Börsentipps August 2015

Was machen wir mit unserem Geld? Die Probleme Griechenlands werden mittlerweile der Größe des Landes angemessen betrachtet und Italien rückt in den Fokus der Betrachter: Fehlende Reformen können durch den niedrigen Zins auch hier zunächst ausgesessen werden, fraglich ist nur wie lange noch. Die allgemeine Inflationsrate liegt in der Eurozone nahe bei null, jedoch ist ein Anstieg der Kerninflationsrate auf rd. 1 % zu verzeichnen. Die Inflation sollte uns daher nicht verleiten, vorschnell zu investieren. Die sich für die USA ankündigende Zinserhöhung trifft schon jetzt die Schwellenländer, die von Abwertungen geplagt werden und nicht wissen, wie sie ihre Dollarkredite tilgen wollen. Die Eurozone ist nach den Schätzungen der Einkaufsmanager weiter auf Wachstumskurs, jedoch scheinen die Anleger nervös zu sein. Die Rohstoffpreise einschließlich derer für Gold und Rohöl sind im Keller, also Vorzeichen einer konjunkturellen Abkühlung. Was die deutschen Autobauer schon erfahren mussten und die Kurse auch schöner Werte wie Daimler in den Keller schicken ließ ist jetzt Gewissheit geworden: Das Industriewachstum in China ist zum Stillstand gekommen. Waren dort die Kurse in Jahresfrist um 150 % gestiegen hat nun der Rückgang um 30 % für Panik gesorgt. Chinesen sind risikofreundlich; wem das Geld für die Kasinos in Macao fehlt, geht mit kleinem Geld an die Börse oder in den Wohnungsbau und das reichlich mit Kredit, so dass sich Arbeitgeber genötigt sahen, ihrer Belegschaft mehrere Monatsgehälter im Voraus zu überweisen, damit diese ihre Wertpapierkredite glatt stellen konnten. Aber auch der Staat griff ein, weiß er doch, wie Marktwirtschaft geht oder auch nicht geht: Notierungen wurden ausgesetzt, um die Kursverluste nicht sichtbar werden zu lassen und Brokerhäuser wurden gezwungen, nicht zu verkaufen bzw. zu kaufen, um die Verluste der Privaten zu begrenzen, um den Konsum und damit die Produktion hoch zu halten. Gleichwohl ist das Wachstum zu Stillstand gekommen. Da in der globalisierten Welt alles mit allem zusammenhängt, behält zunächst Piech recht, der die Abhängigkeit von VW von dem wackligen Markt Chinas im Auge hatte, aber auch andere Autowerte und Kurse von Zulieferern kommen unter die Räder. Fondsverluste müssen durch Verkäufe anderer Werte mit Gewinn kompensiert werden. Per Saldo ist davon auszugehen, dass die aktuelle Korrektur noch nicht beendet ist und der Einstiegszeitpunkt für Aktien noch nicht gegeben ist, das gleiche gilt für Festverzinsliche wegen der anstehenden Leitzinserhöhung in den USA, die Geld in die USA zieht und die Kurse in anderer Währungen nach unten zieht. Bleiben Sie also weiterhin in Cash. Die Wartezeit bis zum Einstieg können Sie nutzen, um Ihre Strategie zu überarbeiten. Waren doch einige Zeitgenossen überrascht lesen zu müssen, dass die Gesamtkosten einer Immobilienanlage nur zu 20 % von dem Preis der Immobilie beeinflusst werden, der Rest sind im wesentlichen weiche Kosten. Auch bei der Geldanlage sind es die weichen Kosten, die dafür sorgen, dass der Gewinn bei der Finanzindustrie und nicht beim Anleger landet. Allgemein bekannt ist, dass die Vorortbanken richtig zuschlagen, also mehr als 1 % für eine Transaktion, für € 50.000 müssen bei der Bank Ihres Vertrauens also gut € 500 hingeblättert werden. Daneben fallen noch Depotgebühren und andere Kosten an. Gängige Internetbanken machen das schon für etwas mehr als 1/10 dieser Summe ohne Depotgebühr. Den Vogel schießt aber ein Anbieter ab, der dem Endkunden Großhandelspreise in Rechnung stellt. Besagter Trade kostet hier nur € 10 ohne jegliche Nebenkosten. Wenn Sie also eine heiße Position haben und gleichzeitig ruhig schlafen wollen, können Sie bei den Preisen abends glatt stellen und morgens neu setzen oder auch eben nicht.

Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische, aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:

  • „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“; wenn die Transaktionskosten gering sind, können Sie enge stop-loss-orders setzen.
  • „Verliebe Dich nie in eine Aktie“; viele Zeitgenossen haben nur wenige Aktien auf dem Schirm, klar: Spekulation ist harte Arbeit, die man ja vermeiden will. Irgendwann kommen diese zum Ergebnis, dass die persönliche Meinung gar nicht zählt, sondern dass man sich über die Meinung andere eine eigene Meinung bilden muss. Hilfreich sind hier die Rennlisten in den einschlägigen Portalen.
  • „Kein gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen“; läuft eine Aktie nicht wie gewünscht was tun? Nachkaufen und den Einstandspreis verbilligen ist wohl die falsche Strategie. Raus aus dem Titel bei geringen Transaktionskosten und geringen Verlusten ist die wohl richtige.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikativeUnternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer von 17. 12. 2014 haben wir auf unserer Home-Page veröffentlicht: Bis zum 30. 6. 2016 bleibt alles beim Alten, was danach gilt, bestimmt der Gesetzgeber, der erklärtermaßen um Kontinuität bemüht ist. Mehr oder minder dürfte aber auch dann die Erbschaftsteuer für den Normalfall bei Unternehmensübergaben im kleineren und mittleren Bereich entfallbar gestaltet werden. Für große Unternehmen wird es in jedem Fall teurer, kleine Unternehmen unter 20 Mitarbeitern müssen dann aber auch die Kriterien für Erleichterungen erfüllen und damit wohl Arbeitsplatzgarantien geben.