Börsentipps Juni 2015

Die Börseninformation für den Vormonat schloss mit der begründeten Empfehlung ab, die Cash-Position zu erhöhen. Wenn man sich einige Muster-Depots oder Fondsvermögen ansieht sind auch andere hierauf gekommen. Der DAX tritt seit einem Monat auf der Stelle. Der Euro wurde im Verlauf des Monats Mai teilweise stärker und damit der Dollar schwächer, so dass die exportorientierten Unternehmen keine weitere Unterstützung bekamen und unsere Dollaraktionäre den weiteren Verfall des Euro abwarten wollten. Der BUND-Future sackte von Mitte April mit rd. 160 auf rd. 153 Mitte Mai, was mit steigenden Zinsen einhergeht, so dass die EZB-Politik mit ihren vorgezogenen Anleihekäufen im Sande verlief, was ja tröstlich ist: Die Zinsen werden vom Markt und nicht von den Notenbanken gemacht. Über Griechenland ist jeder informiert: Der IWF bekommt kalte Füße und will nicht weiterfinanzieren, genauso Schäuble. Anders sehen es die Amerikaner, die das Ganze geostrategisch betrachten, denn mit einer Pleite verliert die Nato einen Partner an der Ostflanke, auch ist nicht auszumachten, wie sich die Flüchtlingsströme bei einem Zusammenbruch des griechischen Grenzsystems beim Wegfall der Gehaltszahlungen entwickeln. Syrien und Libanon lassen grüßen; stellte doch Gaddafi klar, sollte man ihn stürzen, würde Europa schwarz. Der Mann hatte Recht.Auf der anderen Seite ist EU-intern nicht zu verkaufen, dass ein Partner auf Dauer durchgefüttert werden muss und dieses auch von Ländern, in denen das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Die Geldgeber haben hier wie die Banken oft bei Mittelstandskrediten eine Hand im Fleischwolf: Der Schuldner diktiert zunächst die Spielregeln, die hier wie folgt lauten: Gib mir weiteren Kredit, dann kann ich damit die fälligen Raten für die Altkredite bezahlten und zudem die Staatsdefizite aus Wahlkampfversprechen. Zwischenzeitlich lässt sich die EZB mit weiteren Notkrediten aus dem ELA-Programm vorführen. Wie wird die Geschichte enden? Wie auf der Titanic, wo die Kapelle weiterspielte, bis sie von den Fluten erfasst wurde. Griechenland wird danach weiterverhandeln bis die Beamten wegen fehlenden Gehaltszahlungen die Straßen fluten und die öffentliche Ordnung bereits in Auflösung ist. Dann können auch Kredite nicht mehr an einen „zuverlässigen“ Schuldner gezahlt werden. Es ist dann zu spät für alles. Hinter diese Macht des Faktischen tritt die politisch von wem auch immer geschätzte Austrittswahrscheinlichkeit von 25 %, die aktuelle durch die Medien geistern, zurück. Ukraine ist nicht gelöst und in Spanien gab es einen Linksruck. Cameron bespricht mit Merkel die Bedingungen für einen weiteren Verbleib seines Landes in der EU, die in einer Stärkung der Nationalstaaten mündet, was ja auch den Franzosen bei ihrem Defizithandling entgegen kommt, und leistet nebenbei auch einen Beitrag zur Lösung der FIFA-Korruptionsaffäre, indem er das Elfmeterschießen durch Weiterspielen bis zu einer Entscheidung ersetzen will. Die FED wird die Zinsen wohl im September oder wegen der nachlassenden Konjunktur etwas später nach oben setzen. Danach verbleibt es bei der Vormonatsempfehlung, short zu gehen, also auf einen Kursrückgang bei Aktien und Festverzinslichen zu setzen. Der Normalanleger bleibt also im Geld; Leerverkäufe sind für ihn nicht angezeigt. Wie steht es mit Immobilien? Zu lesen war, dass hier die Preise im ersten Quartal um 5 % gestiegen waren. Bekannt ist ja, dass es nicht nur einen Schweinezyklus, sondern auch einen Immobilienzyklus gibt. Ist der Schweinepreis oben, wird der Schweinebestand erhöht, um den Gewinn zu maximieren, es fällt aber durch das Überangebot der Preis und die Bauern reduzieren das Angebot bis der Preis wieder steigt; genau so läuft es bei den Immobilien und anderen Wirtschaftsgütern, das Phänomen wir allgemein als Konjunkturzyklus beschrieben, per Saldo ändern sich die Erwartungen und führen zu einem auf und ab. Immobilien sind als langlebige Wirtschaftsgüter stark zinsreagibel. Im Nachgang auf obige Bemerkungen zur Zinsentwicklung ist die Brancheneinschätzung einfach verständlich: „Der Immobilienzyklus endet vermutlich dann, wenn die Hypothekenzinsen wieder steigen“. Bis Ende dieses Jahres dürfte es noch bergauf gehen, dann zeigt die Immobilienuhr aber nach Süden. Also auch hier lautet die Empfehlung short zu gehen. Mit Camerons englischem Humor käme man zum Ergebnis, das Eigenheim schnell zu verkaufen und ein paar Jahre später wieder zurück zu kaufen. Für das Eigenheim ist das natürlich Unfug, wer aber aus spekulativen Gründen Wohnungen oder Anteile an Wohnungsgesellschaften günstig erworben hat, für den ist das Shorten eine Handlungsempfehlung, will er doch nach Marx schlicht aus Geld mehr Geld machen.

Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische, aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:

  • „Die Börsenspekulation ist wie eine Skatpartie. Man muss mit guten Karten mehr gewinnen als man mit schlechten Karten verliert.“ (André Kostolany)
  • „Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.“ (Warren Buffett)
  • „Für den Erfolg an der Börse braucht es die vier G: Geld, Gedanken, Geduld und Glück. Wer langfristig immer die ersten drei G befolgt, der hat früher oder später auch das notwendige Glück. Dem ‚Zittrigen‘ fehlt eines der ersten drei G.“ (André Kostolany)

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

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Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer von 17. 12. 2014 haben wir auf unserer Home-Page veröffentlicht: Bis zum 30. 6. 2016 bleibt alles beim Alten, was danach gilt, bestimmt der Gesetzgeber, der erklärtermaßen um Kontinuität bemüht ist. Mehr oder minder dürfte aber auch dann die Erbschaftsteuer für den Normalfall bei Unternehmensübergaben im kleineren und mittleren Bereich entfallbar gestaltet werden. Für große Unternehmen wird es in jedem Fall teurer, kleine Unternehmen unter 20 Mitarbeitern müssen dann aber auch die Kriterien für Erleichterungen erfüllen und damit wohl Arbeitsplatzgarantien geben.