Börsentipps Juli 2021

Kaufen, halten, verkaufen? Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Wenden wir uns den Kryptowährungen, der Inflation und den Aktien zu. In der Ökonomie hängt bekanntlich alles mit allem zusammen. Ohne Zweifel hat die Inflation einen Einfluss auf die Bewertung von Aktien, ob das für die Bewertung von Kryptos auch zutrifft, erscheint zweifelhaft. Was spricht gegen die Kryptos? Beim Handel mit den mittlerweile reichlich 1.000 Kryptos handelt es sich um ein Nullsummenspiel: Gewinne und Verluste werden unter den Spielern verteilt, ihre Summe ist null. Bei der Investition in Aktien wird dem Unternehmen bei Neuemissionen Kapital zugeführt, das sich, so die Hoffnung der Beteiligten, mehrt. Es wird über die Gesamtheit der Unternehmen ein Mehrwert geschaffen, der Arbeitsplätze schafft und Einkommen erzeugt. Wird mit Aktien gehandelt, ohne dass ein Unternehmen beteiligt ist, hat der Käufer Anschaffungskosten und der Verkäufer einen Gewinn oder Verlust. Ein volkswirtschaftlicher Mehrwert liegt nicht vor. Steigt der Kurs der Aktien, hat das Unternehmen bei der nächsten Kapitalerhöhung einen Vorteil. Bei Kryptos sind an der Wirtschaft teilnehmende produzierende Unternehmen erst gar nicht beteiligt, ein volkswirtschaftliches Nullsummenspiel liegt vor. Nullsummenspiele beschreiben in der Spieltheorie Situationen, also Spiele im verallgemeinerten Sinne, bei denen die Summe der Gewinne und Verluste aller Spieler zusammengenommen gleich null ist, wie beim Pokern oder Schenkkreisen. Schenkkreise sind eine Form des Schneeball- oder Pyramidensystems. Neue Teilnehmer „schenken“ nach ihrem Eintritt in die Gruppe Mitgliedern, die bereits länger dabei sind, Geld, in der Hoffnung, später, nach einem Aufstieg in der Hierarchie, selbst „beschenkt“ zu werden. Schneeballsysteme sind in Deutschland sittenwidrig und damit nichtig; ein Rückzahlungsanspruch scheidet aber aus, da dem Zahlenden die Sittenwidrigkeit bekannt ist. Da die Nullsumme der Kryptotransaktionen nicht widerlegbar ist, scheiden die Kryptos als Vermögensanlage aus. Oder anders gewendet: Diejenigen, die bisher Haus und Hof mit Familie verloren haben, waren sich doch wohl klar darüber, dass es sich nicht um ein Sparbuch handelt, mit dem später die gesetzliche Rente aufgebessert werden kann. Es ging schlicht ums Zocken, schnell mal einen Schnitt machen, es wird wohl gut gehen. Hierin liegt auch die hohe Volatilität begründet. Es käme doch von denen, die alles verloren haben keiner auch nur im Ansatz auf die Idee, mit Bitcoins, seine Altersvorsorge aufzubessern oder gar aufzubauen. Musk hat ja auch erkannt, dass der Mining-Prozess die Umwelt belastet und die Zentralbanken haben Angst, dass ihren Währungen der Rang abgelaufen wird. Klar, diese Sorge ist begründet ist. Der Zins hat keinen Einfluss auf die Kryptos, das zentralbankpolitische Instrumentarium greift hier nicht. Die Kryptos lassen auch keinen Zusammenhang mit der Inflation erkennen, es sei denn, dass die Geldschwemme der Zentralbanken wie bei alten Autos, Kunst oder überdimensionieren Armbanduhren auch hier ein Ventil sucht. Durch eine künstliche Knappheit im System, so ist der Miningprozess bei Bitcoin ja begrenzt, versucht man Werte zu schaffen. Mit nur etwa 14.000 möglichen Transaktionen je Stunde ist der Bitcoin im Vergleich zu den 236 Millionen Transaktionen, die Visa offenbar abwickeln kann, nicht effizient. Große Vorteile haben Kryptos bei illegalen Aktivitäten wegen der Anonymität der Nutzer der Blockchain. Es liegt daher nahe, dass die Regierungen und Zentralbanken den Kryptos bald ein Ende bereiten. So kann doch China bei seinem alles überspannenden Kontrollwahn nicht zulassen, dass hier Oasen der Freiheit geschaffen werden. Allgemein: Es kann doch nicht nachhaltig funktionieren, dass sich einige Mathegenies einen Code für eine Währung zurechtlegen, hiermit viele Menschen in ihren Bann ziehen und sie selber mit den normalen Währungen hiermit unendlich reich werden und die Mitläufer in den Ruin ziehen. Mit der Inflation, üblich gemessen, bis auf die Preistreiberei über ihre künstliche Verknappung, die aber durch die Kreation neuer Kryptos umgangen wird, haben Bitcoin und Co. nichts zu tun. Vor allem die höheren Energiepreisen sorgen für gestiegene Preise. Nach vorläufigen Berechnungen liegt die Inflation derzeit bei 2,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt für Ende Mai mitteilte. Die Erwartungen liegen bei 4 % und höher. Wir sprechen hier von dem Lebenshaltungskostenindex eines Warenkorbes. Die Kernrate der Inflation schließt dagegen die Preise für Lebensmittel und den Energiesektor aus der Berechnung aus, da diese in stärkerem Maße Schwankungen unterworfen sind, deren Ursachen nicht