Börsentipps November 2015

Das die deutsche Politik beherrschende Thema muss hier wieder aufgegriffen werden, um am Schluss die Kurve zu den Aktien zu bekommen. Nunmehr liegen Zahlen vor: 11 % Akademiker, 8 % mit Berufsausbildung und der Rest ohne alles. Die ersten beiden Gruppen benötigen noch die deutsche Sprache. Um die 81 % nach vorne zu bringen bedarf es nach Ministeriumseinschätzung eine Generation. So gab der ehem. amsterdamer Diamantenhändler Franky beim Bert im Walportzheim zum Besten, sie seien zum Herbsten erst um 9 gekommen, hätten als erstes nach Brötchen verlangt und diese auch bekommen, gleichwohl um 11 die Segel gestrichen. Migrationsforscher weisen auf begrenzte Zahlen hin für das Gelingen. Per Saldo werden in Bälde die Lohnstückkosten über die Sozialabgaben und Steuern steigen und unsere Wettbewerbsfähigkeit wird reduziert. Die Festung Europa, die sich nur um ihre Ökonomie und ihren Ethiküberhang kümmern konnte, stellt sich als auf Umverteilung ausgerichtetes Kartenhaus dar. Insbesondere die deutsche Politik, die nationale Interessen verkennt, hat keines der großen Probleme der vergangen Jahre gelöst, sondern vor sich her geschoben: Energiewende, Euro-Krise, Griechenland. Ohne Zweifel ist die EU gefährdet. Obwohl es uns unter dem Hut brennt werden auf höchster Ebene Nonsensdiskussionen über Transitzonen oder andere Einreisezentren geführt und von höchster Stelle darauf hingewiesen, wir seien doch 80 Millionen, wobei der Staat sich der Selbstaufgabe nähert. Dass Syrien eine Antwort Putins auf die EU-Sanktionen wegen der Ukraine ist, dämmert den Wenigsten. Nun mag Darghi den Zins weiter niedrig halten, um die Staatsfinanzierungen nicht zu gefährden; Investitionen hängen aber nur im Lehrbuch am Zins, ansonsten hätten wir ja eine riesige Investitionswelle um Inflation. Fakt ist, dass der Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft im Oktober leicht gefallen ist. Dass der Indikator für das Dienstleistungsgewerbe gestiegen ist, mag mit dem Eingangsproblem zusammen hängen. So prüft die Bundesrechtsanwaltskammer schon, ob ein Fachanwaltstitel für Migrationsrecht aufgelegt werden soll. Die dem Mittelstand zugewandten IHK erkennen einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Nun mag innerhalb der FED ein heftiger Streit über den geldpolitischen Kurs entbrannt sein, so dass die Leitzinserhöhung im nächsten Jahr erst kommt, auch mag die Wachstumsschwäche von China ein Hinweis auf sinkende Wachstumsraten sich entwickelnder Volkswirtschaften sein, aber eines bleibt: Der Haussezyklus seit 2009 ist relativ lang und die Zinsen können, wie die BIZ feststellt, nicht immer unten bleiben: Banken, Versicherungen und die Altersvorsorge kommen in Straucheln. Nicht zu übersehen ist aber, dass der DAX seit Anfang Oktober bis heute eine schöne Entwicklung von 9.400 Zählern ausgehend hingelegt hat. Wenn Sie das als Einstiegssignal deuten, dann ist zu beachten: Dem Indexanbieter S&P Dow Jones Indices ist es alljährlich eine Freude, das Versagen der Fondsmanager aufzuzeigen. Das Ergebnis ist vernichtend für die Fondsmanager. Der breitgefasste amerikanische Aktienindex S&P 500 hat sich demnach in zehn Jahren besser entwickelt als 98 Prozent der Fonds auf amerikanische Aktien. Umgekehrt haben also nur 2 Prozent der Fondsmanager durch ihre Aktienauswahl eine Mehrrendite gegenüber dem S&P 500 geliefert. Während aktiv gemanagte Fonds jedes Jahr eine Verwaltungsgebühr neben anderen Kosten von rund 1 bis 2 Prozent und einen hohen Ausgabeaufschlag verlangen, sind es bei Indexfonds (ETFs) jährlich oft nur 0,1 Prozent Gebühr. In Deutschland schafften auf Sicht von einem Jahr immerhin 36 Prozent der Fondsmanager eine bessere Rendite als der Aktienindex S&P Germany. Doch das scheinen eher Zufallserfolge zu sein, denn nach zehn Jahren können nur 17 Prozent der Fondsmanager ihre Mehrrendite aufrechterhalten. Durch Fusionen und Fondsschließungen sind nach zehn Jahren zudem 45 Prozent der aktiven Fonds aus dem Markt verschwunden, hat S&P errechnet. In Deutschland sind etwa 10 Prozent des Fondsvolumens in ETFs angelegt, aber 90 Prozent in den teuren aktiven Fonds. Zudem spielen ETFs im deutschen Filialvertrieb weiterhin keine Rolle. Auf grund ihrer günstigen Gebührenstruktur werden sie von Volksbanken, Sparkassen und auch den großen Privatbanken im Filialvertrieb nicht angeboten, weder als Direktanlage noch als Sparplan. Die Kunden müssen sie also aktiv nachfragen oder selbst an der Börse kaufen — doch das machen hierzulande ebenso wie einen Renditevergleich nur die wenigsten Anleger, so dass aktive Fonds trotz ihrer bescheidenen Anlageerfolge die Depots weiter dominieren. Halten, kaufen, verkaufen? Jüngere Zeitgenossen, die also Verluste noch durch Arbeit ausgleichen können, mögen die Entwicklung seit Oktober als Talsohle betrachten und kaufen. In den Rennlisten werden als Käufe genannt: Daimler und Telekom. Älteren Zeitgenossen, die ihr Geld behalten müssen, sei weiterhin zur Vorsicht geraten und der Hinweis auf Nullinflation wiederholt.

Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische, aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:

  • „Buchverluste sind keine Schande – aber eine große Ehre sind sie auch nicht.“
  • „Das Leben ist ein Spiel. Man macht keine größeren Gewinne, ohne Verluste zu riskieren.“
  • „Der Viehhändler David Drew ließ an seine Herde Salz verfüttern und die Tiere unmittelbar vor dem Markt, auf dem sie nach Lebendgewicht verkauft wurden, saufen. Drew wurde einer der erfolgreichsten Wall Street Spekulanten und soll zur Prägung des Begriffes “Verwässerte Aktien” angeregt haben.“

 

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur und die anhaltende Systemkrise sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer von 17. 12. 2014 haben wir auf unserer Home-Page veröffentlicht: Bis zum 30. 6. 2016 bleibt alles beim Alten, was danach gilt, bestimmt der Gesetzgeber, der erklärtermaßen um Kontinuität bemüht ist. Mehr oder minder dürfte aber auch dann die Erbschaftsteuer für den Normalfall bei Unternehmensübergaben im kleineren und mittleren Bereich entfallbar gestaltet werden. Für große Unternehmen wird es in jedem Fall teurer, kleine Unternehmen unter 20 Mitarbeitern müssen dann aber auch die Kriterien für Erleichterungen erfüllen und damit wohl Arbeitsplatzgarantien geben. Den aktuellen Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom 8. 7. 2015 haben wir in unsere Home-Page eingestellt. Wollen Sie Ihr Unternehmen steuerneutral auf Ihre Kinder zu alten Bedingungen übertragen, wird es zeitlich langsam eng: Während CDU/CSU weitere Entlastungen für Familienunternehmen einfordern, gehen die geplanten Regelungen der SPD zu weit: In diesem Jahr dürfte das geänderte ErbStG daher kaum noch verabschiedet werden. Eine Gegenüberstellung der aktuellen Regelungen mit dem Regierungsentwurf und der Bundesratsdrucksache vom 25. 9. 2015 lassen wir Ihnen gerne zukommen.