Kaufen, halten, verkaufen? Intromantra: Wer weiß das schon (Warren Buffett)? Immer im Markt bleiben (Charlie Munger)! Niemand war je in der Lage, die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung. In der von Forbes veröffentlichten Hitparade der Reichen der Welt war noch nie ein Börsentiming-Experte vertreten (Peter Lynch)! In dieser Postille werden keine konkreten Aktien empfohlen oder sonstige Kaufempfehlungen gegeben. Wohl wissend, dass nach allgemeiner Kapitalmarkttheorie alle zugänglichen Informationen bereits in den Kursen oder Preisen enthalten sind. Keynes, der zunächst ein erfolgreicher Investor war und dann im Crash von 1929 fast sein ganzes Vermögen verlor, hatte schon erkannt, dass es auf das Wissen um die Märkte gar nicht ankommt, sondern entscheidend ist zu wissen, was die anderen Marktteilnehmer planen. Misstrauen Sie also allen noch so gutgemeinten Empfehlungen – oder anders gewendet, wenn jemand vermeintliches Wissen um Kursentwicklungen hat, wieso sollte er es weitergeben und nicht selber nutzen? Durch Front Running will er andere zum Kauf von Titeln animieren, die er vorher selbst gekauft hat und nun verkaufen will. Aber bewährte Investments werden hier aufgezeigt, andere besprochen! Setzen muss aber jeder selber auf eigenes Risiko, wie in Baden-Baden. Pardon für dieses Mantra, es ist wichtiger denn je, wo jeder noch so gutmeinende Schreiberling oder Bankenvertriebler meint, er sei im Besitz des Wissens um nachhaltige Kursentwicklungen; alles Stuss. Themen: Ökonomische Großwetterlage, Wirkungen der Inflation als Vermögensagabe, ETF-Begründung durch moderne Kapitalmarkttheorie und Nachteile grüner Anlagen. Die ök. Großwetterlage ist weiterhin gekennzeichnet durch die Unsicherheiten bezüglich der Inflationsentwicklungen und damit einhergehend über die Zinsentwicklungen. Ganz einfach: Zinsen oben, Preise unten, vice versa. Der Wirkungsmechanismus liegt auf der Hand: Unternehmen und Haushalte zahlen bei hohen Zinsen mehr an die Banken, das restliche Budget wird knapper, es wird gespart und die Nachfrage nach Gütern sinkt. Zunächst wird als Reaktion entspart, so sind zunehmend viele private Haushalte im Kontokorrent, nachdem sie vorher bereits ihre Sparguthaben aufgebraucht haben. Insbesondere längerfristige Investitionen sind zinsreagibel. So haben sich bei uns im Baubereich die Zinsen seit einem Jahr vervierfacht und die Baukosten sind seit Corona um zwei Drittel auf nunmehr € 5.000 pro qm gestiegen, was Kostenmieten von € 20 pro Quadratmeter zur Folge hat, die niemand zahlen will, so dass der Wohnungsneubau zum Erliegen kommt. Die Politik befindet sich in einem Dilemma zwischen energetischen Anforderungen und Wohnungsknappheit und mindert notwendigerweise nunmehr die hohen Standards. Die hohen Zinsen, mit denen wir wohl bis Mitte nächsten Jahres leben müssen, sind ein Reflex der Zentralbanken auf die hohe Inflation über deren Wirkungen sich viele im Unklaren sind, sowohl auch der Bundeskanzler, der nach eigenem Bekunden seine Ersparnisse auf seinem Girokonto ansammelt und damit seine ökonomischen Kapitalmarktkenntnisse untermauert. Wer gewinnt und wer verliert bei Inflation? Inflation nützt Schuldnern und schadet Gläubigern. Denn mit der Geldentwertung schrumpft auch der reale Wert von Forderungen. Der größte Gewinner ist deshalb der Staat. Ist die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem er sich Geld geliehen hat, schmelzen seine Schulden auf wunderbare Weise dahin. Zu den Profiteuren zählen auch die Banken, die selbst kaum eigene Mittel haben, sich aber das Geld bei der EZB zu Minizinsen leihen und teurer weitergeben. Die Banken unterstützt der Staat, schließlich sind sie sein größter Financier. Die größten Verlierer sind die Bürger der Mittelschicht. Die Inflation trifft immer die breite Masse. Sie ist nicht auf die Preissteigerungen vorbereitet. Die professionellen Anleger sind hingegen cleverer und haben ihr Geld frühzeitig in Sicherheit gebracht. Die Inflation schwächt die Kaufkraft und frisst das meist niedrig verzinste Ersparte auf, wie beim Bundeskanzler, der aber durch seine Pension abgesichert ist, so dass er von seiner Politik und der Inflation selber nicht betroffen ist. Zu den Inflationsverlierern zählen aber auch die Notenbanken. Inflation ruiniert ihren Ruf, und da sie massenhaft Staatsanleihen gekauft haben, sind sie als große Gläubiger der Staaten selbst betroffen. Schulden werden durch Inflation vom Staat auf die Notenbanken verlagert. Wenn es so weitergeht, wird