innerhalb der betrachteten Volkswirtschaft zu finden sind. Davon zu trennen ist die Vermögenspreisinflation, die sich mit den Vermögensgütern wie Aktien und Immobilien befasst. Der Vermögensverwalter Flossbach von Storch hat für das 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal einen Anstieg von 11,9 % ermittelt. Der Durchschnitt der Quartale Q4-2019 bis Q2-2020 beträgt +9,7 %. Die Preisentwicklung von Sachwerten (Immobilien, Betriebsvermögen, langlebige Verbrauchsgüter, Sammel- & Spekulationsgüter), die sich in Besitz privater deutscher Haushalte befinden, dominiert die Entwicklung des Gesamtindex. Sachwerte sind in den letzten vier Quartalen um +12,8 % teurer geworden. Der Preis für das Finanzvermögen deutscher Haushalte (Spar- und Sichteinlagen, Aktien, Rentenwerte, sonstiges Finanzvermögen) liegt zum Jahresende mit +7,8 % deutlich im Plus. Neben den fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ist auch das Preisniveau im Vergleichsquartal sowie eine erwartete wirtschaftliche Erholung ausschlaggebend. Klar, es liegt eine von den Regierungen und Zenteralbanken gewollte Enteignung der Geldvermögensbesitzer vor. Die Klugen fliehen in die Sachwerte und Armen in die Sozialsysteme weil sie die Mieten der über die niedrigen Zinsen hochgejubelten Immobilien nicht zahlen können. Die Geldpolitik hat nicht mehr die Geldstabilität im Sinn: Zentralbanken und Politik sind vereinigt und kommen aus diesem Schulterschluss nicht mehr heraus: Ein normales Zinsniveau vertragen die Haushalte nie mehr: Alle hoffen inständig, dass sich die Inflation von alleine wieder auf die Zielgröße von 2 % einpegelt. Wehe Gott, wenn das nicht funktioniert und die Geldmenge reduziert werden muss mit steigenden Zinsen. Um eine Weltwirtschaftskrise wie 1929 zu vermeiden, wird man hier im Zweifel auf Inflation setzen und die Zügel nicht stark anziehen bei der Geldpolitik und sinkenden Staatsausgaben. Was tut der Kluge? Er geht in Sachwerte wie Aktien und Immobilien. Ein Kauf auf Kredit ist bei Immobilien angezeigt. Die Schulden werden über Inflation über steigende Mieten sondergetilgt, die Preise steigen und das Eigenkapital erreicht Traumrenditen. Klar: Bekommen wir eine Wirtschaftskrise mit sinkenden Mieten, funktioniert der erhoffte Hebel nicht, so dass bei Aktien auf eine Kreditfinanzierung verzichtet werden sollte. Auch klar: Die Höhe der Rendite geht mit steigendem Risiko einher, genau wie bei Kryptos. Kryptos wecken wegen ihren Chancen auch Begehrlichkeiten. So verlieren in Südafrika gerade Anleger durch einen Mega-Betrug rund 70.000 Bitcoins. Sie verschwanden von der Krypto-Handelsplattform Africrypt. Von den Gründungbrüdern fehlt nun jede Spur. Anleger bangen nun um ihre Investments mit Wert von über zwei Milliarden Euro. Zu den Aktien: Die auch coronabedingte Geldschwemme wird bis auf weiteres die Kurse hochdrücken bis 2023, dann will die FED gegensteuern. Wann sollte man aussteigen? Buffet weiss das nicht, er bleibt immer drin. In welche Aktien sollte man gehen? Wiederholung, da hier immer mehr von Negativzinsen Gebeutelte aufschlagen: Kostengünstige ETF und Einsichtnahme in die Rennlisten verbunden mit der Empfehlung nicht nur auf die Rendite der letzen Monate, sondern der letzten 3 oder 5 Jahre zu setzen, sonst landen Sie womöglich doch bei Bitcoin und Co.. Klar: Deutsche oder europäische Aktien sind da rar, die hier herrschende Risikoaversion in allen Lebensbereichen verbunden mit Nonsens-Datenschutz, rücksichtslosem Umweltschutz und Ethik-Überhang wie im Lieferkettengesetz, das politische Verantwortung bei den Unternehmen ablädt, läßt keine Rendite mehr übrig. Komisch: In den USA werden von den Demokraten die großen Techfirmen gerade mit Kartellklagen versucht einzuhegen ohne die Frage zu stellen, wo wir ohne diese in der Coronakrise stünden.

Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Börsen- und Lebensweisheiten:

„Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähsten und schlauer als die Schlausten! Und ich bin dabei ein ehrlicher Mann geblieben!“ (Dagobert Duck)

„Sell in may and go away“: Fans von Kryptogeld haben die alte Börsenweisheit ernstgenommen und sich massiv von ihren Bitcoins getrennt. Im Mai verlor die bekannteste Kryptowährung exakt 35,3 Prozent und damit so viel wie zuletzt im September 2011. Ein berühmter Investor hält den Absturz für großartig. „Der Bitcoin crasht. Tolle Nachrichten“, twitterte Robert Kiyosaki. „Wenn der Kurs bei 27.000 Dollar liegt, beginne ich eventuell wieder zu kaufen.“

„Bitcoin ist wie Gold, aber mit dieser magischen Fähigkeit, dass man es teleportieren kann.“ (Vijay Boyapati, ehem. Google-Ingenieur und Wirtschaftswissenschaftler)

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