Börsentipps Oktober 2014

Wie für den Monat August hier schon berichtet, ziehen die Zinsen an, zunächst nicht in Europa, sondern insbesondere in den USA, wo die Aufkäufe von Festverzinslichen durch die FED planmäßig reduziert werden vor dem Hintergrund einer verbesserten Realwirtschaft und steigender Inflation. In Europa zieht die Konjunktur nicht an, so dass die Zentralbankzinsen weiter reduziert wurden und die EZB beabsichtigt, Kreditverbriefungen direkt von den Banken aufzukaufen, um die Wirtschaft mit Investitionen zu beleben. Steigende Zinsen sind Gift für Realgüterpreise, also auch Aktien, so dass es nicht wundert, dass der DAX, der im Wesentlichen von ausländischen Anlegern beherrscht wird, Richtung sucht und abbröckelt, auch vor dem Hintergrund der geopolitischen Verwerfungen, die sich auch im offenen Deutschland widerspiegeln und eine Bühne am Sonntagabend bei Günter Jauch fanden. Die erwarteten unterschiedlichen Zinsentwicklungen fließen bereits in die Wechselkurse ein. Der Euro wird im Verhältnis zum Dollar schwächer und wird für das kommende Jahr schon unter der Erstnotierung von 1,18 Dollar gesehen. Schön für die Exporteure und damit für die starke deutsche Exportwirtschaft. Da die DAX-Werte alle sehr stark international aufgestellt sind, werden Absatz und Gewinn beflügelt, so dass bei niedrigem Basiszins das KGV ermäßigt wird. Die Frage ist nur, ob die Zinsabkopplung von dem Dollarraum nachhaltig gelingt. Der für die USA erwartete hohe Zins führt nicht nur zu Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern, denn die Kreditaufnahme in den USA mit niedrigen Zinsen und Kreditvergabe zu hohen Zinsen ohne großes Risiko funktioniert nicht mehr. Was auch kaum funktionieren dürfte ist die EZB-Niedrigzinspolitik. Den aktuellen negativen Bankenstrafzins geben die Banken weiter an Firmen, die bereits heute in Teilen der Bank Zinsen für Tagesgeldguthaben zahlen müssen. Klar, im Zinsbereich haben wir keine Marktwirtschaft, sondern eine Planwirtschaft, gleichwohl haben wir noch freien Kapitalverkehr mit der Folge, dass Kapital aus dem Euro-Raum weiter in den Dollarraum wandert, Draghi hin oder Draghi her. Per Saldo wird auch hier das Risikokapital knapp und sucht rentable Anlagen, der Zins wird auch hier bei uns steigen und auf die Vermögensgüterpreise dämpfend wirken. So liegt es auf der Hand,dass der DAX Richtung sucht und wohl nach Süden wandert, so dass die Normstrategie für den Anleger lautet, die Aktienquote nicht zu erhöhen und ggf. Altgewinne zu realisieren.

Wie stets an dieser Stelle diesmal einige kritische aber auch humoristische Lebens- und Börsenweisheiten:

  • Man soll Ereignisse an der Börse mit dem Kopf verfolgen, nicht mit den Augen.
  • Man muss einer Börsentendenz entgegen gehen, nicht nachlaufen.
  • Hinter den Fassaden der großen Finanzinstitute sitzen meist keine Musterknaben.

Haben Sie Rentabilitätsprobleme, sei es mit dem Hintergrund Schweiz oder der geringen Höhe aufgrund der Bankenhonorare oder sind Sie hinsichtlich Ihrer Vermögensdispositionen und Altersvorsorge unsicher, lassen Sie sich von uns beraten. Für ein unverbindliches erstes Beratungsgespräch stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir beraten gegen Honorar und ohne Fixkosten, insbesondere behalten Sie hierbei die Verfügungsmacht und ihr Vermögen in der Hand und wir werden nicht von dem Produkteanbieter bezahlt.

Wollen Sie Ihr Unternehmen gegen die weiterhin instabile Konjunktur sturmfest machen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir checken Ihr Geschäftsmodell und unterstützen Sie bei der strategischen Adjustierung.

Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung ihres Unternehmens gewinnen. Auch prüfen wir gerne, ob Sie steuerlich richtig aufgestellt sind. Beachten Sie, dass erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen für Betriebsvermögen auf dem Prüfstand stehen und wahrscheinlich nun durch das Bundesverfassungsgericht reduziert werden.

Die nachhaltige Verschärfung bei den Selbstanzeigen, vgl. unsere Homepage wird zum 1. 1. 2015 wirksam. Daher nehmen die von uns bearbeiteten Selbstanzeigen weiterhin zu. Weiterhin machen die Banken Druck und verlangen zeitnah den Nachweis, dass die Erträge hieraus dem Finanzamt gemeldet werden und kündigen die Beendigung der Geschäftsbeziehung an für den Fall, dass dieses nicht geschieht. Verfügungen über Konten, die möglicherweise in bar errichtet wurden, werden nur unbar, also durch Überweisung zugelassen. Wir sind in der Beratung von Selbstanzeigen und der Niederhaltung von Strafverfahren seit Jahren erfolgreich tätig. Beachten Sie bitte, dass auch eine abgestufte Selbstanzeige wie im Fall Hoeneß vergeblich versucht Zeit beansprucht. Wird die erste Schätzung zu niedrig angesetzt, greift die Straffreiheit nicht.

Zur Erbschaftsteuer: Fällt die günstige Steuerregelung für Betriebsvermögen? Ab dem 8. Juli verhandelt hierüber das Bundesverfassungsgericht. Ein Grund für viele Mittelständler, die aktuelle Regelung zu nutzen, da hohe Steuerzahlungen kaum zu finanzieren sind und die Regelungen eine steuerfrei Übertragung erlauben.