Börsentipps August 2013

Der exportorientierte Mittelstand bekommt die Schwäche der europäischen Auslandsmärkte zu spüren. Wie lange die Erholung noch andauert ist zweifelhaft und in der Zwischenzeit wird die Staatsverschuldung trotz anderer Bekundungen weiter hochgefahren, auch Dank der niedrigen Zinsen. Eine weitere Niedrigzinspolitik wird hier und in den USA weiter versprochen, wo bei die USA an einer Zinserhöhung näher dran sind als wir, wenngleich die Arbeitsmarkterholung dort weiter stockt. Asmussen von der EZB schätzt den Zeitraum der wirtschaftlichen Erholung auf 10 Jahre, was zu denken geben sollte aber eingedenk der Jugendarbeitslosigkeit in den Südländern nachvollziehbar ist. Die Befeuerung der Produktion durch die Auslandsmärkte dürfte daher auch in Zukunft schwach sein, auch aus den Emerging Markets. Der Anleger bekommt über die von den Zentralbanken gesteuerten niedrigen Zinsen seinen Beitrag an der Sanierung der EG-Länder zu spüren, die Kapitalmitteilungen der Lebensversicherungen sinken und die Lebenshaltungskosten steigen und liegen weit über dem Realzins. Der Realgütertransfer in die Sanierungsländer spiegelt sich in der Finanzwelt nieder. Für die Anleger also nichts Gutes. Klar, dass höhere Zinsen auch ein Ausdruck des höheren Risikos sind, das eingegangen werden muss, um zumindest Steuern und Inflation glatt zu stellen. Um eine 4 vor dem Komma bei den Unternehmensanleihen zu erzielen, sind Klimmzüge notwendig, mehr als ein Rating von B + gibt der Markt nicht her. Achtung: Viele Emittenten machen zunehmen von ihrem ausbedungenen Sonderkündigungsrecht Gebrauch, so dass die in Aussicht gestellte Rendite schlussendlich nicht erzielt wird. Mal ansehen: Kabel Deutschland und Schaeffler haben für größere Abschnitte Anleihen auf dem Markt ohne dieses Sonderkündigungsrecht. Ansonsten verbleibt es bei der Aktie, die über einen erheblichen Renditeabstand zur Anleihe verfügt. Klar, die Kurse sind durch die fehlenden Alternativen und die Geldpolitik getrieben, das KGV bewegt sich für den DAX aber noch in einem vernünftigen langfristig Durchschnitt, aber das G steht für Gewinn und der muss kommen trotz des negativen ober gezeichneten Umfeldes. Die Kurse in Deutschland dürften auf Sicht weiter steigen, insbesondere wenn sich die Risikoaversion der Deutschen mindert, ansonsten hängen wir weiter an den US-Börsen, aber auch hier dürfte es auf Sicht weiter nach oben gehen, da dort die öffentlichen Anleihekäufe weiter gehen. Man kann also auf Indexfonds setzen oder auf Einzeltitel. Die hier regelmäßig erwähnten Titel von Allianz, Post und LPKF sind gut gelaufen und dürften weiter gut laufen, da die Geschäftsmodelle schlüssig sind und auch die Analysten diese Werte vorne haben. LPKF könnte einen Rücksetzer vertragen, ist aber gut aufgestellt und keine Eintagsfliege des ehem. Neuen Marktes. Die Post ist innovativ, was deren Einstieg in den Lebensmittelmarkt dokumentiert. Allianz ist gut bewertet: KGV von 9 und Dividendenrendite von 4,3 % können sich sehen lassen. Aber auch andere bisher vernachlässigte Titel kommen in Frage. UBS hat gute Quartalszahlen und verdient wieder Geld, trotz nicht enden wollender Abarbeitung von Altlasten. Beachten Sie bitte, dass ihr Depot zu ihrem Vermögensaufbau passen muss und nicht zu den Renditezielen Ihrer Bank oder den Umsatzzielen ihres Bankberaters, individuelle und neutrale Anlageberatung ist gefragter denn je.

Wie stets an dieser Stelle ein paar kritische und auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten, diesmal vom Altmeister Kostolany persönlich:

  • „Inflation ist wie Nikotin oder Alkohol.
    In kleinem Maße stimulierend, man darf nur kein Kettenraucher werden oder Alkoholiker.“
  • „Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebensoviel Zeit wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens!“
  • „Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.“

Haben Sie Zinsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge  unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen. Auch prüfen wir gerne, ob Sie steuerlich richtig aufgestellt sind. Beachten Sie, dass erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen für Betriebsvermögen auf dem Prüfstand stehen und wahrscheinlich nach der Bundestagswahl reduziert werden.