die EZB der größte Gläubiger der Staaten sein. Bei der Inflation handelt es sich quasi um eine Steuer, um eine Vermögensabgabe, zur Sanierung des Staates, der die kleinen Leute ruiniert und dem Staat erlaubt, seine allgegenwärtigen Probleme mit Geld zuzuschütten, ohne die unbequemen Sanierungen anzugehen, als da wären die Klima- und Energiepolitik und die allgegenwärtige Verschwendung von Steuergeld auf allen Ebenen. Als Mittel der Wahl eines Normalanlegers werden hier regelmäßig EFF empfohlen. Wie ist diese Normstrategie begründet? Die moderne Kapitalmarkttheorie stützt sich auf die Idee, dass Finanzmärkte öffentliche Informationen optimal verarbeiten und einzelne Anleger keine Wissensvorteile haben (außer sie haben Insiderinformationen, aber diese zu nutzen, ist in den meisten Ländern illegal). Daraus leitet sich ab, dass Aktien-Anleger das sogenannte „Marktportfolio“ halten sollten, das den gesamten Aktienmarkt abbildet. Die Theorie wurde getestet, kritisiert und verfeinert. Aber der Kern hat immer noch Bestand. Bei der Fondsbewertung wird festgestellt, dass gute aktive Fonds kommen und gehen. Ereignisse wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Inflation mit Zinserhöhung wirbeln die Bestenlisten immer wieder durcheinander. Mal läuft Growth (Wachstumsaktien), mal Dividenden, mal hat ein Manager ein gutes Händchen (oder eher Glück). Es gibt dabei vor allem eine Konstante: Marktbreite ETF zählten mittel- und langfristig immer zu den besten Fonds in der wichtigsten Fondsgruppe Aktien Welt. Sowohl was die reine Performance als auch was das Rendite-Risiko-Profil anbelangt. Bei den aktiven Fonds ist es leicht, die Gewinner der Vergangenheit zu identifizieren, aber für die zukünftigen Top-Fonds gilt das nicht. So haben auf Jahressicht bis Ende Juni 2023 84 % der aktiv verwaltete Aktienfonds mit Sitz in Deutschland schlechter abgeschnitten als der Vergleichsindex S&P Germany. Für andere Regionen kommt man zu noch schlechteren Ergebnissen. Folge: Nach einer Studie wurde jeder zweite aktiv verwaltete Fonds in den letzten zehn Jahren fusioniert aufgrund der schlechten Ergebnisse. Darüber, wer hier den Schaden hat, braucht nicht spekuliert werden. Die aktiv gemanagten Fonds produzieren immense Kosten, die offensichtlich nicht erwirtschaftet werden, und auf denen die Anleger sitzen bleiben, wogegen die Initiatoren bei den Banken die Pferde wechseln und neue Opfer suchen. Klar, den ETF muss man sich aussuchen oder aussuchen lassen. Der selbstbestimmte Anleger macht sich über Zeitreihenanalysen selber ein Bild und investiert. Statt auf Einzelaktien kann er durch eine Auswahl von einzelnen ETF seinem Portefeuille etwas Würze beigeben einsprechend seinem Risikoprofil, wobei er weiß, dass mit steigenden Chancen auch die Risiken steigen. Bekanntermaßen gibt es an der Börse anders gewendet keinen Free Lunch. Der Green Deal sollte die Antwort der EU auf die aktuelle Klimakrise sein. Im November 2019 rief das Parlament den Klimanotstand aus und forderte die Kommission auf, alle Gesetzesvorschläge mit dem Ziel in Einklang zu bringen, die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die Treibhausgasemissionen erheblich verringert werden. Das Ganze wurde einer gigantischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die 40.000 Eurokraten der Richtlinienfabrik in Brüssel. Die Firmen ächzen unter der Regulierungswut und wandern zunehmen ab. Auch setzt sich die schlichte Erkenntnis durch, dass z. B. Deutschland nur für 2 % der CO2-Immissionen zuständig ist, aber sich zur Aufgabe gemacht hat, das Weltklima auf Teufel komm raus zu retten, egal, ob wir ökonomisch den Bach runter gehen oder nicht. Geflissentlich wird übersehen, dass China und Indien, sich um das Weltklima nicht kümmern und die eigene Industrie und Bevölkerung nach vorne bringen wollen: Unmengen an Kohle- und Atomkraftwerke werden gebaut. Wir werden ein Opfer der vermeintlichen ethischen Überlegenheit unserer grünen Politik. Max Weber hat den Unterschied zwischen der leichten Gesinnungsethik der Grünen und der schweren Verantwortungsethik der verantwortungsbewussten Politiker und Unternehmer schon 1919 in seinem Werk „Politik als Beruf“ herausgearbeitet. Die grünen Anlagen, die bei der DWS schon Köpfe gekosten haben, gehen bei den Banken an ahnungslose Kunden weg wie warme Semmeln, denn diese glauben, dass Ursula von der Leyen, die schon mit dem G 3 bei der Bundeswehr gescheitert ist, nun endlich mit dem Green Deal den Stein des Weisen gefunden hat. So will