Börsentipps Dezember 2012

Wirtschaft/Börse: Summa Summarum

In unserem Sonderrundschreiben vom 19. 11. hatten wir auf die gesetzgeberische Stabilisierung der Lebensversicherungen aus dem Wegfall der hälftigen stillen Reserven an die Versicherungsnehmer in den festverzinslichen Wertpapieren ab dem 15. 12. informiert. Durch die laufenden Rettungen der Schwachländer über die Niedrigzinspolitik unter Draghi mit seinem vorauseilenden nonverbalen Gehorsam unter Aufgabe der Unabhängigkeit der Geldpolitik sind die Zinsen seit Jahren im Keller und Sparer und Lebensversicherungsnehmer gestalten so ein neues multilaterales Hartz IV auf internationaler Ebene neben den offenen Transfers über den schwierigen EG-Haushalt, bei dem es im Ergebnis auch um Transfers geht, nicht um Europa, so dass Bofinger auch ein Europa ohne den Euro sieht. Zurück zu den Lebensversicherungen: Die Branchenauguren stellen die Leistung des von den kränkelnden Lebensversicherungen angerufenen Gesetzgebers als großes Werk dar, der die Lebensversicherungen stabilisiert und verweisen auf die noch lange laufenden Verträge hin, die hierdurch sicherer werden. Sachgerecht wäre es gewesen, die Kosten der Versicherer und insbesondere deren Vertreter einzustampfen. Wie von uns herausgestellt, sind von der Neuregelung insbesondere und kurzfristig betroffen die Versicherungsnehmer, deren Verträge kurz nach dem 15. 12., also in den nächsten Jahren fällig werden. In der Branche war von einem Minus von 5 % bis 10 % der Auflaufleistung die Rede. Wer also bisher mit € 100.000 rechnete kann nach den neuen Bedingungen zu Jahresende nur noch mit € 90.000 rechnen, so die Branche intern. Nach der Änderung werden die Kunden künftig nicht mehr wie bislang automatisch mit der Hälfte der stillen Reserven auf festverzinsliche Wertpapiere beteiligt, sofern sie ihren Vertrag kündigen oder die Police abläuft. Stattdessen wird in einem komplizierten Verfahren ein Faktor zur Stabilisierung der Lebensversicherer abgezogen und erst danach die Beteiligung der Kunden ermittelt. Wissen muss man, dass die Lebensversicherungen aufgrund ihrer Anlagegrundsätze und ihrer Risikoaversion rd. 90 % in festverzinslichen Wertpapieren investiert haben. Die Neuregelung hat also erheblichstes Rückschlagpotential. Ein aktueller Praxisfall: Gesamtkapital bei Ablauf einer bereits beitragsfrei gestellten Versicherung zum 1. 6. 2014: € 47.241,70 mit Bewertungsreserve nach altem Recht € 5.973,69; Rückkaufswert einschließlich Überschussbeteiligung bei Kündigung zum 1. 12. 2012: € 44.091,44 mit Bewertungsreserve von € 5.155,73, dieser Betrag ist bei Kündigung sicher. Reduziert man die genannten Überschussbeteiligungen um die 50 %, so liegt auf der Hand, dass nach neuem Recht die alten Werte unerreichbar sind, schlussendlich mit der schlichten Logik, dass eine Teilung der bisher den Versicherten zustehenden Bewertungsreserven in den Festverzinslichen stattfindet. Oder buchhalterisch: € 5.155,73 sind mehr als die Hälfte von € 5.973,69, also € 2.986,85. Klar ist, dass die Versicherungsschreiben mit den Mitteilungen der Werte kaum lesbar sind, so dass der Unkundige überfordert ist. Ein Trost für die Unkundigen bietet eine Brancheninformation: „Kurzfristig führt die Neuregelung zu Wertkorrekturen der Bestandspolicen. Allerdings lässt sich daraus kein Stornogrund ableiten. Auf viele Policen wird die Neuregelung nur geringe Auswirkungen haben. Die Mehrzahl aller Verträge dürfte darüber hinaus auch gar nicht mehr fristgemäß zum 30. 11. kündbar sein.“ Versicherer und Regierung/Parlament arbeiten somit Hand in Hand, der Gelackmeierte ist der auf Vertrauen setzende Bürger. Wer im Internet mal die Worte Lebensversicherungen und Betrug eingibt wird schnell fündig. Zurück zum Thema: Wollen Sie noch schnell kündigen, müssen Sie aber Kollateralschäden vermeiden: Möglicherweise entstehen Steuern. Steuerfrei sind die Versicherungsleistungen bei Kündigung der sog. Altverträge, bei denen die Verträge die 12 Jahre schon voll haben. Zur Vermeidung von Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie einen, der sich hiermit auskennt. Nicht in die Gelben Seiten gehen oder Ihren Versicherungsvertreter fragen, der Ihnen möglicherweise, wie geschehen eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr zu seinem und der Versicherung Vorteil anbietet, sondern Ihren Steuerberater. Ansonsten: Im Euroraum stehen die Zeichen auf Rezession, die scharf ausfallen könnte. Es schrumpft die Bankkreditvergabe, ein untrügliches Zeichen für abnehmende Produktion und steigende Arbeitslosigkeit, dabei haben wir importierte Inflation. Der Anleger flieht in Sachwerte. Immobilien sind nicht mehr preiswert. Preiswert sind teilweise noch Aktien, insbesondere schöne Dividendenwerte mit einer Dividendenrendite von 5 und einem KGV von unter 10. Die liegen nicht auf der Straße, die muss man suchen. Auch gibt es noch schöne Unternehmensanleihen, die Festgeld um ein Vielfaches schlagen.

Wie immer am Schluss ein paar kritische und auch humoristische Börsenweisheiten:

  • An der Börse werden höhere Gewinne als Verluste versprochen.
  • Versuche nicht, ein fallendes Messer zu fangen.
  • Buy on rumours, sell on facts.

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