Börsentipps Juli 2015

Die heute aktuelle Entwicklung in Griechenland haben wir vor einem Monat vorhergesagt. Genauso ist es gekommen. Klar wird, dass die griechische Regierung gem. ihrem Wahlkampfprogramm Europa in der jetzigen Form nicht will und alles tut, um Wirtschaftsunion und den Euro zu zerstören, ohne Rücksicht auf ihre eigene Bevölkerung. Wir erinnern uns hier mal wieder an den großen österreichischen Ökonomen Böhm-Bawerk, der 1914 das Verhältnis von „Macht oder Ökonomisches Gesetz?“ betrachtete. Tsipras mag die Massen manipulieren können, doch die € 60 am Tag lassen die Massen wach werden und die Begeisterung der Jungen für einen Neuanfang mit der Drachme schwindet nach Umfragen von Tag zu Tag. Noch haben die Befürworter der Regierungspolitik die Mehrheit für das Referendum gegen das Angebot der anderen 18 Länder. Eines muss man Tsipras zugestehen, er hat der Politik eine andere Dimension gegeben: Wie bei Boxkämpfen oder bei Fußballspielen wird das Publikum der „Liveticker“ informiert. Die griechische Tragödie wird zu Komödie und diese zur Realsatire. Es ist nicht mehr weit bis zu größeren Unruhen in der Bevölkerung. Wenn die staatlichen Löhne nicht ausgezahlt werden können, bricht der Staat zusammen und die Flüchtlinge dringen über die offenen Grenzen weiter nach Westeuropa und damit auch zu uns. Obama hat das Problem erkannt und Merkel und Hollande vermittelt, der nunmehr auch noch vor dem Referendum eine Einigung sucht. Bricht die EU-Gruppe auseinander, bricht auch die Ostflanke der Nato weg. Ungarn könnte hier den Schulterschluss mit Griechenland suchen und die europäischen Schwachländer fragen sich, wieso sie Sparprogramme durchziehen und den Griechen großzügig und erpressbar geholfen wird. Wie geht das Spiel aus und welche Anlagestrategie resultiert hieraus? Das zweite Rettungspaket ist am 30. 6. ausgelaufen. Ein drittes muss neu verhandelt werden, was Zeit dauert. Drachmen zu drucken dauert rd. 15 Monate. Die griechische Wirtschaft und das Staatswesen brechen ohne ELA-Kredite der EZB kurzfristig zusammen. Das Referendum dürfte für Tsipras unter dem Druck des Leides der 60 € pro Tag verloren gehen, der zurück tritt und den Weg für Neuwahlen frei macht. Nach dem Referendum wird die EZB ihre Notkredite erhöhen und der Weg für Neuwahlen geebnet werden und damit der Weg für ein drittes Hilfspaket öffnen. Was machen die Aktien? Je nach Informationslage des Livetickers bewegt sich der DAX. Der Euro verliert etwas aber das nicht wegen Griechenland, sondern wegen der Zinsdifferenz zu den USA und hier liegt auch der Grund für Vorsicht am Aktienmarkt: Raus aus Finanztiteln, auch wegen Griechenland, und ansonsten die Liquiditätsposition hoch halten, also weiter short gehen und die Sonne genießen: Man muss nicht immer investiert sein.

Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische, aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:

• „Die Börsenspekulation ist wie eine Skatpartie. Man muss mit guten Karten mehr gewinnen als man mit schlechten Karten verliert.“

• „Aktienkurse werden nicht nur von Erwartungen in der Zukunft beeinflusst, sondern auch von den Erwartungen an diese Erwartungen.“

• „Analysten haben 9 der letzten 5 Rezessionen richtig vorausgesagt“.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikativeUnternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer von 17. 12. 2014 haben wir auf unserer Home-Page veröffentlicht: Bis zum 30. 6. 2016 bleibt alles beim Alten, was danach gilt, bestimmt der Gesetzgeber, der erklärtermaßen um Kontinuität bemüht ist. Mehr oder minder dürfte aber auch dann die Erbschaftsteuer für den Normalfall bei Unternehmensübergaben im kleineren und mittleren Bereich entfallbar gestaltet werden. Für große Unternehmen wird es in jedem Fall teurer, kleine Unternehmen unter 20 Mitarbeitern müssen dann aber auch die Kriterien für Erleichterungen erfüllen und damit wohl Arbeitsplatzgarantien geben.