Deutschland weg von Gas, Öl und Kohle. Billionen werden für den grünen Umbau nötig sein. Die Geldanlage in die Energiewende rechnet sich derzeit aber trotzdem nicht. Gerade viele deutsche Sparer, von je her skeptisch bei Aktien, haben sich gesagt: Wenn ich Geld in Unternehmensanteile oder Fonds anlege, dann in solche, die die Energiewende vorantreiben. Doch ausgerechnet diese Clean-Energy-Fonds und -Aktien schwächeln erheblich. Damit aber nicht genug: Wer auf Mineralöl-, Gas- oder Bergbaukonzerne gesetzt hat, freut sich über teilweise enorme Kurssteigerungen. Man hat die aussichtsreichen Perspektiven für Clean-Energy zu Unternehmensgewinnen gemacht, aber die Erwartungen waren offensichtlich zu groß. So stoppte der Energiekonzern Vattenfall ein Mega-Windprojekt in Großbritannien. Jetzt musste Orsted, der größte Offshore-Betreiber der Welt, 730 Millionen Dollar abschreiben. Der Grund: Die Projekte rechnen sich nicht mehr. Steigende Zinsen, aber auch Lieferverzögerungen und Inflation machen die Windräder auf hoher See für viele Unternehmen zum Minusgeschäft. Die Anleger haben den Schaden, die vermittelnden Banken sind wie immer mit ihren Provisionen fein raus. Einige erinnern sich hierbei an Hermann Heinrich Gossen, der sein erstes Gesetz über den abnehmenden Grenznutzen wie folgt formulierte: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit Vorbereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis letzte Sättigung eintritt.“ Anders gewendet, wenn zu viel Kapital in grüne Anlagen fließt, wird der Zins null, Anleger haben Verluste. Der kluge Anleger geht folglich in nicht grüne Anlegermärkte, sondern macht genau das Gegenteil, er investiert in fossile Energie oder Waffen. So ist unser Altmeister Warren Buffet erheblich in Chevron und Occidental Petroleum investiert, in grüne Anlagen überhaupt nicht. Was tun? Bis Mitte des nächsten Jahres die Aktientour, wohl besser Aktientortur erleiden und durchhalten. Die Märke suchen bis zur Zinssenkung Richtung. Ab und zu gibt es Lichtblicke, aber nicht in Deutschland oder Europa. Man sollte in die Techwerte gehen und die KI-Hausse mitnehmen. Die großen Player hier sind immer die gleichen glorreichen Sieben: Nicht die aus dem Western aus 1961, sondern die vom US-Aktienmarkt, die alles haben, was es für eine KI braucht: Geld, Daten und Rechner. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, woran die KI in Deutschland scheitert wird.
Wie immer an dieser Stelle am Schluss ein paar Börsen- und Lebensweisheiten, diesmal von Benjam Graham, dem Lehrmeister des Großmeisters Warren Buffet, die so klar und einfach sind, dass sie einer Kommentierung nicht bedürfen:
- „Geduld ist die oberste Tugend des Investors.“
- „Menschen, die ihre Emotionen nicht kontrollieren können, sind von Gewinnen an der Börse ausgeschlossen.“
- „Investoren schaffen Geld für sich, Spekulanten schaffen Geld für ihre Broker.“
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Rund 560.000 mittelständische Unternehmen peilen in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung an. Allerdings gibt es ein Problem: Viele von ihnen finden keinen Nachwuchs, weshalb Zigtausende wohl aus dem Markt ausscheiden werden. Einer KfW-Umfrage zufolge streben bis zum Ende des Jahres 2026 rund 560.000 der insgesamt etwa 3,8 Millionen mittelständischen Unternehmen eine Nachfolge an. Etwa 190.000 planen, ohne eine Nachfolgeregelung aus dem Markt auszuscheiden. Die Unternehmen werden dann liquidiert, die erhoffte Altersversorgung ist dann futsch. Die mit Abstand größte Hürde für eine erfolgreiche Nachfolge ist aus Sicht von 79 Prozent der knapp 10.800 Befragten ein Mangel an geeigneten Kandidaten. Ein Jahr zuvor waren es 76 Prozent. Das Problem: Auf die geburtenstarke Babyboomer-Generation folgen deutlich schwächere Jahrgänge. Es fehlt der Nachwuchs. Zugleich steigt der Bedarf an Nachfolgern. Bei der Nachfolge ist Beratungsbedarf angesagt: Der Unternehmer regelt seine Nachfolge einmal, der Berater hat hier mehr Know How und Erfahrungen. Was oft nicht beachtet wird: Die Nachfolgeplanung ist ein Prozess, der dauert, kein zeitpunktbezogenes Ereignis wie: „Wenn ich 60 bin, dann verkaufe ich“.
Wir organisieren für Sie die Unternehmensnachfolge und nehmen im Vorfeld gerne eine indikative Unternehmensbewertung vor, damit Sie überschlägig eine Markteinschätzung Ihres Unternehmens gewinnen, dieses auch unter Berücksichtigung der momentanen Apokalypse, die noch nicht vorbei ist.
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