagen. Nach dem Zusammenbruch des milliardenschweren Projektentwicklers Evergrande hat die Krise auch eine soziale Dimension erreicht, die für die kommunistische Partei gefährlich werden könnte: Seit einigen Wochen weigern sich Hunderttausende Chinesen, die Raten ihrer Immobilienkredite zu bezahlen – aus Wut und Protest, weil die im Voraus bezahlten Wohnprojekte immer weiter verschoben oder nicht fertiggestellt werden. Auch nicht jede Corona Maßnahme wird mehr akzeptiert. Hier ist wohl ein sensibler Punkt erreicht. Die Regierung hat kürzlich die Errichtung eines 11,8 Milliarden Dollar schweren Rettungsfonds für die Anleger angekündigt, nachdem sie zunächst versucht hatte, den Protest mit Repression zu unterdrücken: Als mehrere Banken in Schieflage gerieten und ihren Kunden wegen „technischer Wartungsarbeiten“ wochenlang den Zugriff auf ihre Konten verweigerten, taten sich die Kunden im Internet zusammen und wollten die Banker zur Rede stellen. Doch die Behörden unterbanden die Reise zum Protestmarsch, indem sie den digitalen Gesundheitsstatus der Protestler auf „Corona positiv“ stellten und die wütenden Anleger in die Quarantäne zwangen. Die chin. Bürger halten ihrer Regierung die Stange, da es dieser gelungen ist, den Wohlstand des Landes in kurzer Zeit zu heben, wenn auch mit riesigen Opfern. Das kann sich offenbar schnell ändern und das Riesenreich ins Chaos stürzen. Am Rande: Wie kann es sein, dass die Chinesen den ehem. US-Militärflughafen Haan kaufen, umgekehrt unddenkbar? Wie kann es sein, dass das hier bei den unter 80-jährigen sehr beliebte chin. TikTok Nutzerdaten abgreift und ausländische Kurzvideodienste in China verboten sind? Was tun: Nichts, vgl. oben. Fällt ihnen auch auf, dass in den Nachrichten nur Negativschlagzeilen eine Chance haben, nach oben zu kommen. Es war doch erfrischend, die gutaussehende Sanna Marin aufgeheitert Tanzen zu sehen. Es dauerte nicht lange bis das negativ bewertet wurde: Bei uns hat nur Saskia Esken eine Chance und das wie aktuell bei der Gasumlage mit Blockadedrohungen … . Kein Wunder, dass hier alle auf TikTok unterwegs sind. Zum Schmunzeln: Sollten Sie einen Kredit kündigen wollen, der noch nicht allzulange läuft, dürfte die Vorfälligkeitsentschädigungsforderung der Bank ins Leere laufen: Die gestiegenen Zinsen für Kredite und sichere Anlagen dürften höher als der vereinbarte Zins sein.

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Börsen- und Lebensweisheiten, die für den NASDAC 100 sprechen:

  • „Phantasie ist wichtiger als Wissen“ (Albert Einstein).
  • „Wenn du erfolgreich sein willst, solltest du lieber auf neue Wege ausscheren, als die ausgewaschenen Pfade des akzeptierten Erfolgs zu bereisen.“ (John Davison Rockefeller).
  • „Sowohl Warren Buffet als auch ich, bestehen darauf fast jeden Tag Zeit zur freien Verfügung zu haben, um einfach dazusitzen und nachzudenken. Das ist heutzutage in amerikanischen Unternehmen sehr unüblich. Dabei ist es das was uns erfolgreich macht, wir lesen und denken.“ (Charlie Munger).

Haben Sie Rentabilitätsprobleme bei Ihren Vermögensdispositionen, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Erträge aufgrund der Negativzinsen, der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Altersvorsorge, insbesondere Lebensversicherungen, unsicher? Lassen Sie sich von uns beraten. Für ein erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt. Das ist wichtig! Wir sind nur unserem Auftraggeber verpflichet.

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Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen, dieses auch unter Berücksichtigung der momentanen Apokalypse, die noch nicht vorbei ist.

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